Archive for the ‘ Seltsames ’ Category

Fähigkeiten

Manchmal bin ich mir selbst unheimlich. Im Moment kann ich die Rechnerprobleme meines Diplomanden durch meine bloße Anwesenheit lösen. Mehrmals stand er jammernd in meinem Büro und wenn ich dann den Weg über den Gang gemacht hatte, ging’s plötzlich wieder. Gerade eben habe ich auf beinahe gleiche Weise Probleme mit unserem Beamer gelöst. Der wollte kein Bild machen und bei „lamp“ leuchtete verdächtig ein rotes Licht. Ich legte meine Hand daran und plötzlich ging’s wieder. Mein Chef meinte schon, dass er in Zukunft bei Problemen mit dem Rechner erst mal mich rufen wird. Das wäre doch was. In Zukunft arbeite ich nur noch als gute Fee für Elektrogeräte. Leider funktioniert das Ganze nicht immer. Mein mp3-Player hat sich nämlich vorgestern standhaft geweigert im Display irgendetwas anzuzeigen.

Spatzengesang

Worüber ich mich schon seit Wochen wundere, ist ein Plakat, dass mir jeden Tag auf dem Heimweg begegnet. Eine Konzertankündigung der Kastelruther Spatzen. Immer wenn ich an der Ampel stehe, fällt mein Blick auf das Plakat. Irgendwann achtete ich dann auf das Datum. 19. März. Das hängt aber schon eine Weile, dachte ich, bis mir auffiel, dass das noch eine ganze Weile hängen wird, da das Konzert erst 2009 stattfindet.

Alleine ist öde


Viele Männer stellen sich die Frage, warum Frauen in Kneipen, in Discos oder auf Parties immer mindestens zu zweit auf dem Klo verschwinden. Dafür gibt’s, neben vielen anderen, einen Grund. Man muss nämlich fast immer warten auf dem Frauenklo. Das ist alleine ziemlich öde. Manchmal kommt man sich auch sehr seltsam vor, wenn man alleine zwischen den Mädchenpärchen steht. Das sieht dann so aus, als hätte man keine Freundinnen und müsste deshalb alleine aufs Klo.
Warum Männer niemanden mitnehmen müssen, zeigt das Bild. Die haben nämlich Entertainment auf dem Klo. Die dürfen versuchen mit ihrem Urinstrahl den Ball ins Tor zu lenken! Bei den Frauen gibt’s dagegen nur bepinkelte Klobrillen, weil keine Frau sich auf die bepinkelte Brille setzen will und deshalb ab einem gewissen Alkoholpegel die Brille bepinkelt (ein Teufelskreis!)
Wer und wie die Fußballtore putzt, will ich mir gar nicht vorstellen. Allerdings will ich auch solches Enterainment auf dem Frauenklo. Ich habe schon von Frauen gehört, die begeistert waren, dass sich das blaue Wasser in der Schüssel grün verfärbt. Farbmischung kannte ich aber schon in der Grundschule. Da braucht es schon mehr um mich vom Hocker zu reißen.

Wortverpackung

In welcher anderen Sprache kann man eigentlich so fröhlich Wörter aneinanderreihen, um sie zu neuen Wörtern zu verbinden, wie in der deutschen? Als ich das erste Mal einen Eierschalensollbruchstellenerzeuger gesehen habe, da wollte ich ihn nur aufgrund des herrlich langen Namens kaufen. Hab ich natürlich nicht gemacht, da ein Gerät zum Sollbruchstellen in Eierschalen erzeugen, wohl zu den unnötigsten Haushaltsartikeln überhaupt zu zählen ist. Vor allem, wenn man nicht mal besonders oft Eier isst. Fast genauso schön finde ich allerdings Faltstandbodenbeutel. Capri-Sonne wird in Faltstandbodenbeuteln verkauft. Hin und wieder hole ich eine Capri-Sonne aus dem Automat am Bahnhof und dann bin ich während des ganzen Genusses des Getränks fasziniert von der Verpackung. Ein Beutel mit Standboden zum Falten, ein Faltstandbodenbeutel. Und wenn er leer ist, ist er platt. Da haben sich die Verpackungsingenieure wirklich mal was einfallen lassen. Und dazu fallen mir dann gleich diese Frischmilchpackungen ein, wo man die Öffnung aufgefaltet hat und dann einen Ausgießer hatte. Wenn man mit Ausgießen fertig war, dann konnte man’s wieder zusammenfalten. Schade, dass es das nur noch selten gibt, dank der Schraubverschlüsse für Tetra-Packs. Von was sind Kinder eigentlich heutzutage fasziniert, wenn nicht von langen Worten und raffinierten Verpackungen?

Beklaut im Supermarkt

Vorhin beim Einkaufen ist uns was sehr seltsames passiert. Wir gehören zu den Menschen, die ihren Einkaufswagen an strategisch günstigen Stellen abstellen um ihn dann von allen Seiten mit Dingen aus der Umgebung zu füllen. Dann wird der Einkaufswagen zum nächsten zentralen Punkt bewegt und die umliegenden Regale abgegrast. Das hat bisher auch immer gut funktioniert. Heute, als wir schon fast am Ende unsere Tour waren, war allerdings plötzlich unser Wagen verschwunden. Ich hab‘ gleich Panik bekommen, dass einer der fleißigen Mitarbeiter den als stehengelassen interpretiert und weggeräumt und damit unsere Arbeit der letzten dreiviertelstunde vernichtet hat. Ich bin dann in die eine Richtung losgelaufen, D. in die andere. Schon in der Kassenschlange stellte er den Dieb unseres Wagens und fragte freundlich, ob er seinen Wagen wiederhaben könne. Der Dieb grinste ihn dämlich an und dachte, er will ihn verarschen, was er auch äußerte. Da D. nicht lockerließ, der Dieb aber immer noch nicht verstanden hatte, dass er unseren Wagen schob, ließ er ihn blind („aber ohne zu gucken!“) den Inhalt des Wagens aufzählen. Dabei wurde ihm sein Irrtum klar, was ihm dann sehr peinlich war. Sein Wagen stand noch zwischen den Kühltheken. Er hatte nur das Klopapier gesehen und den Wagen fälschlicherweise als seinen eigenen erkannt. Dass das Klopapier aus dem Angebot in mehreren Wagen liegen könnte, hatte er nicht bedacht. „Das ist mir noch nie passiert!“ beteuerte er immer wieder. Uns auch nicht. Irgendwie war’s lustig und schockierend zugleich.

Aberglaube

Wenn’s um Fußball geht, benehmen sich einige Menschen recht seltsam. Rational denkende Menschen klammern sich plötzlich an die seltsamsten Aberglauben. Da wird dann das Glückstrikot angezogen, dass aber nur bei live gesehenen Heimspielen wirkt. Oder es gibt den Unglücksschal, der beim Tragen unweigerlich zur Niederlage der eigenen Mannschaft führt. Unzählige Orakel gibt es: wenn die Sonne scheint, gewinnen wir, wenn wir die Platzwahl gewinnen, verlieren wir das Spiel nicht,… Sogar ich hab neulich die KSC-Fahne von der Wand im Wohnzimmer abgenommen, weil der KSC nicht mehr gewinnt, seit sie da hängt, statt frei im Wind zu flattern. Klar glaub ich nicht, dass es damit was zu tun hat, aber wenn doch, dann hat’s mich auch nicht mehr als drei Minuten gekostet, die Fahne abzunehmen. Also lieber nix riskieren. Und genau solche seltsamen Dinge tun unzählige Fans. Genauso ist das „zamme nausdabbe“ beim KSC enstanden. Einmal gemacht, gewonnen und deshalb seitdem immer gemacht. Aber auch die Spieler benehmen sich nicht anders. Gab es nicht bei der WM ein Team, von dem erzählt wurde, dass die Spieler nach einem Sieg die Unterhosen nicht wechseln bis zum nächsten Spiel (was bei einer langen Siegserie echt eklig werden kann)? Maik Franz hat mal in nem Interview erzählt, dass er nach einem Sieg beim nächsten Spiel versucht alles genauso zu machen: das gleiche essen, um die gleiche Uhrzeit aufstehen, usw. Duisburg hat gestern zuhause in den Auswärtstrikots gespielt, weil sie auswärts in letzter Zeit besser waren. Die Fans haben sich sogar einen Bus gemietet um Auswärtsfeeling zu simulieren. Genutzt hat’s nix. Macht aber nix. Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär, das ist ja nichts neues.
Wenn es also einen Fussballgott gibt, dann ist der wohl ein ziemlich fieses Kerlchen. Schaut sich an, was die Menschen alles so treiben um zu gewinnen und lässt sie meinen bestimmte Muster erkannt zu haben, um dann schließlich alles ganz anders zu lenken. Was wahrscheinlich am meisten für den Sieg nutzt, ist einfach gut zu spielen. Denn wie wir alle wissen, kommt es auch im Fußball manchmal vor, dass die bessere Mannschaft gewinnt.

Südstadtaction

Die Südstadt ist doch immer wieder für Überraschungen gut. Als ich eben vom Sport nach Hause kam, war die halbe Marienstraße mit Tüchern abgesperrt. Vor der Kirche am Werderplatz spielte eine Blaskapelle auf und in der Werderstraße, die von Scheinwerfern beleuchtet war, standen mehrere Meter große Tulpen unter denen sich fünf oder sechs kreischende Mädchen auf dem Dach eines VW Käfers räkelten. Dazu gab’s Musik aus Lautsprechern. Was das ganze sollte? Keine Ahnung. Vielleicht finde ich’s ja noch raus.

Pelle

Das hier ist für D., weil er es das ganze Wochenende immer und immer wieder sehen wollte. Ist aber auch lustig.

(PelleLink)

Mein Mentalist

Wenn man schon eine Weile zusammenlebt, dann kennt man sich doch ganz gut. Oft kommt es vor, dass dann einer das sagt, was der andere gerade gedacht hat. Aber wenn dann langsam D.s Gehirn anfängt, die gleichen verqueren Wege zu nehmen wie meins, wird’s unheimlich.
Gestern Abend Nacht, als ich mich von den ersten Kapiteln meiner Diss lösen konnte und endlich die verdienten fünf Stunden Schlaf abholen wollte, unterbrach D. wie jeden Abend seine PC-Tätigkeiten und wir führten noch ein Gute-Nacht-Gespräch. Über was wir gerade geredet hatten, als sich folgende Szene abspielte, weiß ich nicht mehr, jedenfalls hatte es weder was mit dem Kosovo noch mit irgendeinem Krieg zu tun. Auf verschlungenen Wegen gelangte mein Gehirn wieder zu einer Amazon-Bestellung, die ich gestern gemacht hatte.

Ich: „Ich hab übrigens heute ein Buch bestellt bei Amazon.“
D.: „Was denn für eins? Etwa den Elsässer?
Ich (verblüfft): „Ja, genau den. Äh, woher hast Du das gewusst?“
D.: „Keine Ahnung, ich bin halt ein Mentalist!“

Man muss dazu sagen, dass wir nie vorher über dieses Buch gesprochen hatten und auf meiner Liste ein ganzer Haufen Bücher steht, die ich gerne lesen und besitzen möchte.

Stromlos

Eben war hier mal kurz der Strom weg. Aus allen Büros war Schimpfen zu vernehmen über abgebrochene Simulationen und nicht gespeicherte Daten. Tja, mein Notebook lief munter weiter. Das hatte wohl vergessen, dass der Akku gar nicht drin war.