Manchmal fragt man sich, wo sie herkommt, die Angst der Männer vor den Frauen. Heute morgen ging es im Deutschlandfunk darum, dass die Uni Leipzig und nun auch die Uni Potsdam in ihrer Verfassung bzw. Geschäftsordnung nur noch weibliche Bezeichnungen für Ämter und Positionen verwenden. Was soll das, kann man sich natürlich fragen. Haben wir nicht ganz andere Probleme bei der Gleichstellung der Geschlechter als die sprachliche? Allerdings bin ich vom „haben wir keine anderen Probleme?!“-schreien abgekommen. Was ein dringend zu lösendes Problem ist, ist sehr subjektiv und für jedes gelöste Problem gibt es unzählige ebenso große ungelöste. „Haben wir keine anderen Probleme“ zu schreien, ist in den seltensten Fällen hilfreich. Ich persönlich bin kein Fan von innen-I und auch nicht von der unnötigen geschlechtergetrennten Ansprache, wie sie Politikern schon in Fleisch und Blut übergegangen ist („Liebe Bürgerinnen und Bürger…“). Meistens stört es mich nicht, wenn nur von Professoren, Mitarbeitern oder Studenten die Rede ist. Obwohl man das mit den Studenten schon gelöst hat, in dem sie jetzt einfach Studierende heißen. Es stört mich nicht nur nicht, es ist mir oft schlicht egal. Und wenn dann netterweise eine Fußnote am Ende steht, die mir mitteilt, dass männliche Bezeichnungen auch für Frauen gelten, dann war mir das schon vorher klar, aber es ist nett, dass jemand darauf hinweist. Und genau an diesen Stellen wollen die beiden Unis nun eben Professorinnen und Mitarbeiterinnen schreiben und in der Fußnote drauf hinweisen, dass die weiblichen Bezeichnungen auch für Männer gelten. Ich finde es nicht schlecht. So schafft man ein Bewusstsein dafür, dass Frauen auch Teil der Wissenschaftswelt sind. Und es ist so einfach und tut keinem weh. Sollte man meinen. Aber dann hörte ich heute morgen einen Redakteur vom Cicero dazu. Der wetterte über „Vergewaltigung der Sprache“. Warum ein kleines „in“ gleich die ganze deutsche Sprache vergewaltigen soll, weiß ich auch nicht. Frau Professorin Fay von der Uni Potsdam wies darauf hin, dass es sich lediglich um die Formulierung in der Geschäftsordnung handelt und es keinesfalls dazu komme, dass Professoren mit „Herr Professorin“ angesprochen würden, wie es die Presse ja gerne so reißerisch als Schlagzeile wählt. Der Herr vom Cicero war den Argumenten gegenüber ziemlich resistent. Das sei ja nur der Anfang und das ziehe doch andere Änderungen nach sich. Ich musste sehr schmunzeln. Wovor hat der Herr den Angst? Dass ein „in“ an einem Wort gleich die Männer entmachtet und das Matriarchat ausgerufen wird? Er sprach davon, die Frauen wollten es den Männern heimzahlen, dass bisher immer die männliche Schreibweise verwendet wurde und die Frauen nur in der Fußnote erwähnt wurden. Aber es geht hier nicht ums Heimzahlen und auch nicht ums Kämpfen. Den meisten Frauen, die ich kenne, ist es herzlich egal, ob da Professor/Mitarbeiter oder Professorin/Mitarbeiterin steht. Warum nur ist es den Männern nicht egal?
Die Sendung zum Nachhören gibt es hier.
Wie ein Arbeitstag nicht anfangen sollte, ist mit ausgelaufener Milch in der Tasche. Vor allem, wenn man seine Tasche nur so selten ausräumt. Einiges konnte gleich in den Müll: alte Briefumschläge und Anschreiben längst erledigter Korrespondenz, Kassenzettel, Flyer. Einiges musste ich trockenlegen. Am schlimmsten erwischt hat es die Steuerbescheid von 2010 und 2011. Warum ich die in der Tasche habe? Sollte man nicht immer seine Steuerbescheide bei sich tragen? Echt nicht? Ich musste neulich meine Steuernummer auf einem Abrechnungsformular eintragen und deshalb hatte ich den letzten Brief vom Finanzamt, wo eben die Bescheide von 2010 und 2011 drin waren, dabei. Jetzt sind sie eben etwas wellig. Auch bemilcht wurde ein letzte Woche erworbenes Briefchen mit 58cent-Briefmarken. Zum Glück sind die inzwischen selbstklebend, sonst wären sie alle unbrauchbar. Die Fotos, die ich vor zwei Wochen für einen Großelternbesuch gedruckt habe, der dann ausfiel, waren auch betroffen, konnten aber vollständig gesäubert werden. Ganz wenig Milch hat die Postkarte von der letzten Hochzeit, die ich in KW 43 ans Brautpaar schicken muss, abgekriegt. Und der Anhänger vom Krankenhausbettchen von Schlökerichs Geburts hat etwas Milch abbekommen. (Ich sag doch, ich räum die Tasche selten aus. Was mich dann daran erinnert hat, dass ich ihm auch mal ein Fotoalbum machen sollte. Schließlich ist er schon über ein Jahr. Und seit über einem Jahr habe ich auch in Herr Gartenheins Album nichts mehr eingeklebt.) Die Tasche liegt jetzt ausgespült zum Trocknen am Fenster. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann das Internet nach einer neuen unbemilchten Tasche abgesucht und habe tatsächlich meine Tasche beim Kleiderkreisel gefunden. Für 10 Euro. Zwar Second Hand, aber selten benutzt. Wenn ich Glück habe, habe ich also bald eine „neue“. Und so hat die Milch in der Tasche am Ende doch noch was Gutes gehabt. Oder nicht?
Und schon wieder ist Media Monday.
1. Der/die coolste FluchtwagenfahrerIn war wohl nicht cool genug um mir im Gedächtnis zu bleiben. (Nein, Drive habe ich noch nicht gesehen).
2. Filme, in denen die Natur als Feind dargestellt wird enden meist gut, obwohl wir in der Realität bei vielen Szenarien den Kürzeren ziehen würden.
3. Filme, in denen zum Spaß gekotzt wird kann ich ehrlich nicht mehr sehen.
4. Der enttäuschendste Serienstart der letzten Jahre war für mich eindeutig Homeland, weil die Serie so exzessiv positiv beworben wurde, für mich aber einen Tick zuviel Terrorpropaganda enthält. Ich fand schon die Sichtung der ersten Folgen in der Hinsicht unerträglich, trotz Claire Danes. Die letzte Folge habe ich dann wieder gesehen und auch hier wurde mein Eindruck nicht besser.
5. Joshua Jackson war für mich lange Jahre untrennbar mit der Figur Pacey Witter aus Dawsons Creek verbunden, doch mit seiner Rolle als Peter Bisphop in Fringe ist es ihm/ihr nach fünf Staffeln gelungen, sich von diesem Image freizuspielen. (Zumindest fast.)
6. Ein(e) Buch(-Reihe), das/die ich gerne mal lesen würde, wenn ich denn ausreichend Zeit hätte, wäre Der dunkle Turm von Stephen King. Und A Song of Ice and Fire, aber erst dann, wenn er alles zu Ende geschrieben hat und am liebsten auf englisch.
7. Mein zuletzt gesehener Film war Vielleicht lieber morgen (The perks of being a wallflower) und der war einfach hinreißend, weil der wunderbar vom Jung sein und von Freundschaft erzählt. Jetzt muss ich natürlich noch das Buch lesen (auch am liebsten im Original). Es kommt ja schließlich nicht so oft vor, dass ein Autor bei der Verfilmung seines Buchs selbst Regie führt.