Nun kann ich euch ja mal erläutern, wie es dazu kommt, dass ich momentan sowenig schreibe. Ich gebe Euch einfach mal ein Beispiel meines momentanen Tagesablaufs.

5:06 Katze kämpft mit meiner Bettdecke.
5:08 Ich erkläre der Katze, dass sie woanders kämpfen üben soll. Dann geh ich aufs Klo. Ziemlich fies eine Stunde vorm Aufstehen.
6:05 Wecker klingelt.
6:10 Wecker klingelt schon wieder.
6:15 Wecker klingelt. Ich stemme meine Augen auf und bewege mich auf dem Bett.
6:16 Zwei schnurrende Bündel wälzen sich vor mir auf dem Boden und wollen gestreichelt werden, bevor ich ins Bad darf.
6:17 Erkläre den Katzen, dass, egal wie lieb sie mich auch haben, meine Beine nicht zum Reinbeißen da sind.
6:18 Endlich unter der Dusche
6:33 Raus aus dem Bad (eine Katze leckt meine Beine ab) und rauf auf die Couch. Rumzappen zwischen ARD und RTL. Übelkeit unterdrücken. Zwei Gläser Saft trinken. Anziehen.
6:51 Mist, ich muss los. Haare kämmen kann ich ja im Büro.
7:01 Ankunft am Bahnhof, völlig außer Atem. Ich schieb zwar noch keinen Ranzen vor mir her, aber ein Energiesauger lebt trotzdem schon in mir. Und Fahrradparkplätze gibt’s wieder keine.
7:06 Zug fährt los. Ich kämpfe mit der Übelkeit und hoffe noch etwas schlafen zu können.
8:03 Ankunft in S. Ich kämpfe mit der Übelkeit.
8:10 Ich ärgere mich in der S-Bahn, dass ich noch keinen Ranzen vor mir herschiebe und deshalb niemand für mich aufsteht.
8:30 Ankunft im Büro. Übelkeit legt sich langsam. Rechner hochfahren und frühstücken.
11:30 Der Vormittag ist fast vorbei. Langsam wird mir wieder übel. Ich esse noch schnell eine Mandarine oder einen Lebkuchen, damit ich nicht völlig grün im Gesicht bin beim Mittagessen um 12.
12:00 Mittagessen. Wie immer gibt’s nur Mist. Aber eigentlich ist egal was es gibt, mir schmeckt eh nichts (außer Lebkuchen). Suche also irgendwas aus, versuche die Hälfte aufzuessen und freundlich dabei zu schauen.
14:30 Ich bin reif fürs Bett. Müde ohne Ende und der Kaffee schmeckt nicht mehr. Also mal wieder Lebkuchen.
14:31 Ahhhh, wer hat die ganzen Lebkuchen aufgegessen!!! Wie soll ich den Nachmittag überstehen?
15:00 Mir ist übel. Ich geh die Hiwis nerven um mich abzulenken.
15:30 Das schlechte Gewissen treibt mich zurück an den Schreibtisch.
17:25 Gleich muss ich gehen. Dann mach ich den Rest zuhause fertig.
17:39 Scheiß S-Bahn. Capri-Sonne aus dem Automat um die Wartezeit zu überbrücken.
17:54 Zug rappelvoll. Ich ärger mich, dass ich noch keinen Ranzen vor mir herschiebe.
17:56 Sitzplatz gefunden.
18:01 Zug fährt ab, ich versuche zu schlafen. Habe Hunger.
18:54 Ankunft in KA. Immer noch müde. Kein Hunger mehr.
19:05 Ankunft zuhause. Katzen freuen sich. D. freut sich.
19:06 Sofa. D. fragt was ich essen will. Keine Ahnung.
20:30 Nur Mist im Fernsehen. Ich döse vor mich hin. Mir ist übel. Arbeiten will ich nichts mehr. Nichtmal mehr den Rechner auspacken.
21:30 Bin inzwischen richtig eingeschlafen.
21:40 D. kommt mit dem Abendessen. Es riecht gut und es sieht gut aus. Nach 3 Gabeln kann ich nicht mehr. Versuche den halben Teller leer zu essen und möchte weinen, weil ich nicht mehr essen kann.
23:30 Wache auf dem Sofa wieder auf. Eine Katze liegt in meinen Kniekehlen. Verlagerung von Katze und mir ins Bett.

Und am nächsten morgen geht’s dann wieder von vorne los. Zwischen Müdigkeit und Übelkeit fällt es schwer klare Gedanken zu fassen. Vor allem, wenn man sich dann noch damit auseinander setzen muss, dass die Ärztin meint  man soll nichts Süßes essen, Süßkram aber das einzige ist, was wirklich geht.

Anfangs habe ich im Internet rumgestöbert, aber das ist ja bekanntlich voll von Idioten. In Schwangerenforen ist das keinesfalls besser. Da fragt eine, wieviel Radler sie in der Schwangerschaft trinken darf. Gleich mehrere Leute antworten, dass sie soviel trinken kann, wie sie will, da Radler ja ein Mixgetränk sei. Na dann, dann trink ich jetzt nur noch Pina Colada, ist ja auch nur ein Mixgetränk und da sind bestimmt viele Vitamine drin. Kein Wunder dass da die häufigste Behinderung bei Neugeborenen das fetale Alkoholsyndrom ist. Darüberhinaus sind Schwangerenforen allesamt in Pastelltönen und man muss neue Vokabeln lernen. SSW (Schwangerschaftswoche), UHose (Umstandshose), SST (Schwangerschaftstest), FG (Fehlgeburt), FA (Frauenarzt), ET (Entbindungstermin). Die Frauen dort haben auch keine Bäuche sondern „Bauchis“ und grüßen am Ende von „Sybille und Wurmi“. Was Wurmi wohl mal für nen klangvollen Name bekommt?

Und weil ich mit dem allen beschäftigt war und bin, bleibt am Ende kaum Zeit hier was zu schreiben. Ich hoffe es wird besser. Zumindest heißt es, dass die Übelkeit mich bald in Ruhe lassen soll.