Musik tut schlecht
von alasKAgirlJan 29
Ich bin wieder zurück aus den Alpen. Gesund und munter, würde ich gerne schreiben. Gebrochen habe ich zwar mir nichts, allerdings liege ich seit Sonntag abend krank auf dem Sofa oder im Bett rum. Und das wo sich im Büro die Arbeit stapelt. Zusätzlich dazu fürchte ich allerdings, dass mein Gehirn unter der Beschallung durch unglaublich schlechte Musik gelitten hat. Eine Stunde neben der Après-Ski-Bar reicht da völlig aus. Erst ist man erstaunt über die mitgrölenden Menschen und die unglaublich dämlichen Texte. Nach dem ersten Glühwein ist man nach einem Tag im Schnee dann schon gewillt mitzuwippen und ich fürchte nach dem zweiten hätte ich wohl auch beim Roten Pferd mitgetanzt. Glücklicherweise sind wir vorher gegangen. Genug gelernt hatte ich ohnehin schon. Après-Ski-Hits funktionieren ganz einfach. Man nimmt zum Beispiel einen bekannten Hit und unterlegt ihn mit einem netten Beat (z.B. Country Roads von der Hermes House Band). Noch besser ist es, wenn man den bekannten Schlager durch ein paar einfache Sätze zum Mitgrölen ergänzt (z.B. Du geile Sau). Dann gibt’s die Lieder, die einfach nur dumm sind: „Ich hab‘ ne Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner“, was soll man dazu noch sagen. Und manche Lieder trieben mir die Schamesröte ins Gesicht würde ich sie mitsingen, z.B. das Heidi-Lied von Möhre. Da wird mal eben aus dem harmlosen „wenn rot die Alpen glühn“ ein hirnloses „wenn rot die Eicheln glühn“. Und sowas nachmittags um vier! Da sind wir auch schon bei den umgetexteten Schlagern. Eine neue Leber ist wie ein neues Leben, heißt es da dann und gleichzeitig wird das Thema saufen mitbehandelt. Wo früher mein Leber war, ist heute eine Minibar, wird laut gesungen, aber leider ist, wo vorher kein Hirn war auch jetzt noch nichts. Kein Wunder, dass die vorhin erwähnte Möhre gleich in anderen Liedern angegriffen wird: „Du hast nie im Leben 75 D, Du bist flach wie der Bodensee!“ heißt es da, wobei ich diesen Text so doof gut fand, dass ich sogar schmunzeln musste. Bei so einer Beschallung ist es doch wirklich kein Wunder, dass ich jetzt krank bin.
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