Archive for April, 2016

Frühling

Der Frühling ist da. Oder besser, der Frühling ist zu Besuch. Nächste Woche kratzen die Temperaturen dann wieder am Gefrierpunkt. Da ich nächste Woche noch zwei Tage in den Schwarzwald darf, bin ich doch froh, dass ich noch die Winterreifen drauf habe. Aber gestern, da war Frühling. Auf meiner Spazierrunde in der Mittagspause konnte ich Sonne, blauen Himmel und Vogelgezwitscher genießen. Auch hier im Pfaffenwald wird es langsam grün.
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Ganz besonders fasziniert mich auf meiner täglichen Runde eine Pfütze, in der wir vor einiger Zeit Froschlaich entdeckten. Die Pfütze wurde seitdem immer rechtzeitig vom Regen wieder aufgefüllt, dass aus dem Laich inzwischen Kaulquappen geschlüpft sind. Ich habe vergeblich versucht, die Kaulquappen mit meine Handy zu fotografieren, aber die Spiegelungen in der Wasseroberfläche sind einfach zu stark. Ich wollte mich dann auch nicht zu sehr verrenken. Ich hatte schon das Bild vor Augen, wie entweder ich oder mein Handy oder beide in der Pfütze landen. Deshalb habe ich heute kein (gutes) Foto. Aber wenn man genau schaut, sieht man ein paar Kaulquappen.
imageAls ich von der Arbeit nach Hause kam, erwarteten mich schon die Kinder, die gerne noch mit mir zur Eisdiele wollten. Mit allen drei Kindern ging ich los. Auf dem Weg trafen wir noch eine Kindergartenfreundin von Sohn2 und einen Freund von Sohn1. Und so kam ich schließlich mit fünf Kindern bei der Eisdiele an. Sohn2 aß, wie seit neuestem immer, nur die Sahne und wollte dann lieber klettern und rennen. In weiser Vorraussicht hatte ich mir selbst gar kein Eis gekauft. Die Kinder rannten dann um die Wette, spielten fangen und verstecken und hatten jede Menge Spaß. Gegen 19 Uhr waren wir wieder zuhause. Ach Frühling, bleib doch noch ein bisschen!

Media Monday #251

Schon wieder ist es Zeit für den Media Monday. Das Wochendende war viel zu schnell vorbei. Am Samstag waren wir mit Auf- und Rumräumen beschäftigt. Ein paar Dinge (gebastelte Laternen der Kinder, Legoschachteln) sind auf den Dachboden gewandert. Das Gitterbett ist jetzt zum Juniorbett umgebaut. (Nicht, dass Sohn3 deshalb jetzt dort schlafen würde, aber es geht jetzt leichter in rüber zu schieben. Vermutlich wird es das Bett auch nicht mehr lange machen. Nach 3 Kindern, 2 Umzügen und mehrmaligem Umschrauben des Bettrosts von oben nach unten, sind die Schraubverbindungen in Pressspan leider etwas abgenudelt.) Die Wäsche von anderthalb Wochen ist fast komplett gewaschen, getrocknet, gefaltet und eingeräumt. Die Kinderzimmer waren auch mal kurz aufgeräumt. Am Samstag war ich das erste Mal dieses Jahr mit den Kindern im Schwimmbad. Seit Dezember war es das erste Mal, dass niemand erkältet war. Am Sonntag kam dann Besuch und der Tag war ratzfatz vorbei.

Zum Wochenstart sind hier nun meine Antworten:

1. Enttäuschung drückt nicht annähernd aus, was ich empfand, als mir gestern abend klar wurde, dass das Wochenende schon wieder vorbei ist. Das ging diesmal doch eindeutig schneller, oder?

2. Wenn andere so über Autos reden, vermute ich immer, mir fehlt da irgendein Rezeptor. Autos finde ich ganz praktisch, aber sie berühren mich nicht auf emotionaler Ebene. Ich kann Modelle und Hersteller nicht auseinanderhalten, wenn es nicht drauf steht und wie schnell sie fahren oder beschleunigen, ist mir einfach unglaublich egal, solange ich damit da hin komme, wo ich hin will. Wenn ich Beschleunigung will, fahr ich halt Achterbahn. 

3. Manchmal fragt man sich ja, was die Verantwortlichen sich bei der Auswahl der Filmtitel denken, wie etwa wenn englischsprachige Filme für den deutschen Markt einen neuen englischen Titel bekommen. So nach dem Motto: „Oh, das versteht doch keiner. Lass uns was für Englischdummies machen!“.  Eine Auswahl findet ihr hier.

4. Bei historischen Stoffen bedauere ich manchmal, dass ich im Geschichtsunterricht so schlecht aufgepasst habe. Andererseits kann ich so alle historischen Filme völlig spoilerfrei genießen. Eigentlich auch nicht schlecht.

5. Vom Set-Design her finde ich Baz Luhrmanns Romeo & Juliet (1996) immer noch herausragend. (Eigentlich auch sonst.)

6. Eines der wohl meistbemühten Klischees ist es ja wohl, dass der Held das Mädchen kriegt, Frauen Schuhe kaufen müssen, dass es die „coolen Kids“ und die „Nerds“ gibt, dass Frauen gerettet werden müssen, dass Männer Fleisch brauchen, dass Leseratten Brillen tragen, … Sucht Euch eins aus. Ich find sie alle doof.

7. Zuletzt habe ich The Frame (2014) gesehen* und das war ein sehr sehenswerter Film, weil Bilder, Stimmung und Handlung wunderbar zusammen spielen. Zur Handlung will ich lieber nichts sagen. Schaut’s Euch selbst an.

*stimmt nicht ganz, weil ich gestern Abend natürlich auch Broadchurch weiter geschaut habe. Und anschließend ein Stück von Snowpiercer (2013), der im FreeTV lief.

Beetgeschichten

Es ist Frühling im Garten und da ist man ja noch ambitioniert den Garten schön zu machen. Und am Ende kommt alles anders. Unser typisches Gartenjahr sieht ja folgendermaßen aus.

Kapitel 1 Es wird warm

Man ist ja jedes Jahr so gespannt, was wo wächst und freut sich über die Krokusse und Schneeglöckchen. Wenn dann die ersten Tulpen und Narzissen raus kommen und der Rhabarber anfängt zu sprießen, wünscht man sich, wir hätten die Unkrautreste vom letzten Jahr schon weggemacht. Dann sähe das ja alles noch schöner aus. Und sowieso würde man dieses Jahr viel früher und konsequenter mit der Unkrautbekämpfung sein! Am ersten schönen Tag, fängt man also an das alte Gestrüpp zu entfernen. Nach dem halben Erdbeerbeet beschließt das Kleinkind, dass es genug in unserem Garten war und jetzt durch die Beete und Nachbargärten auf die Straße türmen will. Nach dem dritten Einfangen muss das Erdbeerbeet eben warten und die Gartenarbeit wird vertagt. Dann folgt erst mal Regen. Und Regen. Und ein verplantes Frühlingswochenende und dann noch etwas Regen.

Kapitel 2 Das große Jäten

Regen und Sonne tun ihren Dienst und das Unkraut verbreitet sich zwischen den Frühblühern. Ungefähr viermal so schnell, wie alle mühevoll gesetzten Stauden. Noch immer voller Ambitionen, versucht man den Kampf gegen den Löwenzahn aufzunehmen. Der bildet nämlich schon Knospen. Auch anderes Unkraut muss dringend einsammelt werden, bevor es anfängt zu blühen und man Mitleid kriegt. „Schau, es blüht für uns. Dann darf es auch bleiben.“ Während man also Löwenzahnwurzeln ausbuddel, zerhackt ein Kind mit kinderungeeignetem Werkzeug die Narzissen und ein anderes macht sich und die Terasse beim „Suppe“ kochen komplett nass. Also wird das große Jäten mal wieder vertagt.

Kapitel 3 „Wo kommt das ganze Unkraut her?!“

Man wurstelt so vor sich hin, rupft hier und dort und vor lauter Leben bleibt das große Unkrautjäten auf der Strecke. Ist ja noch Zeit. Solange es noch keine Samen bildet, alles kein Problem. Und große Pflanzen lassen sich ja viel besser ausrupfen als kleine. Am schlimmsten (neben dem Löwenzahn) ist das selbstgesähte Unkraut. Gar nicht zu empfehlen ist die Samenmischung „Essbare Blüten“. Da ist Borretsch drin. Die Bienen finden den toll. Sieht auch ganz nett aus, aber er säht sich sehr dominant und überall hin aus. Ebenso dominant ist Rucola. Aus „Schau, leckerer Rucola aus dem Garten!“ im ersten Jahr, wird dann „Öhm, da wächst Rucola im Erdbeerbeet!“ im 2. und „Der Rucola wächst jetzt auch auf dem Rasen und in den Plattenfugen auf der Terrasse!“ im 3. Jahr. Immerhin blüht er ganz hübsch und beim Rasenmähen duftet es gut. Trotzdem eine Unverschämtheit, dass der Rucola im Supermarkt überhaupt was kostet.

Kapitel 4 „Schau Mama, Pusteblumen!“

Einige der Löwenzähne haben mal wieder den Kampf gewonnen und sich erfolgreich zur Pusteblume gewandelt. Und während die Kinder begeistert im Garten herumtollen und pusten, denkt man nur immer wieder, „Ach Kind, puste doch nicht in Beet!“. Aber sie haben eben Spaß und nun ist es ohnehin zu spät. Im nächsten Jahr, da wird man den Löwenzahl sehr viel konsequenter und vor allem früher entfernen. Ganz sicher. Ebenso übrigens die Gräser, die plötzlich 20 cm hoch zwischen den Erdbeeren wachsen.

Kapitel 5 Sommerurlaub

Es ist Sommer, es sind Ferien, man fährt in Urlaub. Zwei Wochen an irgendeinem Meer. Manchmal denkt man an den Garten. Ob die Pflanzen genug Wasser kriegen? Ob wieder irgendwelche wilden Tiere auf den Rasen kacken? Und dann kommt man zurück und der Borretsch hat den Garten übernommen. Alle Blumen- und Gemüsebeete sind mit den gräßlich pieksigen Blättern bedeckt. Teilweise sind die Pflanzen schon 50 cm hoch. Das ist dann der Moment, wo die große Resignation kommt. Manchmal begleitet von wildem Aktionismus. Unter Flüchen, mit Handschuhen und Hilfe von den Söhnen, werden alle großen und kleinen Pflanzen, die man findet entfernt. Ein oder zwei große dürfen für die Bienen stehen bleiben. Man vermutet, dass bereits Milliarden Samen runtergefallen sind und darauf warten im nächsten Sommer die Herrschaft über den Garten zu übernehmen. Aber im nächsten Jahr, da wird man früher anfangen das Unkraut zu entfernen.

Kapitel 6 Epilog

Im Spätsommer und Herbst jätet man nur noch sporadisch. Man sieht ein, den Kampf verloren zu haben. Eigentlich ist es ja auch alles ganz hübsch. Und für die Bienen und Schmetterlinge ja auch ganz super. Und im nächsten Jahr, da fängt man eben früher an zu jäten. Ganz bestimmt!

Ausgelassen wurden hier, die Kämpfe gegen die Schnecken (warum fressen die eigentlich nicht das Unkraut?) und die Versuche die Amseln von den Erdbeeren fern zu halten. Aber vielleicht berichte ich darüber dann mal im Teil 2 der Beetgeschichten.

Mitgeben möchte ich Euch nun, quasi als ProTipp für inkosequente Gärtner:

  • Rucola ist super im Salat, aber nur so mitteltoll im Garten
  • Löwenzahn ist sehr effizient bei der Arterhaltung
  • säht nienienie Borretsch aus. Der ist der Endgegner!

Media Monday #250

Ein Jubiläum! Der 250. Media Monday. Da muss ich doch noch schnell die Fragen beantworten!

1. Die Situation, in der sich ein schwaches Weiblein mal wieder vom Held retten lässt, kann ich ich kaum noch ertragen ohne zu lästern und zu meckern.

2. Wie schnell sich der Löwenzahn im Garten ausbreitet, konnte ich nicht fassen, schließlich war gefühlt vorgestern noch der ganze Garten öd und leer.

3. Für Breaking Bad hätte ich ja gerne die Zeit und Muße, aber die Masse an Folgen schreckt derzeit doch eher ab. Irgendwann, wenn mal mehr Zeit ist.

4. Dass es sich bei vielen Filmen um eine Adaptionen handelt, ist manchmal recht ungeschickt, weil ich jedes Mal am liebsten sofort das Original lesen möchte. Und wer hat für so viele Bücher schon Zeit?

5. Ich hatte ja keine hohen Erwartungen bei/an das Fitnessarmband, dass ich vor kurzem durch Zufall erhalten habe, doch obwohl es eigentlich nur Schritte zählt und eine Statistik dazu macht, finde ich es ganz spaßig. Und bin schon immer etwas angefressen, wenn ich das tägliche Schrittziel nicht erreiche.

6. Es macht mich regelrecht nostalgisch, wenn ich, wie eben, Walkers Cheese & Onion Chips esse. Die haben wir früher beinahe jede Woche beim Pubquiz gegessen. Damals. Hach.

7. Zuletzt habe ich die gestern auf ZDF ausgestrahlte Folge Broadchurch gesehen und das war mal wieder sehr gut, weil die Serie mir gefällt, obwohl es eine Krimiserie ist und irgendwie hat es auch was, das im linearen Fernsehen anzuschauen. Bin ich ja auch nicht mehr gewöhnt.

Tagebuchbloggen 04/16

Fast hätte ich vergessen, dass heute wieder der 5. ist und Frau Brüllen fragt, was ich den ganzen Tag mache.

Mein Wecker klingelt um 5:45 Uhr. Ich schlafe nochmal kurz ein und werde 10 Minuten später nochmal geweckt. Ich schaffe es, mich nach unten zu schleichen, ohne dass jemand wach wird. Schnell duschen, anziehen und ausnahmsweise nur ein Vesperbrot machen. Sohn1 ist krank, der braucht keins. Ich brauche keins, weil heute eine Projektbesprechung mit Mittagessen stattfindet. Um 6:45 Uhr packe ich meinen Kram zusammen und verlasse das Haus. Vorm großen Andrang bin ich durch den frühmorgendlichen  Straßenverkehr und um viertel nach sieben mit dem ersten Kaffee und einem Joghurt im Büro. Als erstes checke ich meine Mails und fange dann an, das Protokoll einer Besprechung vom Vortag zu schreiben. Außerdem erstelle ich eine Terminumfrage zum gemeinsamen Essen gehen mit den Kollegen. Zwischendurch kommt ein Kollege und berichtet, dass ein Berg Arbeit vor ein paar Wochen tatsächlich was bewegt hat. Toll!
Um viertel vor zehn mache ich mich für die Besprechung bereit und wechsel das Gebäude. Unterwegs treffe ich weitere Besprechungsteilnehmer, die das Gebäude nicht finden und nehme sie mit. Es dauert eine Weile, bis alle ihre Ergebnisse vorgestellt haben und ich überlege schon, mein Notizbuch zu essen, als um halb zwei endlich Mittagspause ist. Dafür ist um kurz vor drei alles besprochen und ich mache mich auf den Weg zurück in mein Büro. Vorher tausche ich noch kurz Neuigkeiten mit den Kollegen aus und kriege parallel Nachricht von zuhause, dass die Kindergartenphotos und die Ergebnisse meiner Weiterbildungsklausur da sind. Beides kriege ich als Bild geschickt. Tolle Fotos und Prüfung bestanden! Juhu! Und als wären das noch nicht genug gute Nachrichten für einen Tag, bin ich auch noch fürs Mentoringprogramm für Postdoktorandinnen angenommen worden.
Ich trage noch schnell ein paar Termine in meinen und den Abteilungskalender und verlasse um kurz nach vier das Büro.
Auf dem Heimweg fahre ich noch kurz beim Rewe vorbei und kaufe Osterschokolade zum halben Preis (und ein paar andere Dinge).
Zuhause erwarten mich die Jungs schon. Ich berichte D. über meine Aufnahme im Mentoringprogramm, bestaune die Kindergartenfotos und schaue an welchen Stellen der Klausur ich Punkte verloren habe.
Die Kinder sind nach oben verschwunden. Sohn3, der den Mittagsschlaf ausgelassen hat, schläft auf unserem Bett ein. Sohn1 macht Hausaufgaben, die ein Schulfreund vorbei gebracht hat und Sohn2 spielt erst, weckt dann Sohn3, um kurz danach selbst auf dem Sofa einzuschlafen. D. macht derweil das Abendessen. Über Whatsapp berichtet mein Vater, wie er sein Auto in den Graben gesetzt hat und erntet von uns Kindern Hohn und Spott.
Sohn2 bleibt unweckbar und verpasst das leckere Abendessen. Stattdessen darf er direkt ins Bett. Sohn3 schläft ausnahmsweise auch schnell ein, während ich lese und nebenher wordfeud spiele. Ein harter Kampf. Nachdem ich anfangs mit um die 100 Punkten hinten lag, bin ich zum Schluss noch auf wenige Punkte herangekommen. Dann wandere ich aufs Sofa, lese am Handy, schaue Fernsehen und tippe den Blogbeitrag auf dem Handy (mit viel Spaß mit der Autokorrektur). Und das war er, mein 5. April.