Das glaubt zumindest die Mehrheit der Deutschen. Gestern abend im Fernsehen war’s wieder zu beobachten. Da kämpft ein Ehepaar gegen die Biogasanlage ihres Nachbarn. Zu laut sei sie und sie stinke. Die zuständigen Behörden haben weder an Geruch noch an Lärm oder Mindestentfernung etwas auszusetzen. Insgesamt hat man irgendwie den Eindruck der Nachbar sei ein bisschen hysterisch und sensibilisiert auf das kleinste bisschen Lärm und Geruch. Und so ist es immer wieder das Gleiche. Niemand will eine Windenergieanlage bei sich stehen haben, weil die laut sind, hässlich aussehen und Schatten werfen. Ein Atomkraftwerk will man ja schon gar nicht haben in der Umgebung. Die gehen nämlich ständig kaputt und verstrahlen alles. Und den Müll vom AKW, der soll am besten ins Weltall geschossen werden, dass man nie wieder drüber nachdenken muss. Die Wasserkraft ist auch keine Lösung. Damit werden nämlich Kanufahrern und Wanderern ihre idyllischen Flüsschen genommen und Fische sterben in den Turbinen. Kohlekraftwerke machen so viel Dreck und CO2 und das ist ja wieder nicht gut wegen des Klimawandels. Achja, die Photovoltaik gibt’s ja auch noch. Aber Solarzellen sind ja so teuer und noch dazu nicht umweltfreundlich produziert.
Tja, liebe Leute, einen Tod muss man sterben. Der große doppeltürige Kühlschrank, der PC mit 21″-TFT, der LCD-Fernseher, das Rundum-Sound-Equipment und alles was das Leben sonst noch angenehm macht, braucht eben Strom. Den gibt’s zwar aus der Steckdose, aber da muss er auch irgendwie rein kommen. Vielleicht sollte man da mal drüber nachdenken, bevor man erstmal gegen alles protestiert.