Manchmal finde ich die Medienmanipulation schon sehr durchschaubar. Schlimmer aber ist, dass sie trotzdem funktioniert. Ein Beispiel hierfür ist Brangelina (wer’s nicht weiß: Brad Pitt und Angelina Jolie). Vor einigen Jahren hat also diese Angelina es geschafft, Brad Pitt aus seiner Vorzeigeehe mit Rachel Jennifer Aniston zu locken. Und irgendwie entstand damals das Gefühl, dass das nicht richtig sei. Und dieses Gefühl wird nun immer wieder mit Klatschberichten gefüttert. Da wird erzählt, was Angelina für eine schlechte Mutter und schlechte Frau ist. Es wird verurteilt, wenn Nannys eingestellt werden und es wird verurteilt, wenn alle Kinder beim über die Welt jetten mit dabei sind. Aus den zahlreichen Paparazzifotos werden die ausgewählt, auf denen ein Kind einen Flunsch zieht. Hobbypsychologen interpretieren dann den Gesichtsausdruck und attestieren eine desaströse Kindheit. Wenn eines der Mädchen Jungklamotten trägt, wird spekuliert, dass Angelina das Kind dazu zwingt. Und wenn eine Mädchen Mädchenklamotten trägt, gibt es exakt die gleichen Spekulationen. Außerdem soll Angelina auch immer wieder fies zu Brad sein, dessen Image als toller Mensch dabei immer erhalten bleibt. Das Bild das entsteht ist also folgendes: Ein bodenständiger verheirateter Mann wird von einer Frau mit fragwürdiger Vergangenheit aus den liebenden Armen seiner Frau gerissen und fortan unterdrückt und terrorisiert. Um ihn an sich zu ketten, lässt sie sich zweimal schwängern und kauft noch ein paar Kinder aus dem Ausland dazu. Dann zwingt sie ihn Vater und Hausmann zu spielen, während sie sich ihrer Karriere widmet, die Rabenmutter. Davon darf man in regelmäßigen Abständen lesen und immer hofft man, dass der arme Kerl sich doch mal von dieser „Schlampe“ trennt und zurückkehrt zu Rachel Jennifer, die ja ganz offensichtlich (wenn man der Klatschpresse glauben darf) nur darauf wartet ihn mit offenen Armen zu empfangen. Tatsächlich weiß ich nicht, ob Angelina Jolie eine schlechte Mutter ist, ob sie Brad Pitt unterdrückt oder ob die Kinder unglücklich sind. Ein unaufgeräumter Balkon auf einem Paparazzoluftbild ist nicht unbedingt ein Hinweis auf die Verwahrlosung von Kinder. Eigentlich weiß ich über Angelina nur, dass sie keine besonders gute Schauspielerin ist. Ihre „Leistungen“ in The Tourist und Changeling fand ich fast unerträglich. Mag sein, dass sie auch schon mal gut gespielt hat, aber den Film hab‘ ich wohl verpasst. Vielleicht kann man ihr auch vorwerfen, dass sie es nicht schafft ihre Kinder aus den Medien rauszuhalten. Ja, erstaunlicherweise gibt es Prominente, die das schaffen, wo das Abdrucken von Kinderfotos mit so hohen Strafen belegt ist, dass es für keine Zeitschrift lohnt. Ich vermute aber, dass sie schon lange aufgehört hat sich dafür zu interessieren, was geschrieben wird. Das einzige Mal, dass sie sich eingemischt und gerichtlich eine Gegendarstellung und Strafzahlung erwirkt haben, war, als behauptet wurde, das Paar hätte bereits einen Trennungsvertrag unterschrieben. Seitdem ist es etwas ruhiger geworden um Brangelina in der Klatschpresse. Oder ich lese einfach weniger. Ich bin es nämlich leid, dass mir jemand erzählen möchte, wen ich mag und wen nicht. Mir ist egal mit wem Brad Pitt sein Leben verbringt und warum. Mir ist auch egal wieviele Kinder sie wohin mit nehmen und auch was die anhaben. Ich kenn die nämlich gar nicht!