Auch im neuen Jahr fragt Frau Brüllen an jedem 5. was wir den ganzen Tag gemacht haben. 

Ich wache um 7:45 mit Halsschmerzen auf. Das mit den Halsschmerzen ist doof, weil Sohn1 Scharlach hat und man Scharlach ja lieber nicht verschleppen sollte. Ich sollte also zum Arzt und das Abchecken lassen. Aber erst mal bleibe ich noch 15 Minuten liegen. Es ist nämlich noch still im Haus. Es sind Ferien und alle schlafen noch. Dann stehe ich aber doch auf und gehe unter die Dusche. Sohn1 kommt runter. Sohn2 ist wach, bleibt aber oben, weil er meint ich wüsste nicht, dass er sich mit seinem Tablet unter der Decke versteckt, um die kein-Tablet-vorm-Kindergarten-Regel zu umgehen. Sohn3 schläft noch. Ich mache die Brotdosen und treibe dann Sohn2 und den kürzlich erwachten Sohn3 zum Anziehen an. Sohn2 jammert über Schmerzen im Zahn, auf den er gestern im Kinderparadies bei Ikea gefallen war. Der Schneidezahn neben dem bereits abgebrochenen hat jetzt einen vertikalen Riss. Aber die Kinderzahnärztin hat noch Urlaub und da man bei Milchzähnen im Zweifel eh nix macht, muss das jetzt ein paar Tage warten.
Um 9:20 sind die Kinder im Kindergarten abgeliefert und ich laufe von dort zu meinem Arzt. Bis ich dran bin, kann ich lesen. Den Arzt, der mich untersucht, kenne ich noch nicht, aber er ist sehr nett. Schaut in meinen Hals und bescheinigt mir, dass der rot sei und angesichts der Streptokokken im Haus, soll ich doch mal lieber ein Antibiotikum nehmen. Ich rufe Sohn1 zuhause an, dass ich noch zur Apotheke gehe und dann heim komme. D. schläft vermutlich noch. Nach der Apotheke fahre ich „noch kurz“ beim Netto vorbei, um Zutaten für Waffeln zu besorgen. Leider ist morgen Feiertag und der Netto voll mit Menschen, weil man ab morgen nie wieder einkaufen kann.

Zuhause schicke ich Sohn1 unter die Dusche und habe dann eine Diskussion mit ihm, weil ich der Meinung bin, dass man durchaus duschen UND Hausaufgaben machen kann an EINEM Vormittag. Er duscht und ich mache mir was zu essen. Frühstück hatte ich nämlich noch nicht. Sohn1 will nichts. Er hatte ein Mangolassi und noch immer keinen Appetit. D. ist ebenfalls aufgestanden und macht Kaffee. Dann stürzt sich D. in die Einkaufshölle und ich packe meinen Computer aus. Ich muss aus Gründen meine Literaturliste auf den neuesten Stand bringen und ein paar Sachen schreiben. Sohn1 macht neben mir seine Deutschaufgaben, die er schon seit einem Monat mit sich rum trägt. Er flucht dabei, aber eigentlich ist es einfach. Um 13:10 fällt mir ein, dass ich vor dem Kinder abholen noch die neuen Ivar-Bretter im Kinderzimmer einbauen wollte und Waffelteig machen. Also baue ich die Bretter ein und rühre den Teig zusammen, der dann auf der Heizung geht, während ich die restlichen Söhne abhole. Sohn1 fährt mit, weil er gegenüber vom Kindergarten seinen Freund besuchen will. Im Kindergarten nehme ich dafür noch einen Freund von Sohn2 mit nach Hause.

Die Kinder spielen erst mal unten und ich baue die aktuelle Tüte von Sohn2 LegoSet zuende. Dann räume ich die Spülmaschine aus und wieder ein und fange an die Waffeln zu backen. Brav sitzen dann alle am Tisch und mampfen belgische Waffeln mit Puderzucker (oder Nutella). Ich versuche weiter am Computer zu arbeiten, was nur so mittelgut funktioniert, weil ein Teil der Dateien wohl auf meinem anderen Rechner liegen und ich das verschieben dann lieber auf Abends verschiebe. D. hat in der Zwischenzeit das Auto voll mit Wertstoffen und Altpapier gepackt und ist zum Wertstoffhof gefahren. Praktischerweise wird nämlich bei uns im Dezember kein Papiermüll abgeholt und wegen des Feiertags morgen auch erst nächsten Samstag.

Schließlich ist es 17:30 und ich suche die Bücher für die Bücherei zusammen. D. kommt um kurz vor sechs aus der Einkaufshölle des zweiten Supermarkts im Ort (ein Vollsortimentler) zurück. Schlangen an der Kasse durch den halben Laden. Ich packe alle anwesenden Kinder und die Büchereibücher ein. Sohn2s Freund wird zuhause abgeliefert, Sohn1 abgeholt und dann fahren wir zur Bücherei. Die Jahresgebühr ist fällig. Die Söhne suchen Bücher, ein Spiel und DVDs aus. Um kurz vor sieben sind wir wieder zuhause. Sohn3 will das neue Spiel ausprobieren. Ich spiele mit, aber die Regeln sind ihm egal. Also bewache ich hauptsächlich die Kleinteile. D. bereitet das Abendessen vor. Es gibt Raclette. Wir essen lang und erstaunlicherweise mit friedlichen Kindern. Gegen halb zehn bringen wir die Kinder ins Bett. Anschließend gibt es für uns zwei Folgen Broadchurch und dann ist der Tag auch schon vorbei.