Ich hab da mal ’ne Frage zur deutschen Sprache. Im Fernsehen und auch so in Gesprächen hört man immer wieder, dass Leute irgendetwas „auf alle Fälle“ tun oder lassen. Aber ist das nicht falsch? Heißt das in dem Fall nicht „auf jeden Fall“? Und „für alle Fälle“ wird doch anders verwendet, oder nicht? Mich verwirrt das auf jeden Fall jedesmal.

Acht Monate hat’s gedauert bis der erste Mensch mir seinen Sitzplatz in der Straßenbahn angeboten hat. Erstaunlich, oder? Acht Monate, von denen ich bestimmt länger als einen, einen beträchtlichen Bauch vor mir her schiebe. Leider war dieser erste Mensch, der für mich aufstehen wollte, eine Frau, die bestimmt doppelt so viel wiegt wie ich (aber ohne Baby im Bauch). Da hab ich mich artig bedankt und bin die zwei Stationen stehen geblieben. Den nächsten Platz habe ich dann gleich am nächsten Tag angeboten bekommen und sogar angenommen. Beides war in Karlsruhe in der Straßenbahn. In Stuttgart in der S-Bahn warte ich bisher vergeblich auf angebotene Plätze. Ebenso im Zug von S nach KA.

Morgen in einer Woche ist mein letzter Arbeitstag. Immernoch unvorstellbar. Vor allem, weil die Arbeit noch für deutlich länger als für 6 Tage reicht. Dann ist auch noch unsere Buchhaltung in Urlaub ist und mir fehlen wesentliche Informationen.

Das BAFöG hat sich gemeldet und mir mitgeteilt, wieviel Geld sie ab Oktober wieder haben wollen. Jetzt weiß ich nicht, wie das mit dem leistungsbezogenen Teilerlass ist. Woher soll ich denn wissen, ob ich zu den 30 % besten gehöre? Ist das meine Aufgabe das rauszufinden? Ich dachte das wissen die beim BVA. Irgendjemand Ahnung? Soll ich da jetzt einfach mal prophylaktisch ’nen Antrag stellen? Und sowieso: zähle ich da als Physiker, wo es doch so 60 bis 80 sind, die in einem Jahr ein Diplom machen oder zählen ich und die anderen drei Geophysiker einzeln? Und muss ich jetzt überhaupt gleich was zurückbezahlen, wenn ich dann in Elternzeit bin?

Ich hasse Formulare ausfüllen. Und wenn man ein Kind kriegt, dann muss man nen ganzen Haufen davon ausfüllen. Das doofe ist, dass man die meisten sowieso erst abgeben kann, wenn dann das Kind da ist, weil man den Geburtstag eintragen muss. Tolle Sache. Als hätte man mit nem Neugeborenen nix besseres zu tun als Formulare auszufüllen. Ich glaube das stammt aus Zeiten, als Männer für Formulare zuständig waren. Wie wär’s denn mit: „Ich geb jetzt alles ab und reich‘ dann die Geburtsurkunde nach!“. Nö, geht nicht. Wirklich tolle Sache. Und warum darf meine Frauenärztin mir die Bescheinigung für die Krankenkasse zur Berechnung meines Mutterschaftsgeldes erst ab der 33. Woche ausstellen, wenn ab der 26. Woche sowieso keine Korrekturen am Entbindungstermin mehr vorgenommen werden? Das ist doch nur unnötiger Stress. Dann kriegt meine Krankenkasse die Bescheinigung in der 34. Woche, setzt sich dann mit meinem Arbeitgeber in Verbindung um auszudiskutieren, wer was bezahlt. Bis die das hinbekommen haben, bin ich doch schon seit Wochen im Mutterschutz, oder nicht? Und woher krieg‘ ich solange mein Geld? Und da soll man sich keinen Stress machen in der Schwangerschaft…

Und wann kriegt’s der LBV eigentlich mal auf die Reihe auszurechnen, was ich jetzt ab März netto verdiene?