Archive for the ‘ Musik ’ Category

Apollo (live on your TV)

Apoptygma Berzerk bringen am Freitag ihr neues Album raus. Da musste ich mir doch gleich mal ihren neuen Song Apollo (Live on your TV) anhören.

(youtubeApollo)

Naja, was soll ich sagen. Haut mich aufs erste Hören nicht um. Die letzte CD war ja schon ziemlich poppig und Apollo hört sich nicht an, als würde das neue Album in eine andere Richtung gehen.
Weit entfernt von früher.

(youtubeLoveneverdies)

Heart Songs

Wenn ich mir CDs kaufe, ist es meistens so, dass ich nur wenige bis gar keine Lieder vorher kenne. Gefällt die CD aufs erste Hören im Laden, dann kauf ich sie. Wenn ich die CD zuhause dann ein paarmal anhöre, finde ich meistens sehr schnell ein paar Lieder richtig gut. Bei anderen Songs dauert es dann länger, bis sie den Weg zu mir finden, aber meistens sind es dann genau die Songs, die ich später immer wieder anhören könnte. Bei 30 seconds to Mars war am Anfang A beautiful lie mein Favorit, dann A modern Myth. Am häufigsten höre ich inzwischen aber Attack.

Solche Beispiele kann ich bestimmt für beinahe jede Band nennen, die in meinem CD-Regal vertreten ist. Jetzt fragt ihr Euch vielleicht wo das jetzt hinführen soll. Seit einigen Wochen kann ich das Red Album von Weezer mein Eigen nennen. Das hatte ich tatsächlich ungehört bekommen, kannte also nur Pork and Beans. Ich mag das Album und hatte auch schnell einen Favorit. Ganz still und heimlich hat sich in den letzten Tagen aber ein anderes Lied in den Vordergrund gedrängt, und zwar das hier (der der das Video gemacht hat, hat sich übrigens wirklich Mühe gegeben):

Das lustige daran ist, dass es dabei ja genau um die „Heart Songs“ geht.

These are my heart songs
They never feel wrong
And when I wake
For goodness sake
These are the songs
I keep singin’

Und jetzt könnte ausgerechnet der Song zu einem meiner Heart Songs werden.

10.000

Eben habe ich unbemerkt meinen 10.000 Song bei last.fm gescrobbelt. Es müsste „Wunderbaren Jahren“ von den Sportfreunden gewesen sein. Irgendwie passend, wo die Sportfreunde doch noch immer meistgespielt sind, obwohl sie heute das erste mal seit Wochen wieder in meiner Playlist gelandet sind. Allerdings hätte ich wahrscheinlich ein anderes Lied gewählt, hätte ich den Zeitpunkt der 10.000 nicht verpasst.

Verdorbene Liebe

Gestern abend wollten wir seit langem mal wieder ins Irish Pub gehen. Früher waren wir da regelmäßig jeden Donnerstag. Seit bei uns allen die Zeit knapper geworden ist, sind wir nur noch seltener dort. Aber gestern zum Quiz wollten wir mal wieder. Schon im Vorfeld vermuteten wir, dass die Quiz-Mistress wohl gerade in Urlaub sein würde. Im Sommer treibt sie sich nämlich immer für mehrere Wochen in England rum. Das Quiz wird dann von einer Vertretung übernommen. Als wir kurz nach halb elf eintrafen, wollte uns die Vertretung keinen Quizzettel mehr geben. Es sei schon vorbei, meinte sie. Dabei darf man bei der Original-Quiz-Misstress immer bis 23 Uhr noch abgeben. Wir waren enttäuscht. Schließlich hatten wir uns nach dem Schwimmen extra beeilt um nicht allzu spät zu kommen. Und dann sowas. Kurz danach hat sie dann auch schon mit der Quizauflösung angefangen. Aber auch die hat sie nicht so gut gemacht, wie die Original-Quiz-Mistress. Eine Frage war, welcher Song in Rihannas SOS gesamplet wird. Zusatzfrage war, von wem das Lied im Original ist. Der Song ist Tainted Love. Hätte mich jetzt aber interessiert, welche Band sie als Original hören wollte, aber die Frage hat sie bei der Auflösung gar nicht vorgelesen. Ist nämlich gar nicht so einfach. Das Sample stammt ja aus der Soft Cell Version, die aber nicht das Original ist. Das wurde nämlich von Gloria Jones gesungen. Komponiert wurde es aber von Ed Cobb. Wen davon hat sie jetzt hören wollen?
Wie oft Tainted Love schon gecovert wurde, ist mir neulich schon mal aufgefallen. Ich dachte, ich kann ja mal, genau wie David immer, ein Original-Cover-Posting machen. Da hatte ich den Song gerade von Me First and the Gimme Gimmes gehört. Die Version von Marilyn Manson ist mir auch gleich eingefallen, die von den Pussycat Dolls hatte ich bereits verdrängt. (Die ist ungefähr genause grausam, wie wenn Tarja Turunen „Smells like Teen Spirit“ singt.) Bei Youtube gibt’s noch weitere Cover und da konnte ich mich nicht entscheiden und hab einfach bisher nichts darüber geschrieben. Alles was wichtig ist, habe ich ja jetzt erwähnt. Welche Version die beste ist, soll jeder selbst entscheiden. Ich nehme auf jeden Fall die von Soft Cell.

Post

Neulich schrieb ich, dass ich die Nirvana – Unplugged in New York gerne hätte. Gestern fand ich sie in meinem Briefkasten und schon höre ich sie an. Dankeschön dafür 🙂

Zwischendurch ein Stöckchen

Bei David habe ich ein Stöckchen aufgesammelt. Es geht um Musik, da habe ich gerade Lust dazu.

  • Welches war die erste Platte die du bekommen hast?
    Bekommen, also nicht selbst gekauft, oder? Keine Ahnung. Ziemlich am Anfang war bestimmt Guns N Roses The Spaghetti Incident dabei. Ob’s die erste war, weiß ich nicht mehr.
  • Welches ist das neuste Album in deiner Sammlung?
    Weezer – The Red Album
  • Welche Platte hat dein Leben verändert?
    Lacrimosa – Inferno
    Das war das erste, was ich an Gothic Rock gehört habe und hat dazu geführt, dass ich mich jahrelang und auch immer noch in der „Szene“ rumgetrieben habe, was mein Leben in einiger Hinsicht beeinflusst hat.
  • Nenne die meistgehörte Scheibe deiner Sammlung!
    Last.fm sagt, ich höre am meisten Sportfreunde Stiller, aber wenn ich meine ganze musikalische Vergangenheit betrachte, stimmt das wahrscheinlich nicht. Ich würde eher sagen, dass es tatsächlich auch Lacrimosa – Inferno ist.
  • Welche Platte hat das beste Cover?
    Immer noch beeindruckend finde ich Metallica – Load. Darauf ist Blut und Sperma zwischen zwei Glasplatten zu sehen. Wie kommt man nur auf solche Ideen…
  • Auf welchem Album sieht das Cover richtig beschissen aus?
    Da fällt mir spontan gar nichts ein. Die geben sich doch immer Mühe mit den Covers.
  • Nenne eine Platte die du deinem besten Freund empfehlen würdest.
    Da müsste man ja erstmal definieren, wer mein bester Freund ist, oder? Ich empfehle immer gerne Klimt 1918 – Dopoguerra, weil ich finde, dass die viel zu unbekannt sind. Übrigens kann man ihre neueste Platte auch auf Kassette erwerben.
  • Welches Album würdest du deinem Todfeind andrehen?
    Ich+Ich, das finde ich sooo grauenvoll!
  • Mit welchem Album würdest du versuchen eine Dame von dir zu überzeugen?
    Eine Dame? Da müsste ich ja erstmal welche kennen…
  • Welche Platte würdest du vorspielen um einen Gleichgeschlechtlichen deine Schokoladenseite zu präsentieren?
    Ich würde mein CD-Regal zur Besichtigung freigeben.
  • Welche Platte versüßt dir das Autofahren?
    Ich fahre selten Auto. Früher habe ich gerne Lacrimosa gehört, aber ich denke die Hauptsache ist, dass ich alles mitsingen kann, also textsicher bin.
  • Gibt es ein Album, auf dem du besonders gerne mitgespielt hättest?
    Nö.
  • Welche Schmuckstücke verbergen sich in der Plattensammlung deiner Eltern?
    Bei meinen Eltern stehen einige CDs vom Unichor Karlsruhe 😉
  • Welche Platte aus deiner Sammlung verdient das Prädikat “peinlich”?
    Ich hab alle peinlichen Platten irgendwann mal verkauft oder getauscht.
  • Welches Lied trällerst du vor dich hin, während du dich unter der Dusche abschrubbst?
    Ich sing nicht unter der Dusche. Wenn, dann irgendwas, was ich gerade im Ohr habe und das ist ja meistens grauenvoll und unpassend.
  • Empfehle eine Platte aus den Siebzigern.
    Mh, da kenn ich mich jetzt nicht so aus.
  • Empfehle eine Platte aus den Achtzigern.
    Alphaville – Forever Young.
  • Empfehle eine Platte aus den Neunzigern.
    Lacrimosa – Inferno, aber die hatten wir schon. Dann eben Sublime, die kann ich auch immer wieder anhören.
  • Empfehle eine Platte aus den Zweitausendern.
    Kramm – Coeur.
  • Mit welchem Song lässt sich deine Gesinnung am besten zusammenfassen?
    Gesinnung? Mh, kommt ja auch auf die Stimmung drauf an. Seelenlos von Black Heaven, wenn ich schlecht drauf bin oder Kein Gerede von WIZO, wenn ich wütend bin. Ein Song der mir auch aus der Seele spricht ist Was ich behaupten kann von den Sportfreunden Stiller
  • Welche Beschallung wünscht du dir zu deiner Beerdigung?
    Das ist leicht: Brahms – Ein deutsches Reqiuem. Das war bisher das einzige Stück, wo ich beim Singen selbst Gänsehaut bekommen habe. „Denn es wird die Posaune schallen und die Toten werden auferstehen“ ist halt doch irgendwie ein gewaltigerer Text als „Requiem aeternam“, zumindest für mich als Nicht-Lateiner.

Neulich war ich auf einer längeren Autofahrt Beifahrer in einem Auto, in dem es außer Radio nur ein Kassettenabspielgerät gab. Da der Fahrer sich nicht mit Radiomusik begnügen wollte, hatten wir ein paar alte Kassetten dabei, die noch aus der Zeit stammten, als man sich Musik auf Kassetten überspielt hat. Da war auch ein Nirvana-Kassette dabei, MTV unplugged in New York. Weltklasse. Die Musik kann ich mir auch jetzt immer noch anhören, obwohl sie schon so alt ist, dass sogar MTV noch ein Musiksender war. Erinnert ihr Euch? Da kam tatsächlich noch Musik und nicht irgendwelche „Wer ist hohler“-Dating-Shows aus Amerika oder die deutschen Remakes davon. Ich fing im Auto sogar an drüber nachzudenken, ob ich mir die Unplugged-CD doch noch zulegen sollte (was mir natürlich erst jetzt beim Schreiben wieder eingefallen ist). Und dann habe daran gedacht, wie das damals war, als Nirvana groß und Kurt Cobain gerade tot war. Ich weiß, dass mich sein Tod auch berührt hat. Mein Schwesterchen hatte sogar ihr ganzes Zimmer plakatiert. Und beim Hören der Musik neulich, ist mir schlagartig klar geworden, warum gerade junge Leute damals so betroffen waren. Kurt Cobain hat quasi den Schmerz der Jugend verkörpert. Als Kind glaubt man noch an das Gute auf der Welt, glaubt z.B., dass das mit dem Wählen immer ganz einfach sei. Die CDU baut Fabriken und macht die Umwelt kaputt, die Grünen machen Fabriken kaputt und schützen die Umwelt, die SPD macht irgendwie beides. Also wählt man grün, weil man ja die grüne Wiese hinter dem Haus behalten will und keine Fabrik im Vorgarten. Ja, so einfach haben wir uns das wirklich vorgestellt. Und je älter man wird und je mehr man lernt, umso bewusster wird einem, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, dass die Probleme der Welt nicht einfach gelöst werden können, dass meistens, wenn man an einer Ecke was Gutes tun will, an anderer Ecke was in die Hose geht. Ein Beispiel dafür ist die Kleidersammlung. Meine Eltern haben mir beigebracht alte Klamotten nicht in den Müll, sondern in den Kleidersack zu packen, damit arme Kinder in Afrika meine ausgewachsenen Hosen noch anziehen können. Ich fand die Vorstellung, dass sich da ein Kind noch drüber freut, immer sehr nett. Nun ist es aber so, dass die kostenlose Kleidung aus der ersten Welt in manchen Ländern der dritten Welt verhindert, dass sich eine eigene Textilindustrie entwickeln kann. Warum was selbst herstellen, was es umsonst gibt. Konsequent wäre es also, die Klamotten nicht mehr da hin zu schicken. Allerdings klebt mir dann das Bild von nackten Kindern im Hirn. Wie man sieht, alles nicht so einfach. Und so ist das mit allen Problemen der Welt. Wenn man sich dann in der frühen Jugend langsam klar macht, dass es die Lösung nicht gibt, dann fühlt man sich macht- und hilflos. Man möchte schreien, möchte alles gut machen, weiß aber nicht wie. Gleichzeitig fragt man sich, wie die restlichen Menschen einfach so vor sich hinleben können, wenn doch alles so grandios schief läuft. Das ist der Schmerz der Jugend. Jeder der ihn spürt, weiß wahrscheinlich was ich meine. Mein Vater hat ihn mit Sicherheit früher gespürt. Manchmal meine ich in seinem Blick zu sehen, wenn ich mich wieder hilflos aufrege, dass er seinen Schmerz in meinem wiedererkennt, aber die Erfahrung hat, zu wissen, dass sich mit der Zeit alles ändert. Dass man spätestens, wenn man beginnt seine eigene kleine Welt (Familie) zu bauen, der Schutz dieser wichtiger wird als der Schmerz der Welt. Und dass man mit der Zeit lernt, dass es immer irgendwie weitergeht, auch wenn man täglich meint, die Welt stünde am Abgrund.
Genau diesen Schmerz der Jugend muss auch Kurt Cobain gespürt haben und hat ihn mit seinem Auftreten, seinen Texten und seiner Musik nach außen getragen. Die Jugend, also wir, hatten das Gefühl, da weiß jemand, wie ich mich fühle! Und dann zu sehen, dass jemand an genau dem Schmerz, den wir alle fühlen, zerbricht, war das Tragische an seinem Tod. Er machte nicht „es geht schon irgendwie weiter“ sondern „so geht es mit mir nicht weiter und die Welt wird sich nicht ändern“ zur Konsequenz.

Der Titel des Posts ist übrigens aus Smells like Teen Spirit (falls es irgendjemand nicht wissen sollte) und ich habe ihn deshalb gewählt, weil in The Fantasy von 30 Seconds to Mars die Textstelle With the lights out it’s little less dangerous vorkommt, und ich mich schon lange frage, ob das mit Absicht die gleichen Worte sind. Irgendjemand Ahnung?

Festbericht Teil 2

Wie schon gesagt, war ich ja nach Freitag gar nicht mehr auf dem Fest, allerdings gibt’s noch mehr zu berichten, was in den ersten Artikel thematisch nicht reingepasst hätte. Und zwar geht’s um die anderen Leute. Wir waren, wie auch schon berichtet, über eine Stunde vor dem Sportfreunde-Auftritt da, weil es gegen später erfahrungsgemäß ziemlich voll wird. Der Regen hatte sich ja auch entschieden in den Wolken zu bleiben und so sollten auch die Schönwetterfans da sein. Als dann die Sportfreunde schon spielten, versuchte eine Gruppe junger Männer sich neben uns den Weg auf den Hügel zu bahnen. Dachten wir. Als es nicht weiterging, blieben sie einfach da stehen, wo sie waren. Die Gruppe, die neben uns stand, und die durch das Eindringen der Jungs geteilt worden war, regte sich natürlich darüber auf. Die Jungs waren davon unbeeindruckt und meinten nur „So ist das halt bei ’nem Festival!“. Kurz darauf freute sich der, der auf meinem Platz stand, dann noch lautstark über die gute Sicht auf die Bühne. Daraufhin machten D. und ich auch mal ein bisschen auf Festival und hüpften fast den kompletten „Titel vom nächsten Kapitel“ durch, natürlich immer darauf bedacht, die Eindringlinge ein bisschen wegzudrängen, um unsere Plätze wiederzubekommen. So ist es halt auf nem Festival. Beschwert haben sie sich nicht, nur dumm geschaut. Meinen Platz hatte ich danach zumindest fast wieder, hat sich also gelohnt. Auch nett war, als sie später erneut eine Diskussion mit der benachbarten Gruppe hatten. „Versteht ihr nicht, dass wir vielleicht auch die Bands von nem guten Platz aus sehen wollen?“ war das Argument der Jungs. Tja, dann hättet sie vielleicht ein bisschen früher kommen sollen, statt später unverschämt den anderen ihre guten Plätze wegzunehmen. Ich war allerdings nicht in der Stimmung mich aufzuregen. Aber das ist auch ein Grund, warum ich Umsonst-Festivals nicht so mag.
Schlimm war außerdem, dass ich meinen „Ich bin Sportfreundin“-Button beim Sportfreunde-Konzert verloren habe.

Festbericht Teil 1

Am Freitagabend ist mir mal wieder vor Augen geführt worden, warum ich das Fest nicht mag. Wir waren ja weger der Sportfreunde Stiller dort, auf deren Konzert in Karlsruhe, dass sie bereits vor Monaten versprochen hatten, ich mich schon genauso lange gefreut hatte. Wir kamen kurz nachdem Revolverheld angefangen hatte und gesellten uns zu einer Freundin, die, man glaubt es kaum, wegen Revolverheld da war. (Nach dem Konzert meinte sie allerdings, dass sie die Sportfreunde viel besser fand, als sie erwartet hatte, Revolverheld aber deutlich schlechter als erwartet. Das hätte ich ihr auch schon vorher sagen können.) Mit Desperados versuchten wir uns abzulenken und irgendwann war Revolverheld ja auch vorbei. Dann kamen die Sportfreunde. Wir standen (für die Ortskundigen) etwas rechts vom Mischpult ein paar Schritte hinter dem Weg. Das war leider zu weit weg von den echten Fans und zu nah an den Umsonstbesuchern. Die Textsicherheit ließ bei allen Umstehenden deutlich zu wünschen übrig. Einzig den WM-Song, von dem ich schon im Vorfeld nicht angenommen hatte, dass er gespielt wird, hätten sie alle mitsingen können. Vielleicht sollte denen mal jemand mitteilen, dass sich die Qualität eines Songs nicht daraus ergibt, wie gut man ihn betrunken noch mitsingen kann. Naja, die Sportis gaben sich Mühe, obwohl ich weiß, dass sie das auch besser können, sofern sie ihre Musik echten Fans darbieten. Ich hatte Spaß, war begeistert, habe mitgesungen. Darauf, dass „Komm schon“ und „7 Tage, 7 Nächte“ gespielt wird, hätte ich Geld gewettet, darauf, dass „Ohne Deine Liebe“ gespielt wird, hatte ich gehofft und wurde nicht enttäuscht. Ich möchte nicht behaupten, dass sie jedes ihrer guten Lieder gespielt haben. Wie auch, in 90 Minuten. Mit der Auswahl war ich jedoch durchaus zufrieden.
Gewünscht hätte ich mir, dass die anderen Anwesenden meine Begeisterung hätten teilen können. Viele standen mit der „Los, bespaßt mich, schließlich hab‘ ich nichts bezahlt!“-Einstellung einfach nur rum. Im Sportfreunde-Forum gab’s zu lesen, dass einige „enttäuscht bis sauer“ waren, dass der WM-Song nicht gespielt wurde, obwohl die „Fans“ das gefordert hatten. Vor der letzten Zugabe hatte sich tatsächlich ein beachtlicher Chor gebildet, so dass D. und ich schon zitterten, dass das Lied doch noch gespielt wird. Aber als Peter sich artig fürs Singen bedankte, wusste ich, es kommt ein anderes Lied. Bei der Campus Invasion haben sie dann erzählt, dass sie eine Elternbeschwerde erhalten hatten, dass sie, wenn sie schon einen Hit hätten, den gefälligst auch spielen sollen. Was soll man dazu sagen, außer: Wenn ihr das Lied so gerne hören wollt, investiert doch 1,29 bei Musicload und stellt Euren Player auf Repeat!
Naja, liebe Sportis, das nächste Mal dann lieber wieder in Durlach in der Festhalle, oder?
Konsequenterweise bin ich gestern und heute zu Hause geblieben. Ich wollte nicht den echten Fans den Spaß verderben und mich mit verschränkten Armen hinstellen, auf ein jahrealtes Lied von Fettes Brot warten und sauer werden wenn’s nicht kommt, nur weil’s nix kostet.

Revolverscheiße

Nächstes Wochenende ist ja DAS FEST in Karlsruhe. Freitag abend spielen die Sportfreunde Stiller, auf die ich mich schon eine ganze Weile freue. Jetzt hat die Band, die vorher spielen sollte, die Kasai Allstars, kein Visum bekommen und wurde deshalb durch Revolverheld ersetzt. Die fand ich schon vor ihrem EM-Song schlecht, inzwischen hasse ich sie aber aus vollem Herzen. Dem Sänger würde ich am liebsten mal so richtig eine reinhauen und ich fürchte, dass es mir schwer fallen wird, dass nächste Woche zu ertragen, nur weil ich auf die Sportfreunde warte. Das wird echt hart. Wenn die wüssten, was wir bereit sind für Opfer zu bringen.