Wir hatten Betriebsausflug. Schon den zweiten dieses Jahr. Es hat hin und wieder auch Vorteile, wenn man irgendwie an zwei Insituten angestellt ist. Trotz letzter Auswirkungen des Bahnstreik waren alle pünktlich morgens am Treffpunkt. Als erstes durften wir den Flughafen besichtigen. Herumgeführt wurden wir von einem ehemaligen Pilot. Ich war total begeistert. Als erstes haben wir die Geschichte des Flughafens erklärt bekommen und durften einen Flughafen-Werbefilm anschauen. Schon gewusst? Der Flughafen ist auch ein beliebter Treffpunkt. Klar, ich treff mich immer mit meinen Freunden am Flughafen um da dann einen überteuerten Kaffee zu trinken. Dann ging’s durch die Sicherheitskontrolle und wir durften raus. Ich find’s immer spannend Flugzeugen beim Starten und Landen zuzuschauen. Wenn man dafür dann ausnahmsweise sogar mal draußen bei der Flughafenfeuerwehr statt im Terminal am Fenster stehen darf, ist das besonders toll. Obwohl ich genug Physik gehört habe, um zu wissen warum Flugzeuge fliegen, ist es jedesmal wieder faszinierend zu beobachten, wie diese riesigen Dinger tatsächlich abheben. Einige haben schon angefangen zu meckern, dass es kalt sei, aber wenn man mit Schwaben unterwegs ist, meckert ja immer irgendjemand. Wir durften dann noch bei der Feuerwehr rein und die unterschiedlichen Fahrzeuge anschauen. Am lustigsten fand ich aber die Hosen der Feuerwehrmänner. Die haben sie einfach so über die Schuhe gerollt, dass Hose und Schuhe innerhalb von einer Minute angezogen werden können. Wäre vielleicht auch eine Überlegung um morgens ein bisschen Zeit zu sparen. Danach ging’s dann zum Gepäck, was ich nicht so spannend fand, weil man sowas ja schon tausend mal im Fernsehen gesehen hat. Aber gelernt haben wir so einiges. In S gibt’s am Flughafen noch mobile Röntgengeräte, d.h. man muss sein Gepäck vor dem Check-In durchleuchten lassen. Schon vor Jahren ist uns aufgefallen, dass kein Mensch kontrolliert, ob man nach der Durchleuchtung noch was aus dem Handgepäck, was noch nicht durchleuchtet ist, ins große Gepäck passt. Das Gepäck wird dann zwar noch dreimal geröntgt, aber netterweise wurde uns auch gleich erzählt, dass Sprengstoff dabei aussieht wie Maultaschen. Also nur den Sprengstoff in Maultaschenpackungen einschweißen und das war’s. Also schon sehr aufschlussreich so eine Flughafenführung 😉
Nach der Besichtigung mussten wir dann wandern. Das Organisationsteam war aber clever genug sich gleich was für die meckernden Schwaben einfallen zu lassen und so haben sie uns fast die ganze Strecke lang boßeln lassen. Statt der üblichen Kugeln, bekamen wir Betonwürfel in unterschiedlichen Farben. Unserer war schwarz und hat gut abgefärbt. Wir waren gar nicht so schlecht, bis ich den Würfel in einem Schlammloch versenkt habe und wir ihn beim besten Willen nicht mehr wieder gefunden haben. Immerhin kam noch eine andere Mannschaft ohne Spielgerät ins Ziel. Dumm nur, dass mein Prof in meiner Gruppe war. Der gewinnt so gerne, dass er bei der letzten Weihnachtsfeier beim Quiz übel betrogen hat. Ich hoffe mal, ich hab jetzt keinen schlechten Eindruck hinterlassen.
Nach dem Wandern gab’s dann Brauereibesichtigung. Die war so unglaublich schlecht! Zuerst mussten wir uns einen Werbefilm anschauen, der aussah, als hätten die den mal eben zuhause selbst gedreht. Wahrscheinlich haben die das auch. Jedenfalls haben wir die ganze Zeit gelacht. Die Führerin gehörte zwar zur Bierfamilie, konnte sich aber dann nicht mehr erinnern, welche vier Zutaten man für Bier braucht. Naja, wer macht schon eine Brauereibesichtigung wegen der Informationen. Und Bier gab’s dann am Schluss auch, aber so besonders lecker fand ich das nicht. War eigentlich nur bitter ohne irgendwelchen sonstigen Geschmack. Aber wir durften die Gläser mit nach Hause nehmen. Weil die anderen ihre teilweise nicht wollten, habe ich jetzt acht Stück, also schon ein ganzes Set. Man weiß ja nie, wann man die mal brauchen kann.
Aber im großen und ganzen war der Ausflug richtig lustig und ich bin erst mit dem allerletzten Zug nach Hause gefahren.