Realität?
von alasKAgirlJun 23
Also entweder hat RTL gerade mal wieder Geschichten erfunden und inszeniert oder ich muss ernsthaft an der Intelligenz deutscher Studentinnen zweifeln. Da erzählt ein junges Mädchen, dass sie sich prostituieren muss um ihr Studium zu finanzieren. Keine Frage, Leben ist teuer heutzutage und der BAföG-Höchstsatz lächerlich wenig. Sie rechnet vor, was sie jeden Monat für Kosten hat und wieviel BAföG sie bekommt. Differenz 480 Euro. Naja, immerhin wohnt sie auch alleine in einer Wohnung für 580 Euro kalt. Auch nicht unbedingt Studentenstandard, oder? Also wir bewohnen gerade eine dekadent große Wohnung zu zweit und zahlen insgesamt 600 Euro warm. Und die Karlsruher Wohnungspreise sind auch nicht gerade besonders niedrig. Naja, davon aber mal abgesehen, fällt mir bei den 480 Euro, die ihr jeden Monat fehlen, sofort auf, dass sie soviel gar nicht dazu verdienen darf. Soviel ich weiß darf liegt die Grenze momentan bei 350 Euro monatlich. RTL teilt zum Ende des Beitrags mit, dass sie sich über die Prostitution 1000 Euro im Monat dazuverdient. Also als BAföG-Bearbeiter würde ich mir jetzt doch die Hände reiben. Schwarzarbeit und BAföG-Betrug, offen zugegeben im Fernsehen. So doof kann doch niemand sein. Da musste wohl mal wieder Sendezeit gefüllt werden.
13 Kommentare
Kommentar von isnochys am 24. Juni 2008 um 00:48
Crosspost!!
🙂
http://moskauconsulting.wordpress.com/2008/06/23/neuer-vorschlag-fur-die-studiengebuhren/
ich steh diesmal ganz auf deiner Seite, das Unterschichtenfernsehen will uns nur verärgern!
:))
und Titten zeigen, aber das nehm ich denen ja nicht übel;)
Kommentar von AnJu am 24. Juni 2008 um 08:49
Hehe lustig. Da hat das Unterschichtenfernsehen seinen Zweck mal wieder erfüllt, wenn gleich zwei Leute anschließend die Tastatur bemühen.
Kommentar von nina am 24. Juni 2008 um 09:00
hihi, da hab ich gestern auch kurz dran vorbeigeschaltet… bei der Wohnung für 580 Euro hab ich mich auch gefragt, wo die Frau wohnt??? (etwa in München???)
Naja, ich hab dann auch relativ schnell wieder weggeschaltet und mir lieber Schulmädchen angeschaut. Das ist wenigstens lustig.
Kommentar von Stefko am 24. Juni 2008 um 09:34
Ooooops, aber wie sagte schon Einstein?
„Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.“
War die Dame anonymisiert oder zu erkennen?
Kommentar von MoskauConsulting am 24. Juni 2008 um 09:46
Ich weiß nicht, ob ich zu unskeptisch an den Beitrag herangegangen bin, aber es lief mir kalt den Rücken runter. Egal ob die gute Dame in ner 580 Euro Wohnung wohnt oder nicht – fakt is, dass studieren mit reichen Eltern einfacher ist. Nun kenne ich zwar leider keinen „studentischen Armutsbericht“ aber ich denke, dass es als Uni-Student nicht wirklich einfach ist, wenn man keine Unterstützung der Eltern erhält.
Und wenn man dann weiß, dass die BA (Stuttgart) mit ihren 800.000 Euro Studiengebühren nichts anzufangen weiß, davon USB-Sticks und Steckdosen kauft, dann reichts mir echt.
Kommentar von isnochys am 24. Juni 2008 um 10:22
Das Leben ist mit reichen Eltern im Allgemeinen leichter, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Studiengebühren sind an der BA unsinn, denn hier geben die Firmen ja noch einen Teil mit bei.
An der Uni hingegen kann es sehr wohl zur Qualitätssteigerung beitragen.
Das ganze Konzept ist einfach nicht durchdacht.
Das allerdings typisch Politik ist.
Denn die dort oben, die die Gesetze beschließen haben keine Ahnung, wie es an der Basis zugeht.
Das merke ich seit Jahren schon am Geschimpfe meiner Mutter, die ja auf dem Sozialamt arbeitet und diesen Quatsch täglich mitbekommt.
Da hilft nur eines, vor allem für dich, Moskauconsulting:
Später daran denken, wie es früher war.
Allerdings wirst auch Du sicherlich dann vergessen haben, wie es ist, unter eher kleinlichen Verhältnissen zu leben.
(Da ich davon ausgehe, dass du in der Lobbyarbeit enden wirst)
Kommentar von AnJu am 24. Juni 2008 um 10:37
Ich wollte ja auch gar nicht anzweifeln, dass Studenten wenig Geld haben und Prostitution deshalb eine Alternative ist. Ich glaube das ist sogar noch schlimmer in der Bachelor/Master-Studiengängen. Da werden die Studenten nämlich mit einer „Workload“ von 900 Stunden pro Semester belastet. Da bleibt dann wirklich kaum noch Zeit was dazuzuverdienen. Und dass vom BAföG allein das Überleben nicht einfach, wenn nicht gar unmöglich ist, will ich auch nicht abstreiten. Aber wenn mir da eine erzählt sie müsse anschaffen gehen, weil sie eine Wohnung hat, deren Miete allein schon den BAföG-Höchstsatz überschreitet, dann ist das einfach nur dumm. Dann klingt das ganze doch stark nach Unterschichtenfernsehenpolemik. Zumal ein BAföG-Empfänger im Allgemeinen über die Verdienstgrenzen Bescheid weiß und das nicht groß rumerzählt, wenn er mehr verdient. Schon gar nicht bei RTL.
Kommentar von isnochys am 24. Juni 2008 um 10:45
Man kann auch jederzeit einen Kredit aufnehmen, das bietet der Staat einem ja auch an.
Sicher, es ist kein Luxusleben, als Student.
Dafür wird man später auch umso mehr entlohnt.
Aber rumzuheulen und Prostitution als einzigen Ausweg zu zeigen, das ist so lächerlich.
Kommentar von tumulder am 24. Juni 2008 um 13:56
Mein RTL… Schulmädchenreport 2008 deluxe:D
Kommentar von frau aus lö am 24. Juni 2008 um 23:47
Dieser Beitrag wurde bei uns heute sogar am OP-Tisch heiß diskutiert. Unser Oberarzt war ganz geschockt, dass tatsächlich 1 000 000 Studentinnen anschaffen gehen müssen. Wir waren uns dann nicht ganz sicher, ob er die Zahl korrekt wiedergegeben hat. Die anwesenden Damen versicherten jedenfalls alle glaubhaft, noch vor den Studiengebühren fertig geworden zu sein und somit die Prostitution umgangen zu haben 😉
LG aus Lö!
Kommentar von nina am 25. Juni 2008 um 08:32
ist ja erstaunlich (oder bedenklich?), dass sich sogar Oberärzte von Sendungen auf RTL beeindrucken lassen…
Kommentar von isnochys am 25. Juni 2008 um 08:55
Alles Nutten!
:))
Kommentar von AnJu am 25. Juni 2008 um 15:27
Ich glaub ja nicht, dass die anschaffen gehen müssen. Müssen muss man gar nix.
Aber erschreckend, wie viele Leute das gesehen haben. Ein weiterer Grund das Kabelfernsehen abzuschaffen.