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Neulich schrieb ich, dass ich die Nirvana – Unplugged in New York gerne hätte. Gestern fand ich sie in meinem Briefkasten und schon höre ich sie an. Dankeschön dafür 🙂

Fernsehwerbung mit Musik

Der Peer-Gynt-Besuch hatte noch einen positiven Nebeneffekt. Ich weiß endlich wieder, wie das Lied heißt, auf das es irgendwann in den 80ern oder 90ern mal ne Zaubertrollwerbung gab. Kennt ihr die Zaubertrolle noch? Kleine Plastiktrolle mit bunten Haaren und nem Plastikedelstein im Bauchnabel. Und die Plastikedelsteine konnte man dann reiben und sich was wünschen. Von den Zaubertrollen gab’s „die Echten“, für die es auch die Fernsehwerbung gab, und unzählige billige Kopien (sowas hatten wir dann). Die Werbung war auf „In der Halle des Bergkönigs“ aus der Peer-Gynt Suite, was ich eigentlich mal wusste, irgendwann aber einfach vergessen habe. Der Text ging ungefähr so: „Zaubertrolle hier und da, hier und da, hier und da, Zaubertroll‘ mit langem Haar und Wunschjuwelen, ja! Zaubertrolle mein und Dein, Wünsche werden Wahrheit sein…“. Ich kann das Stück nicht anhören ohne unweigerlich an die Werbung zu denken und im Kopf den Text mitzusingen.

Ähnlich geht’s mir auch mit „Gaudeamus Igitur„. Das singen wir manchmal im Chor. Ich bin dann immer die einzige, die den Text „Komm zu uns, komm raus aufs Land, hier wird Berentzen gebrannt.“ anstimmen will. Und leider kann ich davon auch nur noch Bruchstücke. „Komm stoß mit Berentzen aufs Leben an“ ist, glaube ich, eine Stelle. Auf jeden Fall endet es mit „Knackiger Spaß im Glas, mit Berentzen ja Berentzen.“

Und am liebsten habe ich immer noch die Bonduelle-Werbung mit dem Radetzkymarsch. „Bonduelle ist das famose Zartgemüse aus der Dose.“

Bin ich sehr verdorben von Fernsehwerbung?

In Lö gibt’s keinen Kuchen

Hier war’s ruhig, ich war weg. Ich war in Lö die Frau aus Lö besuchen. Sie hatte mich als Geburtstagsgeschenk eingeladen. Und so machte ich mich am Freitag mit dem Zug auf den Weg. Nach der Wohnungsbesichtigung inklusive Marmorbad und Spiegelsaal gingen wir los zum Essen. Ich finde wir haben doch relativ schnell das gefunden, wo wir hinwollten. Jedenfalls schneller als die Kellnerin im Anschluss unseren Tisch. Es gab Känguru. Das war lecker, aber irgendwie taten sie mir leid, die goldigen Kängurus. Ja ich weiß, Lämmchen sind auch süß, aber die schmecken mir gar nicht. Und außerdem sind Kängurus manchmal auch echt böse. Nach dem Känguru gab’s noch Caipirossa. Übrigens gab’s in dem Restaurant bestimmt 10 Sorten Cachaca, was mich wieder daran erinnerte, dass neulich auf einer Party jemand fragte, ob man den Caipirinha auch mit Cachaca machen könnte statt mit Pitu. (Ist irgendwie als wenn jemand fragt, ob man sich die Nase auch mit einem Papiertaschentuch putzen könnte, statt mit einem Tempo.) Jedenfalls hat mich die Cachaca-Auswahl beeindruckt, aber probiert hab‘ ich dann keinen außer dem, der im Caipirossa war (ich nehme an, das war der billigste). Den teuren verkaufen die bestimmt nicht als Caipirinha. Das ist dann, wie wenn man im Irish Pub den teuersten Whiskey mit Cola bestellt. Und auf Cachaca pur hatte ich dann nicht so Lust. Als dann die Bürgersteige hochgeklappt wurden, was in Lö sehr früh ist, machten wir uns auf den Heimweg. Vorm Schlafengehen gab’s dann noch erschreckende Enthüllungen bezüglich des Männergeschmacks der Frau aus Lö, die ich hier nicht weiter ausführen darf, die aber für mich zu einer Nacht voll wirrer Träume führten. Andererseits hatten wir ja noch nie (bis auf ein paar Ausnahmen) den gleichen Männergeschmack.

Am Samstag ging’s gleich nach dem Aufstehen in die Schweiz. Frühstücken in Basel, obwohl’s dann eher schon mittag war. Wir haben alle wichtigen Sehenswürdigkeiten im Vorbeigehen mitgenommen, wie wir hinterher festgestellt haben, und landeten am Ende glücklich mit Ovomaltine-Brotaufstrich (eigentlich ist es das einzige Ovomaltine-Produkt, was wirklich lecker ist, und auch das einzige, was es in Deutschland nicht gibt) und Eis am Rhein. Das Eis hatte die Frau aus Lö einem Mitarbeiter der noch geschlossenen Bar abgeschwatzt. Und der Rhein war toll. Besonders toll ist, dass man in Basel im Rhein schwimmen kann. Und dann kommen zischen den Schiffen immer mal wieder Schwimmer vorbei. Die Klamotten haben sie in wasserdichten Beuteln (Fischen) dabei. Sowas hätte ich auch gern. Einfach irgendwo rein in den Rhein und irgendwo anders wieder raus. „Kommst Du mit dem Auto?“-„Nö, ich spring in den Rhein!“. Herrlich wäre das. Und wirklich anstrengend sah das Schwimmen auch nicht aus. Das war eher ein Treibenlassen.
Am Abend ging’s dann auf die Burg Rötteln. Da wurde uns „Peer Gynt“ dargeboten. Ich hatte mich vorher kein bisschen informiert, weil ich es manchmal ganz nett finde, völlig unvoreingenommen etwas anzuschauen. Irgendwie hab‘ ich dann auch den Schluss nicht so ganz verstanden. Wie sich dann aber rausstellte, die anderen auch nicht. Lag also nicht an mir. Ist aber wirklich eine tolle Kulisse fürs Theater. Und der kleine Regenguss zwischendrin war auch ganz spassig. Wie alle Leute panisch ihre Plastikfolien ausgekramt haben. Auch lustig war, dass auf unseren Plätzen schon jemand saß. Die haben dann, völlig überzeugt davon im Recht zu sein, mit ihren Karten gewedelt. Allerdings waren das Karten von einer ganz anderen Veranstaltung. Nach dem Theater habe ich noch das lokale Bier, dass einen schlechten Ruf genießt, probiert. War aber gar nicht so schlecht.

Am Sonntag haben wir uns dann noch auf den Weg nach Augst gemacht. Da gibt’s nämlich eine alte römische Siedlung, die Augusta Raurica. Vor drei Jahren war ich da schon mal auf Exkursion. Allerdings wurde uns da hauptsächlich was über Mörtel, Beton, Denkmalschutz und Hochdruckreiniger erzählt. Da war das gestern schon viel netter. Wir sind eine Runde durch die Ruinen gelaufen, haben Wollschweine und Pfauen gesehen und den Sommer genossen. Endlich mal ein Sommertag, war das, richtig schön heiß, zirpende Grillen, wie früher. Zum Abschluss wollten wir dann noch einen Sonntagskuchen verdrücken. Aber sowas gibt’s da unten im Dreiländereck nicht. Die Frau aus Lö ist schon ganz auf Entzug. Wie das eben so ist, was man nicht haben kann, will man dann unbedingt. Dafür gab’s dann Eis und Tiramisu. Für Eis bin ich immer zu haben.

Am Abend machte ich mich auf den Heimweg. In Freiburg bin ich noch für eine Stunde ausgestiegen um eine Freundin zu treffen und war dann gegen 22 Uhr zurück in KA, wo ich gleich Teil der Jury eines Lasagne-Contests wurde, aber das ist eine andere Geschichte.

Schön war’s in Lö. Danke liebe Frau aus Lö. Und unweigerlich stellt sich die Frage, warum ich’s eigentlich nicht viel früher geschafft habe, mal vorbeizukommen.

Dumm diskutieren

Warum gibt’s eigentlich so Leute, die bei jedem Thema immer erst mal anderer Meinung sind, auch wenn sie keine Ahnung haben. Wir haben eben über den Erdkern diskutiert und mein Gegenüber meinte, dass die Leute sich da ja nicht einig wären, ob der Kern flüssig oder fest sei. Hä? Davon hab ich aber noch nix gehört und ich hab das studiert. Hab‘ ihm dann erklärt, dass man sich da schon einig ist. „Kannst Du ja gar nicht wissen, Du warst ja noch nie da! „. Wie ich solche Argumente hasse. Habe ihm dann was von P- und S-Wellen und so erzählt. „Welche Wellen kommen denn bitte so weit rein! Und außerdem, vielleicht ist da ja ein bisher unbekanntes Material, was verhindert, dass wir innen rein schauen können.“ Hallo? Schon mal was von Erdbeben gehört? Und wohl auch zuviel „The Core“ geschaut, oder? Klar, vielleicht ist alles ganz anders und sowieso seid ihr ja alle nur virtuell und zu meinem Vergnügen programmiert. Ich glaube Geophysik sollte Pflichtfach in der Schule sein. Oder besser halten die Dummschwätzer einfach den Mund!

Also ich mein, ich weiß ja auch nicht alles, aber ich versuche auch nicht über das Fortpflanzungsverhalten von italienischen Hybridfröschen zu diskutieren.

Wundern über den Spiegel

Hier hatte ich im Februar von einem Windradunfall in Dänemark berichtet. Gestern ist der Spiegel auf eben diesen Unfall aufmerksam geworden, hat ein paar youtube-Videos zusammengeschnitten und Mist dazu erzählt. Das konnte ich natürlich nicht so stehen lassen und hab dem Spiegel gleich mal gemailt, dass das so ja nicht richtig ist, was die Definition einer Explosion ist und warum das mit dem Windradunfall nichts zu tun hatte. Wenn eine Windenergieanlage sich über Stunden mit erhöhter Geschwindigkeit dreht und im Umkreis von 400 Metern alles abgesperrt ist, dann kann man eigentlich auch nicht davon reden, dass es pures Glück war, das niemand verletzt wurde. Super Recherche! Noch nicht mal die Mühe haben sie sich gemacht den Originalbeitrag aus dem dänischen Fernsehen zu bekommen. Youtube als Informationsquelle finde ich doch weitaus fragwürdiger als Wikipedia.

Zwischendurch ein Stöckchen

Bei David habe ich ein Stöckchen aufgesammelt. Es geht um Musik, da habe ich gerade Lust dazu.

  • Welches war die erste Platte die du bekommen hast?
    Bekommen, also nicht selbst gekauft, oder? Keine Ahnung. Ziemlich am Anfang war bestimmt Guns N Roses The Spaghetti Incident dabei. Ob’s die erste war, weiß ich nicht mehr.
  • Welches ist das neuste Album in deiner Sammlung?
    Weezer – The Red Album
  • Welche Platte hat dein Leben verändert?
    Lacrimosa – Inferno
    Das war das erste, was ich an Gothic Rock gehört habe und hat dazu geführt, dass ich mich jahrelang und auch immer noch in der „Szene“ rumgetrieben habe, was mein Leben in einiger Hinsicht beeinflusst hat.
  • Nenne die meistgehörte Scheibe deiner Sammlung!
    Last.fm sagt, ich höre am meisten Sportfreunde Stiller, aber wenn ich meine ganze musikalische Vergangenheit betrachte, stimmt das wahrscheinlich nicht. Ich würde eher sagen, dass es tatsächlich auch Lacrimosa – Inferno ist.
  • Welche Platte hat das beste Cover?
    Immer noch beeindruckend finde ich Metallica – Load. Darauf ist Blut und Sperma zwischen zwei Glasplatten zu sehen. Wie kommt man nur auf solche Ideen…
  • Auf welchem Album sieht das Cover richtig beschissen aus?
    Da fällt mir spontan gar nichts ein. Die geben sich doch immer Mühe mit den Covers.
  • Nenne eine Platte die du deinem besten Freund empfehlen würdest.
    Da müsste man ja erstmal definieren, wer mein bester Freund ist, oder? Ich empfehle immer gerne Klimt 1918 – Dopoguerra, weil ich finde, dass die viel zu unbekannt sind. Übrigens kann man ihre neueste Platte auch auf Kassette erwerben.
  • Welches Album würdest du deinem Todfeind andrehen?
    Ich+Ich, das finde ich sooo grauenvoll!
  • Mit welchem Album würdest du versuchen eine Dame von dir zu überzeugen?
    Eine Dame? Da müsste ich ja erstmal welche kennen…
  • Welche Platte würdest du vorspielen um einen Gleichgeschlechtlichen deine Schokoladenseite zu präsentieren?
    Ich würde mein CD-Regal zur Besichtigung freigeben.
  • Welche Platte versüßt dir das Autofahren?
    Ich fahre selten Auto. Früher habe ich gerne Lacrimosa gehört, aber ich denke die Hauptsache ist, dass ich alles mitsingen kann, also textsicher bin.
  • Gibt es ein Album, auf dem du besonders gerne mitgespielt hättest?
    Nö.
  • Welche Schmuckstücke verbergen sich in der Plattensammlung deiner Eltern?
    Bei meinen Eltern stehen einige CDs vom Unichor Karlsruhe 😉
  • Welche Platte aus deiner Sammlung verdient das Prädikat “peinlich”?
    Ich hab alle peinlichen Platten irgendwann mal verkauft oder getauscht.
  • Welches Lied trällerst du vor dich hin, während du dich unter der Dusche abschrubbst?
    Ich sing nicht unter der Dusche. Wenn, dann irgendwas, was ich gerade im Ohr habe und das ist ja meistens grauenvoll und unpassend.
  • Empfehle eine Platte aus den Siebzigern.
    Mh, da kenn ich mich jetzt nicht so aus.
  • Empfehle eine Platte aus den Achtzigern.
    Alphaville – Forever Young.
  • Empfehle eine Platte aus den Neunzigern.
    Lacrimosa – Inferno, aber die hatten wir schon. Dann eben Sublime, die kann ich auch immer wieder anhören.
  • Empfehle eine Platte aus den Zweitausendern.
    Kramm – Coeur.
  • Mit welchem Song lässt sich deine Gesinnung am besten zusammenfassen?
    Gesinnung? Mh, kommt ja auch auf die Stimmung drauf an. Seelenlos von Black Heaven, wenn ich schlecht drauf bin oder Kein Gerede von WIZO, wenn ich wütend bin. Ein Song der mir auch aus der Seele spricht ist Was ich behaupten kann von den Sportfreunden Stiller
  • Welche Beschallung wünscht du dir zu deiner Beerdigung?
    Das ist leicht: Brahms – Ein deutsches Reqiuem. Das war bisher das einzige Stück, wo ich beim Singen selbst Gänsehaut bekommen habe. „Denn es wird die Posaune schallen und die Toten werden auferstehen“ ist halt doch irgendwie ein gewaltigerer Text als „Requiem aeternam“, zumindest für mich als Nicht-Lateiner.

Frood zu Ehren

Der Frood hat heute Geburtstag. Dazu sei ihm herzlich, wenn auch spät, gratuliert. Ich hoffe es wird ordentlich gefeiert. Ich kann mich da an einige rauschende Feste erinnern. Verkleidet mit „Cousine Stefanie“, mit vegetarischem Wurstschnappen und Eierlaufen mit vor Wut in die Brombeeren geschleudertem Löffel, der erst Jahre später wieder auftauchte.
Es geht doch nichts über eine behütete Kindheit.

Schweigen

Warum hier manchmal ein paar Tage nichts passiert, liegt daran, dass ich manchmal tagelang mit irgendwelchen Datenauswertungen und meiner Diss beschäftigt bin (ja, es geht voran). Da bleibt dann nicht genug Zeit, Gedanken zu formulieren. Dazu komm ich höchstens beim Sport, aber aufgeschrieben ist es dann noch nicht. So kommt es, dass in meinem Kopf immer ein paar halbfertige Beiträge rumliegen, die irgendwann in den Reißwolf des Vergessens fallen. Schade drum, aber so ist es halt.

Neulich war ich auf einer längeren Autofahrt Beifahrer in einem Auto, in dem es außer Radio nur ein Kassettenabspielgerät gab. Da der Fahrer sich nicht mit Radiomusik begnügen wollte, hatten wir ein paar alte Kassetten dabei, die noch aus der Zeit stammten, als man sich Musik auf Kassetten überspielt hat. Da war auch ein Nirvana-Kassette dabei, MTV unplugged in New York. Weltklasse. Die Musik kann ich mir auch jetzt immer noch anhören, obwohl sie schon so alt ist, dass sogar MTV noch ein Musiksender war. Erinnert ihr Euch? Da kam tatsächlich noch Musik und nicht irgendwelche „Wer ist hohler“-Dating-Shows aus Amerika oder die deutschen Remakes davon. Ich fing im Auto sogar an drüber nachzudenken, ob ich mir die Unplugged-CD doch noch zulegen sollte (was mir natürlich erst jetzt beim Schreiben wieder eingefallen ist). Und dann habe daran gedacht, wie das damals war, als Nirvana groß und Kurt Cobain gerade tot war. Ich weiß, dass mich sein Tod auch berührt hat. Mein Schwesterchen hatte sogar ihr ganzes Zimmer plakatiert. Und beim Hören der Musik neulich, ist mir schlagartig klar geworden, warum gerade junge Leute damals so betroffen waren. Kurt Cobain hat quasi den Schmerz der Jugend verkörpert. Als Kind glaubt man noch an das Gute auf der Welt, glaubt z.B., dass das mit dem Wählen immer ganz einfach sei. Die CDU baut Fabriken und macht die Umwelt kaputt, die Grünen machen Fabriken kaputt und schützen die Umwelt, die SPD macht irgendwie beides. Also wählt man grün, weil man ja die grüne Wiese hinter dem Haus behalten will und keine Fabrik im Vorgarten. Ja, so einfach haben wir uns das wirklich vorgestellt. Und je älter man wird und je mehr man lernt, umso bewusster wird einem, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, dass die Probleme der Welt nicht einfach gelöst werden können, dass meistens, wenn man an einer Ecke was Gutes tun will, an anderer Ecke was in die Hose geht. Ein Beispiel dafür ist die Kleidersammlung. Meine Eltern haben mir beigebracht alte Klamotten nicht in den Müll, sondern in den Kleidersack zu packen, damit arme Kinder in Afrika meine ausgewachsenen Hosen noch anziehen können. Ich fand die Vorstellung, dass sich da ein Kind noch drüber freut, immer sehr nett. Nun ist es aber so, dass die kostenlose Kleidung aus der ersten Welt in manchen Ländern der dritten Welt verhindert, dass sich eine eigene Textilindustrie entwickeln kann. Warum was selbst herstellen, was es umsonst gibt. Konsequent wäre es also, die Klamotten nicht mehr da hin zu schicken. Allerdings klebt mir dann das Bild von nackten Kindern im Hirn. Wie man sieht, alles nicht so einfach. Und so ist das mit allen Problemen der Welt. Wenn man sich dann in der frühen Jugend langsam klar macht, dass es die Lösung nicht gibt, dann fühlt man sich macht- und hilflos. Man möchte schreien, möchte alles gut machen, weiß aber nicht wie. Gleichzeitig fragt man sich, wie die restlichen Menschen einfach so vor sich hinleben können, wenn doch alles so grandios schief läuft. Das ist der Schmerz der Jugend. Jeder der ihn spürt, weiß wahrscheinlich was ich meine. Mein Vater hat ihn mit Sicherheit früher gespürt. Manchmal meine ich in seinem Blick zu sehen, wenn ich mich wieder hilflos aufrege, dass er seinen Schmerz in meinem wiedererkennt, aber die Erfahrung hat, zu wissen, dass sich mit der Zeit alles ändert. Dass man spätestens, wenn man beginnt seine eigene kleine Welt (Familie) zu bauen, der Schutz dieser wichtiger wird als der Schmerz der Welt. Und dass man mit der Zeit lernt, dass es immer irgendwie weitergeht, auch wenn man täglich meint, die Welt stünde am Abgrund.
Genau diesen Schmerz der Jugend muss auch Kurt Cobain gespürt haben und hat ihn mit seinem Auftreten, seinen Texten und seiner Musik nach außen getragen. Die Jugend, also wir, hatten das Gefühl, da weiß jemand, wie ich mich fühle! Und dann zu sehen, dass jemand an genau dem Schmerz, den wir alle fühlen, zerbricht, war das Tragische an seinem Tod. Er machte nicht „es geht schon irgendwie weiter“ sondern „so geht es mit mir nicht weiter und die Welt wird sich nicht ändern“ zur Konsequenz.

Der Titel des Posts ist übrigens aus Smells like Teen Spirit (falls es irgendjemand nicht wissen sollte) und ich habe ihn deshalb gewählt, weil in The Fantasy von 30 Seconds to Mars die Textstelle With the lights out it’s little less dangerous vorkommt, und ich mich schon lange frage, ob das mit Absicht die gleichen Worte sind. Irgendjemand Ahnung?

Die deutsche Sprache

Der hier ist für Georg. Hier wurde nämlich in den Kommentaren über die Pluralbildung von Wagen diskutiert. In Süddeutschland ist es durchaus üblich Wägen zu benutzen, was Georg abartig findet. Letzte Woche bekam ich von meiner Hiwine nun genau diese Frage gestellt: „Was ist eigentlich die Mehrzahl von Wagen. Wägen, oder?“. Nun ist es aber so, dass meine Hiwine keinesfalls aus dem süddeutschen Sprachraum kommt, sondern aus der Nähe von Köln, was man ihrer Sprache normalerweise auch anhört. So Georg, was sagst Du dazu?