Isnochys wird vielleicht meckern, dass ich sowieso keine Ahnung von Science Fiction habe, aber gestern beim Filmrätselstöckchen bei David (was mich übrigens davon abgehalten hat zu einer vernünftigten Zeit im Bett zu liegen) kam es zu einer interessanten Diskussion über Science Fiction. Wie wir wissen, ist in Sci-Fi-Filmen nicht immer alles auch wissenschaftlich richtig. Seltsamerweise stört es mich wenig, wenn bei Weltraumschlachten Laserstrahlen zu sehen und Geräusche zu hören sind. Sogar die seismischen Bomben bei StarWars konnte ich ignorieren. Was jedoch wirklich zu weit geht, sind Filme, die auf völlig falschen wissenschaftlichen „Theorien“ aufgebaut werden. Mein liebstes Beispiel ist The Core. In dem Film geht es darum, dass das Erdmagnetfeld zusammenbricht, da der Erdkern aufgehört hat zu rotieren. Nett, dass sich jemand mit dem Geodynamo beschäftigt hat, allerdings besagt die Dynamo-Theorie, dass das Magnetfeld durch die Konvektion im äußeren Erdkern und nicht durch die Rotation des Kerns zustandekommt. Demzufolge ist das komplette Konzept des Films Müll. Die weitere Umsetzung beinhaltet weitere grobe Fehler. Das Erdmagnetfeld schirmt den Sonnenwind ab, das stimmt. Allerdings würde der Sonnenwind nicht, wie im Film dargestellt, das Meer kochen oder Brücken schmelzen. Nur weil man mit einem Mikrowellenherd kochen kann, kochen Mikrowellen nicht alles, was sie berühren. Die Amethyst-Geode in 400 km Tiefe ist ein weiterer Lacher. Es ist ziemlich unwahrscheinlich unter den Druckbedingungen im Erdinnern einen so großen Hohlraum zu finden. Das der dann aber auch noch Amethysten enthält soll, tut jedem Mineralogen in der Seele weh. Amthysten sind Quarzkristalle und Quarz kommt hauptsächlich in der Erdkruste, also den obersten 10 km der Erde, vor. In 400 km Tiefe sind ganz andere Minerale vorherrschend. Weiterhin wird der Erdmantel als flüssiges Gestein dargestellt, Magma, wie man es von Vulkanen kennt. Allerdings besteht auch der Erdmantel zum größten Teil aus festem Gestein. Es werden einem haufenweise falsche Informationen als Wissenschaft vermittelt. Das geht weit über ein bisschen tsiu-tsiu bei Weltraumgeballer hinaus. Ähnlich dumm muss wohl Sunshine sein. Den hab ich mir allerdings gespart. Im Jahr 2057 ist unsere Sonne dem Tod nah und muss mithilfe von Atombomben wiederbelebt werden. Dass die Sonne irgendwann stirbt ist Tatsache, sowas passiert nämlich andauernd. Allerdings dauert das noch so ca. fünf Milliarden Jahre und nicht fünfzig. Bei solchen Filmen trennt sich eindeutig Science von Fiction.
Hab ich was falsch erklärt? Physiker, Geophysiker und Mineralogen dürfen mir gerne widersprechen.