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Es ist Frühling und im Garten wuchert der Rhabarber. Was tun damit? Besonders Kinder mögen die sauren Rhabarber meistens nicht so gerne. Ich backe oft Muffins, die meine Kinder anstandlos essen. Das Rezept haben wir auch schon an den Kindergarten weiter gegeben, wo, bis auf wenige Ausnahmen, alle Kinder die Muffins begeistert gegessen haben. Und hier ist nun das Wunderrezept. Es reicht für 12 Muffins.

4 Stangen Rhabarber

100 g Zucker

2 Eier

250 g Vanillequark

100 g Öl (oder geschmolzene Butter)

250 g Mehl

1 TL Zimt

2 TL Backpulver

1/2 TL Natron

Zimt und Zucker zum Bestreuen

Rhabarber schälen und in kleine Würfel schneiden. Zucker, Eier, Öl und Vanillequark verrühren. Die restlichen Zutaten dazurühren und zum Schluss die Rhabarberwürfel unterheben. In die (gefettete oder mit Papierförmchen gefüllte) Muffinform einfüllen und mit Zucker und Zimt bestreuen. Bei 175°C Umluft ca. 20 min backen.

Edit: D. bevorzugt die Variante mit geschmolzener Butter.

Süßigkeiten zelebrieren

Nachdem Frau Brüllen ja neulich eindrücklich erläuterte, wie sie am liebsten TropiFrutti isst, dachte ich, ich erzähle mal, wie ich bestimmte Süßigkeiten esse. Oder eher, wie ich das früher gemacht habe. Damals, als Süßigkeiten essen noch mehr war: „ich ess jetzt gemütlich beim Fernsehen die vom kargen Taschengeld erworbenen Köstlichkeiten.“ und weniger: „ich brauch Schokolade. Schnell rein, bevor ein Kind was abhaben will“. Außerdem kann man auch schon mal seltsame Blicke ernten fürs Süßigkeiten zerlegen. Hier nun ein paar Beispiele:

  • Schokoküsse: Klar, erst die Schokolade abschalten, den Schaum essen und dann die Waffel. Das machen so viele Leute so, dass das ja schon fast gesellschaftlich akzeptiert ist. Und wer das noch nie gemacht hat, hat das einmalige Gefühl, den ganzen Mund voll nacktem Schokokussschaum zu haben, verpasst. Allerdings muss ich dabei immer dran denken, dass meine Mutter das Schokokussinnere Elefantenspucke nannte und das ist schon ein bisschen eklig.
  • NicNacs: Das sind diese teigumhüllten Erdnüsse. Davon nehmen ich immer zwei in den Mund, heiße nacheinander die Teighülle auf und kaue die zuerst. Erst danach die Erdnüsse. Und zwar in jeder Backe eine. Kann man auch in Gesellschaft machen ohne komisch angeschaut zu werden.

  • Pringels: Vor dem Essen erst die konkave und danach die konvexe Seite ablecken. Gilt eigentlich für alle Sorten, außer Original. Aber wer isst schon Original?!
  • Schokolade: Am liebsten im Mund zergehen lassen. Eine Zeitlang habe ich mir Ritter Sport Alpenmilchschokolade gekauft, die auf der Heizung in der Verpackung vollständig schmelzen lassen (geht halt nur bei Vollplastikverpackung) um sie anschließend auf der Fensterbank wieder erkalten zu lassen. Danach war sie wunderbar cremig und wurde in kleinen Stücken gelutscht.
  • M&Ms: Bunte Zuckerkruste ablutschen, weiße Kruste mit der Zunge zerdrücken, Schokolade lutschen und dann die Nuss kauen. Nach einem langen Kinoabend kann da schon mal der Gaumen wund sein, von der harten weißen Kruste.
  • Nussmischungen: Immer in einer der Mischung angepassten Reihenfolge. Die besten zuletzt. Bei Erdnüssen immer die halben zuerst und dann die ganzen.
  • Ferrero Rocher/Rafaello: Erst die außer Hülle vorsichtig abknabbern, bis die Waffelkugel frei liegt. Auseinander nehmen, Creme und Nuss/Mandel rausessen, Waffelhalbkugeln essen.
  • Toffifee: Mit einem Löffelstiel die Schokoplatte abheben. Mit dem Löffelstiel die Nougatcreme rauslöffeln und die Nuss frei legen. Nuss essen. Als letztes wird die Karamellhülle gegessen.
  • Gummitiere: Am liebsten nach Farben und Bestandteilen getrennt. Also bei diesen Fröschen auch immer das weiße getrennt vom Rest. Dafür hab ich auch schon die Schere benutzt. Mehrfarbige Gummitiere werden am Farbübergang abgebissen. Eine zeitlang habe ich die Tiere aus der Phantasia-Mischung über einer Kerze gegrillt. Lange bevor hier Marshmallows populär wurden. Superlecker.

Grundsätzlich finde ich es gut, die Süßigkeiten in Einzelbestandteile zu zerlegen. Schokolade abnagen, Hälften teilen, Creme rausessen. Bei vielem kriegt man klebrige Finger, deshalb mach ich so was nur noch zuhause. Ist halt mein Slowfood. Aber ansonsten bin ich völlig normal. Ehrlich!

Vegetarisch essen

Inzwischen dürfte es nun fast ein Jahr sein, dass wir (fast) vegetarisch verbringen. Die Gründe für mich lagen vor allem in der industriellen Fleischproduktion, D. ging es vor allem um das Töten der Tiere. Anfangs haben wir nur noch Biofleisch (oder in Ermangelung davon auch das „10cent für die Erzeuger“-Fleisch) gegessen und es dann fast ganz aufgegeben. Nur fast, da die Kinder Fleisch und Wurst kriegen und wir die Reste essen, wenn etwas übrig bleibt. Eine Kollegin fragte mich erstaunt, was wir denn dann essen. Nur Gemüse? Das sei ja langweilig. Ich finde gar nicht langweilig was wir essen:

Klar essen wir viel Gemüse. Im Moment gibt es viel Zucchini, im Herbst gab es viel Kürbis und im Winter öfters Kohl (u.a. auch ein sehr leckeres Blumenkohl-Romanesco-Curry). Als ich allein zuhause war, habe ich frische Maiskolben gegessen. Ich liebe das. Ich esse außerdem roh Karotten, Kohlrabi, Tomaten und Paprika in rauen Mengen. Ich liebe vor allem Kürbis, aber auch Hülsenfrüchte wie Linsen (alle Farben) und Kichererbsen. Wir essen außerdem viele Pilze. Früher habe ich keine Pilze gemocht, jetzt esse ich sie sehr gerne. Neben Champignons kommen auch Pfifferlinge, Kräuterseitlinge, Shiitake-Pilze und was es eben grade gibt in die Pfanne. D. kocht die allerbesten Nudel- und Pastasoßen, wunderbare gebratene asiatische Nudeln, Kürbisgemüse, Langos, vegetarische Pizza vom Pizzastein, usw. Ich finde gar nicht langweilig, was wir essen und vermisse Fleisch nicht.

Fleischersatzprodukte

Ich brauche eigentlich keine Produkte, die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen, weil mir das Fleisch im Speiseplan nicht fehlt. Trotzdem haben wir einiges ausprobiert. Schließlich können die Produkte den Speiseplan erweitern.
Anfangs haben wir mit Tofu rumprobiert, als Würstchen oder im Block. Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt. Mir schmeckt es nicht. Einzig das Räuchertofu um Eintopf fand ich ganz ok. Ganz egal wie man Tofu zubereitet, es schmeckt immer noch nach Tofu.
Eine Alternative zum Tofu ist Seitan, das aus Weizeneiweiß hergestellt wird. Hier gibt es eine Reihe von Produkten von der Firma Wheaty. Da haben wir schon verschiedene ausprobiert. D. ist ganz begeistert von der Chorizo, die bei uns leider schwer zu bekommen ist. Die Virginia Steaks hatten wir neulich auch. Die waren ganz gut, obwohl ich finde, dass Seitan immer einen leichten Pappnachgeschmack hat.
Relativ neu auf dem Markt in Deutschland ist Quorn. Quorn besteht aus Mykoprotein, was ein weniger eklig klingender Name für Schimmelpilzeiweiß ist. Trotz der Schimmelpilzherkunft, hat uns die Quornbratwurst gut geschmeckt. Klar ist es anders als ein Wurst aus Fleisch, aber es ist wirklich lecker (aber auch nicht ganz billig).
Mein persönlicher Favorit unter den Fleischersatzprodukten ist jedoch Valess. Hergestellt wird es aus Milch. Bisher hatten wir nur die Bratwurst, aber die fand ich wirklich richtig lecker. Der Schlökerich hat sie sich auch begeistert reingestopft. Lediglich dem Herr Gartenhein schmeckte sie nicht, weil sie „aus Teig ist“. Der hat gleich gemerkt, dass das kein Fleisch ist.

Fleischalternativen

Neben den Fleischersatzprodukten gibt es noch Alternativen zum Fleisch auf Gemüse- oder Getreidebasis. Ich persönlich bin für Bratlinge jeder Art zu haben. Ob fertig, halbfertig oder selbst gemacht. Bei den fertigen sind besonders die Bällis von Soto zu nennen. Man kann sie kalt oder warm essen. Andere Produkte aus der Fingerfood-Serie haben wir nicht probiert, aber schon zuhause im Kühlschrank. Von Alnatura gibt es verschiedene Bratlingmischungen. Die sind in trockener Form und werden mit Wasser angerührt. Die Gemüseburger von Alnatura haben uns allen sehr geschmeckt. Ähnliche Mischungen gibt es auch für Falafel. Selbstmachen kann man mit mehr oder weniger Aufwand alles, was man möchte. Meine Mutter macht ganz hervorragende Möhren-Puffer mit Nüssen und Käse und D. die leckersten Grieß-Nockerln.

Convenience

Auch wenn’s mal schnell gehen soll, findet man als Vegetarier eine große Auswahl an Produkten im normalen Supermarkt oder Discounter. Ich esse gerne Gemüsestäbchen (wie Fischstäbchen, nur mit Gemüse). Mozzarellasticks erfreuen die ganze Familie, Chili-Cheese-Nuggets eher nur die, die gerne scharf essen. Pommes gehen auch immer. Tiefkühlpizza gibt es viele ohne Fleisch und sogar vegetarischen Flammkuchen kann man finden.

aufs Brot

Wurstbrot war noch nie mein Ding. Käse esse ich sehr gerne. Auf meinem Brot für die Arbeit ist oft Brotaufstrich, weil das am schnellsten geht. Wir probieren gerne Frischkäse in neuen Sorten. Aktuell stehen Brunch Indianer Curry und Brunch Thai Sweet Chili (das isst der Schlökerich sogar mit dem Löffel!) hoch im Kurs. Auch immer beliebt ist der Honig-Senf-Feige-Aufstrich von Rewe aus dem Kühlregal und der Ratatouille-Aufstrich von Alnatura. Kichererbse-Curry von Alnatura schmeckt nur mir, aber den kriege ich auch alleine problemlos leer.

auf den Grill

Wir grillen nicht mehr zuhause, aber hin und wieder grillt man ja in Gesellschaft. Dann grillen wir Gemüse oder vegetarische Würstchen (s. Fleischersatzprodukte). Die Kinder kriegen richtige Wurst. Ich habe schon Zucchini, Aubergine, Kürbis, Tomaten und Mais gegrillt. Schafskäse schmeckt auch lecker, den Halloumi Grillkäse habe ich noch nicht probiert. Ich bin beim Grillen bisher immer satt geworden.

Also, vegetarisch ist ganz einfach und schmeckt sehr lecker!