Vor ein paar Wochen war in der Karlsruher Sonntagszeitung ein Bericht über ein Ötigheimer Fußballspiel, dass irgendeinen runden Jahrestag hatte. Dieses Spiel ist mir aufgrund verwandschaftlicher Beziehungen nach Ötigheim bereits bekannt gewesen. Am letzten Spieltag der Saison konnte Ötigheim nur dann noch aufsteigen oder Meister werden oder beides (ich weiß es nicht mehr genau), wenn sie mit einer horrenden Tordifferenz von über 30 Toren gewinnen würden. Da der Gegner ein Nachbarkaff war, dass mit dem Tabellenersten noch eine Rechnung offen hatte, zeigten sie sich solidarisch mit Ötigheim, traten überhaupt nur zu neunt an und leisteten keinerlei Gegenwehr. Das Spiel ging schließlich 47:0 aus, es gab großes Geschrei von Seiten der „Betrogenen“, aber letzendlich war nichts zu machen. Die guten alten Zeiten eben. Denkt man. Doch sowas gibt’s auch heutzutage. Ein ganz ähnliches Szenario spielte sich gerade erst in der Kölner Kreisklasse ab. Der SC Germania Nippes stand auf Platz 2, einem Aufstiegsplatz, punktgleich mit SV Rheinkassel-Langel auf Platz 3, die allerdings eine um 37 Tore schlechtere Differenz hatten. Da war ja nichts mehr zu verlieren, dachte man, zumal die Germanen ihr Spiel mit 10:0 gewannen. Wer rechnet schon damit, dass Rheinkassel mit 54:1 gewinnt, also im letzten Spiel mehr Tore schießt als in der gesammten Saison. Die Gegner waren nur zu siebt angetreten. Erstaunliche Parallelen zum Spiel in Ötigheim. Die Germanen beschweren sich natürlich, weil das nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Aber damals in Ötigheim hat das Beschweren auch nichts genutzt.