RocknRolla

Wer sich mehr für Tratsch als für Filme interessiert, kennt Guy Ritchie wohl hauptsächlich als Ex-Mann von Madonna. Tatsächlich kann er aber auch ganz gute Filme machen. Einen davon, nämlich RocknRolla haben wir gestern angeschaut. Weder Titel und Cover noch die Inhaltsangabe haben mich vom Hocker gerissen. Noch so ein Post-Pulp-Fiction Gangster Film. Aber immerhin 7,3/10 Punkte in der imdb. Also habe ich mich überreden lassen den anzuschauen. Und ich muss sagen, das hat sich echt gelohnt. Schon allein wegen des Coming-Out von Handsome Bob im Auto (hab die Szene leider nicht zum Einbetten gefunden, also folgt dem link). Ich hab mich weggeschmissen vor lachen. OK, es ist ein Post-Pulp-Fiction Gangster Film, aber ein guter. Tolle Bilder, genialer Soundtrack, gute Story. Was will man mehr. Also lasst Euch nicht vom nicht so tollen Scheiß Titel abschrecken. Der Film lohnt sich.

Endlich Sonne

Der Kleine krabbelt auf dem Balkon rum und spielt mit den Katzen, was den samstäglichen Wohnungsputz doch deutlich erleichtert.

Lederpflege mal anders

Der Kleine hat heute irgendwie seine Gesichtscreme aufgekriegt und sie großflächig in seinem Gesicht, auf seiner Hose, dem Ledersofa und dem Bettlaken verteilt. Die ganze Wohnung riecht nach Babycreme und das Sofa ist schön geschmeidig 🙂

Wenn man ein Kind hat, dann passiert es einem immer wieder, dass einen jemand, vorzugsweise andere Mütter, mit großen Augen anschaut und den Satz sagt: „Das kannst Du doch Deinem Kind nicht geben!“ Besonders häufig passiert das bei Lebensmitteln. Es gibt nämlich eine Reihe von „Regeln“, was ein Kind essen darf und was nicht und vor allem wann. Viele Mütter orientieren sich ja punktgenau an irgendwelchen Ernährungsplänen. Bloß keine Beikost (so heißt das, wenn Babys was anderes außer Milch bekommen) vor dem 7. Monat. Möglichst lange (was auch immer das heißt) keine glutenhaltigen Lebensmittel, also z.B. Brot, Zwieback, Grießbrei. Unbedingt keine Karrotte am Anfang. Fisch und Ei im ersten Lebensjahr tabu. Am besten bis zum Schulanfang nur ungewürztes Essen und keinen Zucker. Keine säurehaltigen Lebensmittel wie Orange, Ananas oder Tomate. Neulich habe ich auch noch gelesen, dass man keine harten Möhren und keine Trauben geben soll. Und Mittagessen gibts um 11 Uhr!

Wenn man sich da dann auf sein eigenes Gefühl verlässt, dann kommt es immer mal wieder vor, dass man was gefüttert hat, was man nicht „darf“. „Ihr gebt Eurem Sohn Ananas? Da wird er doch wund!“ Nein, wird er nicht und außerdem muss man das ja erst ausprobieren, bevor man es weiß. Und es schmeckt ihm gut. Warum also nicht. Und warum soll ein fünf Monate altes Kind nicht auf Weißbrot lutschen? Oder Zwieback? Und warum darf ein zehn Monate altes Kind keinen Fisch probieren oder ein hartgekochtes Ei verdrücken? Standardantwort: Wegen der Allergene. Achso. Keiner weiß was es ist, aber es hört sich böse an. Und sobald das Kind dann 12 Monate alt ist, ist jegliche Gefahr gebannt und es stehen ihm alle kulinarischen Möglichkeiten offen. Glücklicherweise habe ich jetzt neulich die Leitlinie Allergieprävention gefunden. Die wichtigsten Sätze:

Die zu der Zeit in Deutschland existierende Empfehlung, Beikost nicht vor dem vollendeten 4. Lebensmonat einzuführen, ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sinnvoll. Für einen präventiven Effekt durch eine Verzögerung der Beikosteinführung über den vollendeten 4. Lebensmonat hinaus gibt es keine gesicherten Belege. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden.

Für einen präventiven Effekt einer diätetischen Restriktion durch Meidung potenter Nahrungsmittelallergene im ersten Lebensjahr gibt es keine Belege. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass Fischkonsum des Kindes im 1. Lebensjahr einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat.

Dankeschön! Ich hab mich nämlich schon gefragt, warum ein Kind sechs Monate gestillt werden muss sollte, wenn es doch nach vier Monaten körperlich dazu in der Lage ist, andere Lebensmittel zu verarbeiten. Noch dazu, wenn es ganz offensichtlich was anderes außer Milch haben will. Und warum ein Datum darüber entscheiden soll, wann das Kind dazu in der Lage ist, weiß ich auch nicht. „Nein, heute gibt’s nur Milch. Morgen, da wirst Du sechs Monate alt, da kannst Du dann Pastinakenbrei bekommen.“ Dabei sieht man doch, wie unterschiedlich sich Kinder entwickeln. Fast überall wird das immer wieder erwähnt, nur bei der Ernährung gibt es starre Pläne für alle Kinder.

Also liebe Mütter, macht Euch keinen Stress. Macht wie ihr denkt und wie Euer Kind will, solange ihr nicht meint, eine Milchschnitte sei eine vollwertige Mahlzweit und Bier ein gesundes Getränk für Kinder ;-). Achso, und Honig, den darf man wirklich nicht geben (steht normalerweise auch auf jedem Honig drauf). Das kann nämlich zu Säuglingsbotulismus führen.

Ist nicht das Grillen eine der letzten Männerdomänen? Wie erklärt sich dann das aktuelle Angebot von Strauss Innovation? Grills in rosa, hellblau und orange. Ich kann mir fast bildlich vorstellen, wie die Gesichtszüge der Männer einfrieren, wenn die Freundinnen freudestrahlend den neuen Grill präsentieren. Ist ja ganz nett, wenn die Mädels vorbeikommen und zusammen ein bisschen Gemüse gegrillt wird. Und der passt ja auch so gut zu den rosa Balkonstuhlauflagen. Aber kann man sich wirklich vorstellen, dass eine Horde biertrinkender Männer ihre Fleischmassen auf einem rosa Kugelgrill zubereiten? Ich bin ja mal gespannt ob das ein Verkaufsschlager wird.

Happy Birthday isnochys!

Der liebe isnochys hat heute Geburtstag. Ich wünsche alles Gute. Feier schön.

Übermorgen

ist er elf Monate alt. Und er läuft!

Schnullerbaby

Da hat sich der Kleine doch seit fast 11 Monaten standhaft geweigert Schnuller zu benutzen, um jetzt unvermittelt damit anzufangen. Wir sind eigentlich keine Schnullergegner und haben ihm nie verboten dran rumzunuckeln. Wir hatten auch ein paar hier herumfahren, die er aber eher als Spielzeug verwendet und mal zum Spaß ein paar Minuten drauf rumgelutscht hat. Einen davon hat er vor ca. einer Woche ausgegraben und seitdem schnullert er wie ein Weltmeister. Will einem zum Einschlafen nachmittags und abends. Eigentlich ist es ja ganz angenehm, weil er sich vorm Einschlafen weniger beschwert, sondern einfach zufrieden nuckelt. Doof dabei ist nur, dass er auch wenn er nachts wach wird, seinen Schnuller will und den dann im Dunkeln nicht findet. Und so ist aus unserem seit Ende Januar durchschlafenden Baby ein Schnullerbaby geworden, dass nachts gegen 2 laut wird, weil es seinen Schnuller nicht findet. Da denkt man dann immer: „Junge, Du konntest doch schon mal alleine wieder einschlafen. Mach das doch einfach wieder so und ich hab nachts meine Ruhe.“ Vielleicht liegt es aber auch an seinem fünften Zähnchen, was sich gerade durchdrückt. Oder es liegt  daran, dass er gerade so viel neues lernt. Zwei Schritte schafft er jetzt schon ohne sich festzuhalten. Mit Festhalten und mit seinem Lauflernwagen kann er es schon wie ein Profi. Und dass er beim Trinken die Flasche kippen muss, das hat er jetzt wohl auch kapiert. Manchmal ist es schon schwer vorstellbar, dass der kleine Junge, der sich lachend auf unserem Bett rumkugelt und schon soviel er selbst ist, tatsächlich noch vor zehn Monaten dieses kleine Baby war, das nur schlafen, essen und schauen konnte.

Immer wieder liest man ja davon, wie schädlich es für Bewerbungen sein kann, wenn man in Facebook oder studivz ein Profil besitzt. Ich weiß ja nicht, wieviele Leute überhaupt auf kompromittierenden Bildern verlinkt sind. Ich kann mir nämlich nur schwer vorstellen, dass ein Personalchef es negativ bewertet, wenn man mit einer Flasche Bier und ein paar Freunden lachend abgebildet ist. Und das ist ja schließlich auch eines dieser „Partyfotos“, die immer so negativ dargestellt werden, zeigt aber lediglich, dass man kein Soziopath ist, der zuhause mit zugezogenen Vorhängen sitzt und sich von Tiefkühlpizza und Billigcola ernährt. Aber ganz davon abgesehen, könnte man sein Profil doch auch andersherum nutzen. Also, wenn man anfängt Bewerbungen zu schreiben, dann tunt man einfach sein Profil mit Fotos von interessanten, aber nicht zu zeitaufwendigen Hobbies, der netten Familie und einem selbst in spießigen Klamotten. Man macht alle Gruppenzugehörigkeiten unsichtbar, bis auf die, die ein gutes Bild auf einen werfen, z.B. „Öffentlich-rechtliches Fernsehen“, „Früh ins Bett gehen ist vernünftig“, „Meine Arbeit ist mir am wichtigsten“, usw. Solche Gruppen könnte man ja zur Not auch selbst gründen. Man löscht seine Pinnwand, und bittet Freunde ein paar positive und spießige Nachrichten da zu lassen. Die Freundesliste reduziert man auch von mehreren hundert auf ein paar Dutzend. Soll ja nicht der Eindruck entstehen, man verbringe seine Zeit im Internet. Da könnten einem sicher noch mehr Dinge einfallen um ein arbeitgeberangenehmes Profil zu erzeugen. Am besten anonymisiert man sein altes Profil und legt gleich ein ganz neues an für die potentiellen Arbeitgeber. Ich glaube wenn das gängige Praxis wird, dann lassen die Personalchefs das online-Gestöber auch bald wieder.

Politik und so

Wenn man im Internet was bestellt oder runterlädt oder wenn man sich ein Programm installiert, muss man ja eigentlich immer AGBs akzeptieren. Fast niemand liest die AGBs durch, sondern man bestätigt einfach, dass man sie gelesen hat. Manchmal fällt man damit auf die Nase, wenn da z.B. drin steht „Sie schulden mir jetzt 2000 Euro!“ oder „Außerdem haben sie nun einen Elefanten erworben.“ In der Regel ist es so, dass man dann das Geld nicht bezahlen und auch den Elefanten nicht behalten muss, wenn nicht vorher schon irgendwo darauf hingewiesen wurde. Und da zählt auch nicht, wenn der Betrüger dann meint: „Hättest Du halt mal die AGBs gelesen.“ Irgendwie finde ich, dass das nun leider bei den Bundestagswahlen genauso läuft. Die Parteien machen nette Wahlwerbespots und Wahlkampfveranstaltungen, wo den Menschen das erzählt wird, was sie hören wollen. Dann wird gewählt und es gibt eine Regierung. Die macht dann was sie möchte, auch wenn die Bevölkerung dagegen ist. Z.B. sind 65 % der Deutschen für den Atomausstieg. Sogar 49% der FDP-Anhänger und 42 % der CDU sind dafür.  Trotzdem will die Regierung nun die Laufzeiten verlängern. Da fragt man sich dann, warum die Bürger eine Regierung wählen, die Sachen durchsetzt, die sie nicht wollen. Und die Parteien zucken nur die Schultern und meinen, man hätte eben das Wahlprogramm lesen sollen, wo das alles drin steht. Ich hab jetzt mal nachgeschaut. Das Wahlprogramm der CDU hatte 86 Seiten, das der FDP und der SPD je 94 Seiten, das der Linken 37 Seiten und das der Grünen 113 Seiten. Es wird also von jedem „mündigen Bürger“ erwartet, dass er vor der Wahl 424 Seiten Parteiprogramme liest und sich daraus eine Meinung bildet. Wieviel Prozent der Wähler macht das wohl? Meinungsbildung wird doch hauptsächlich über die Medien betrieben. Warum ist es nicht sittenwidrig, wenn Parteien unpopuläre Ziele zwar in ihr Wahlprogramm schreiben, sie aber im Wahlkampf so gut wie nie erwähnen. Die wissen doch genau, dass das kaum jemand liest. Und wenn dann hinterher die Bürger unzufrieden sind, heißt es „Stand doch alles hier drin!“.

Und wenn ich jetzt den Westerwave im Fernsehen sehe, wie z.B. gestern in den Tagesthemen, wo er immer wieder runterbetet, dass sich Arbeit lohnen muss und dass sie zu Beginn 2010 die Familien gestärkt haben, da will ich ihn am liebsten sagen, dass er sich seine 20 Euro mehr Kindergeld da hinschieben kann, wo’s ihm gefällt. Diese 20 Euro sind so lächerlich wenig, dass mir prompt die alte Frau einfällt, die mich neulich im Kaufcenter gebeten hat, in der Telefonzelle eine Nummer für sie zu wählen, weil sie selbst so schlecht sieht. Die hat mir, nachdem sie ihr Gespräch geführt hatte, mit einem gönnerhaften Lächeln die 10 Cent Restgeld für „meine Mühen“ überlassen.