„Ihr immer mit Eurem Fussball“ gab’s gestern beim Filmrätsel zu lesen, als mal wieder off-topic Glückwünsche zu Siegen ausgetauscht wurden. Ja, wir mit unserem Fussball, kann ich dazu nur sagen. Es ist beinahe unbeschreiblich, wenn man in der Abenddämmerung im Flutlicht steht und die Mannschaft zu lauter Musik das Stadion betritt. Euphorie macht sich breit. Heute gewinnen wir! Wenn dann die eigene Mannschaft auch noch so schön spielt, dass es eine Freude ist zuzuschauen, ist die Dauerkarte schon am 12. Spieltag jeden Euro wert gewesen. Wirklich unbeschreiblich ist das Gefühl wenn dann ein Tor fällt und aus knapp 30.000 Kehlen gleichzeitig „JA“ erschallt. Da fängt schon das Herz an zu klopfen. Probiert’s aus, ihr Nicht-Fussballfans.

Und nun zum KSC: ich hatte gestern wirklich Freude den Jungs beim Kicken zuzuschauen. Ungläubiges Staunen, wenn sie den Gegner einfach ausspielen. Hämisches Lachen, wenn Maik Franz mal wieder sein „Ich hab nichts gemacht und kann sowieso kein Wässerchen Trüben“-Gesicht aufsetzt, nachdem er einen Gegner umgerannt niedergemäht hat. Aber zu nah sind noch die unzähligen Spiele gegen den Abstieg in der 2. Liga, die Erinnerungen an Spiele, wo man nicht in Überzahl gewinnen konnte, zu nah, um es wirklich glauben zu können. Es ist kein Traum. Plötzlich kann man sagen, dass man zum KSC geht, ohne ausgelacht zu werden oder dämliche Fragen wie „Welche Liga spielen die jetzt?“ beantworten zu müssen. Die Schwaben sind beim Mittagessen plötzlich nicht mehr so großmäulig, denn die Nummer 1 im Land sind jetzt wir. Und doch gibt es noch immer ungläubige Blicke auf meine Kicker-Stecktabelle, wenn Gelegenheits-Fussballfans in mein Büro stolpern. Und ich muss selbst oft draufschauen: unglaublich, da steckt der KSC in der ersten Zeile und das noch nicht mal ganz hinten.