Meine Nacht
von alasKAgirlJun 5
Ich war wohl nur die erste, die krank geworden ist. Inzwischen hat es uns alle erwischt. Zum Glück ging es mir schon wieder besser, denn dementsprechend schlecht war dann auch die letzte Nacht.
18:50 Der Bruder wird wegen fehlendem Nachmittagsschlaf knatschig und ich bringe ihn ins Bett.
19:30 Der Bruder schläft
20:00 Es gibt Abendessen für den Rest der Familie. Nach dem Abendessen gibt es noch ein paar Bücher und den Gruffalo-Song für den Kleinen und dann geht’s ab ins Bett.
21:30 Der Kleine liegt im Bett und hustet. Ich gebe ihm trotz Protests Nasentropfen (ich brauch hier nicht schon wieder eine Mittelohrentzündung) und schließlich auch noch Hustenstiller, weil der Husten nicht aufhören will. Anschließend gehe ich wieder nach unten, wo D. gerade dabei ist, auf dem Sofa einzuschlafen. Mieser Virusinfekt! Ich schaue in Ermangelung eines besseren Programms Sag die Wahrheit und Meister des Alltags im Dritten und mache ganz brav ein bisschen Rückbildungsgymnastik.
23:30 Ich beschließe, dass das Einräumen der Spülmaschine auch bis morgen Zeit hat und gehe ins Bett. wie immer schließe ich noch die Fenster im Zimmer des Kleinen, damit er nicht morgens um sechs vom Berufsverkehr geweckt wird (obwohl ich ja eigentlich glaube, dass ich die einzige in dieser Familie bin, die vom Straßenlärm wach wird). Ich schiebe den Bruder aus unserem Bett in seins. Er wird dabei kurz wach, nuckelt an seinem Daumen und schläft wieder ein. Ich lausche auf seinen Atem und auf den des Kleinen im Nebenzimmer.
Ungefähr Mitternacht Der Kleine hustet wieder. Ich lausche und warte ob er wach wird oder weiterschläft. Irgendwann ruft er. Ich gehe rüber, tröste, reiche Wasser und warte, ob der Husten nachlässt. Gönnerhaft bedeutet er mir, mich auf den Sessel neben sein Bett zu setzen. Ich warte bis sein Atem gleichmäßig wird und gehe wieder ins Schlafzimmer. Kurz danach ruft er wieder. Ich bringe ihm ein zusätzliches Kissen, dass der Kopf höher liegt und reiche nochmal Wasser. Ich liege wach im Bett und versuche zu ermitteln, ob die Hustenfrequenz im Nebenzimmer sich ändert.
Zehn vor Zwei Der Kleine ruft und jammert. Ich gehe rüber, er wünscht Wasser. Ich gebe nochmal Hustenstiller und lege mich gegen zwei wieder hin. Ich döse ein, bis der Kleine wieder ruft. Der Husten will trotz Hustenstiller nicht aufhören. Diesmal weint er beim Husten. Der Husten sitzt noch fest und tut weh. Inzwischen stehen wir zu zweit vor seinem Zimmer. Ich reibe dem Kleinen noch etwas Pinimenthol auf die Brust, obwohl er davon manchmal Ausschlag bekommt. Aber der ist jetzt wohl das kleinere Übel.
Irgendwann zwischen halb drei und drei Wir liegen im Bett. Der Bruder lutscht an seinen Händen und schmatzt. Vom vielen hin und her ist er auch wach geworden. Ich lege ihm die Hand auf die Brust, was ihn erstmal beruhigt. Irgendwann beschließe ich, ihn doch zu stillen. Er schläft recht schnell ein. Als ich versuche ihn in sein Bett zu legen, wird er wach, strampelt und grinst. Draußen plätschert inzwischen der Regen aufs Dach. Während ich den Bruder nochmal anlege, geht D. nach unten und schaut, ob zwei klitschnasse Katzen vor unserer Tür stehen. Der Bruder schläft wieder ein. Der Kleine hustet immernoch. Er jammert. D. steht auf, aber der Kleine schläft schon wieder. Kurz danach jammert er wieder. D. gibt ihm Apfelsaft.
3:15 Ich liege im Bett und lausche dem gleichmäßigen Atmen meiner drei Männer (ja, bei Schnupfen hört man das auch durch die Wand). Der Kleine hustet jetzt nur noch selten. Ich döse auch wieder ein, obwohl es im Bett mit dem Bruder doch recht eng ist.
3:48 Ich schiebe den Bruder in sein Bett und versuche wieder einzuschlafen.
4:40 Der Bruder hat eine verstopfte Nase und ist deshalb wach. Ich hole ihn wieder in unser Bett und stille, damit die Nase frei wird. Während ich stille, ruft der Kleine. D. schläft tief und fest. Ich stehe auf und decke den Kleinen nochmal zu. Als ich zurückkomme ist der Bruder wieder eingeschlafen. Platz für mich bleibt nicht viel im Bett, aber ich versuche trotzdem wieder zu schlafen.
6:10 Der Bruder jammert wieder über seine verstopfte Nase und ich stille wieder, was schnell hilft.
7:00 Der Kleine ruft und möchte nochmal neu zugedeckt werden. Immerhin will er noch nicht aufstehen.
7:38 Der Bruder zappelt und giekst. Er hat wohl ausgeschlafen. Irgendwie bin ich froh, dass die Nacht nun vorbei ist, obwohl ich nicht wirklich viel geschlafen habe. Aber hey, schlimmer kann die nächste Nacht ja kaum werden. Ich vertraue drauf, dass der Husten des Kleinen sich heute löst, der Bruder von mir genug Antikörper bekommt, dass es beim Schnupfen bleibt und hoffe, dass auch D. sich schnell erholt. Und vielleicht gibt es ja auch tagsüber mal eine Möglichkeit noch Schlaf nachzuholen.
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