Woran merkt man, dass man in der Südstadt wohnt?
Der nächtliche Geräuschpegel kann darauf hindeuten. Auch der hohe Anteil an anderssprachiger Bevölkerung und die hohe Dichte von türkischen Supermärkten. Die Alkoholauswahl in allen Läden ist dreimal so groß wie die Gemüseauswahl und der durchschnittliche Kunde hat zumindest eine Fahne, wenn nicht schon einen sitzen. Ein weiterer Hinweis ist, dass Samstags abends alle 40 ‚Stirb langsam 4.0‘-DVDs ausgeliehen sind. Aber wirklich sicher kann man sich sein, wenn einem abends, kurz vor Ladenschluss, im Discounter um die Ecke ein tätowierter Mann, mit kurzen Hosen und Oi!-Pulli, in seinem Tabakbeutel kramend, im Gang den Weg versperrt um einem sein selbstangebautes Gras zu schenken. „Zum Testen ob’s gut haut“. Dankeschön, und wohin mit dem Testbericht? Aber wahrscheinlich trifft man sich einfach mal wieder um zwei Minuten vor Ladenschluss im Discounter.