Es ist schon wieder der 5. und Frau Brüllen fragt: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag.
Mein Tag startet um 6:05 Uhr mit dem Weckerklingeln. Fünf Minuten später stehe ich auf, gehe runter und mache mich bereit zum Sport. Seit dem 1. Mai probieren ich es mit Shred und mache das gleich morgens früh. Für alle, die den Hype verpasst haben: Das ist ein 20 Minuten Training aus je drei Einheiten Krafttraining (je 3 min), Cardio (je 2 min) und Bauchmuskeltraining (je 1 min). Ich finde das eigentlich ganz spaßig und frage mich, warum ich Fitnessvideos gegenüber bisher so wenig aufgeschlossen war. Es geht schnell, man muss das Haus nicht verlassen und es ist tatsächlich anstrengend.
Im ersten Set Krafttraining wird der Julijunge wach und leistet mir Gesellschaft. Beim Bauchmuskeltraining klettert er mir immer auf den Bauch. Um 10 vor sieben bin ich durch und gehe duschen. Nebenher plane ich den Brotdoseninhalt der Jungs. Die fülle ich nach dem Duschen mit Wurstbrot und Vanillequark. Obst und Gemüse gibt es im Kindergarten aus dem EU-Schulobstprogramm. Außerdem ist Turntag und beide brauchen zusätzlich ihre Trinkflaschen. Der Herr Gartenhein außerdem Schuhe und Hose. Der Schlökerich wird zuhause turnfertig angezogen.
Die Jungs trudeln nacheinander ein. Ich koche Wasser fürs Baby ab, mache mir Brote und schnipple einen Obstsalat für die Arbeit. Sonst nehme ich Gemüse mit, aber heute ist viel Obst übrig. Außerdem schneide ich Erdbeeren für den Julijungen und die weniger schönen in den Rest Quark, der noch im Kühlschrank steht.
7:45 Uhr. Wir frühstücken. Ich Müsli mit Erdbeerquark, der Schlökerich einen halben Grießpudding, der Julijunge alle geschnittenen Erdbeeren und der Herr Gartenhein ein Glas Milch. Keine großen Frühstücker, meine Jungs. Dann ist anziehen, Frühstück aus dem Gesicht waschen und Haare kämmen dran. Der Julijunge geht mit einer Milch zum Papa ins Bett und wir anderen sitzen um 8:15 Uhr im Auto. Im Kindergarten dauert’s etwas länger, weil die Hausschuhe vom Schlökerich nicht da sind und der Herr Gartenhein kuschelbedürftig ist. Auf der Autobahn geht es trotz Bahnstreik gut, aber ich finde einen Parkplatz so weit weg, dass ich eine Minute zu spät an der Stempeluhr bin und dafür einen meiner raren Kernzeiteingriffe opfern muss.
Bei der Arbeit muss ich zum Einen einen Vortrag für Donnerstag überarbeiten. Außerdem versuche ich einen roten Faden durch 20 Einzelprojektanträge zu legen. Auf englisch. Es dauert noch an. Nebenher versuche ich meine Zugangskarte für die Parkplatzschranken frei schalten zu lassen, damit ich den Dienstwagen Donnerstag ordnungsgemäß parken kann. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Ob ich Erfolg hatte, sehr ich dann Donnerstag.
Dann besuche ich die Kollegen im Labor, wo grade ein Happening stattfindet, in das wir fast alle eingebunden sind.
Um 13:35 Uhr verlasse ich meinen Arbeitsplatz und fahre staufrei nach Hause. Ich kann noch eine Maschine Wäsche anstellen und die Schwimmsachen packen, bevor D. mit den zwei Kleinen vom Kindergarten kommt. Der Herr Gartenhein besucht über Mittag einen Freund.
Um zwanzig vor drei werden wir eine Viertelstunde zu früh zum Schwimmen abgeholt, aber der Herr Gartenhein ist noch nicht da. Der kommt 10 Minuten später und wir fahren selbst zum Schwimmen. Vorm Schwimmbad knallt mir mein Handy auf den Boden und jetzt hab ich so ein stylish gesplittertes Glas. Nun ja. Während der 45 min Schwimmkurs, schaffe ich es 30 min zu schwimmen. Obwohl ich immer wieder nach dem Schwimmkurs schaue (der Herr Gartenhein schwimmt auf den Armen der Trainerin!) und die Shredeinheiten spüre, schaffe ich einen Kilometer. Danach spielen der Herr Gartenhein und sein Freund noch im Wasser, bis sie so kaputt sind, dass der Herr Gartenhein auf den Fliesen ausrutscht und sich weh tut.

Zuhause erwartet uns ein freudiges Baby, ein schlafender Dreijähriger, der nach dem Kindergarten „gar nicht müde“ war, und ein gemähter Rasen. Der Herr Gartenhein will Lego Ninjago am Computer spielen, D. geht einkaufen und ich füttere das Baby. Anschließend kümmere ich mich um die Wäsche und nutze die Computerzeit der Jungs zum Blogeintrag tippen. D. kommt zurück und kocht. Spargel, Kartoffeln und Fisch.
Das Essen ist sehr lecker! Die Kinder essen nur Fischstäbchen und etwas Kartoffeln. D. hilft den Jungs noch bei einer Ninjago-Mission und ich versuche beim Baby ins Bett bringen nicht einzuschlafen. Klappt so mittel. Jetzt ist die zweite Ladung Wäsche im Trockner und ich bin bettreif. Gute Nacht!