Abendgestaltung
von alasKAgirlJun 13
Nachdem ich beschlossen habe, dass Fußball, nein die EM nicht meinen Tag bestimmen soll (bei der Bundesliga ist das unter Umständen was anderes), habe ich gestern zum Entsetzen meiner Hiwis mein ganz normales Donnerstagsprogramm durchgezogen, saß zum Anpfiff im Zug (der übrigens angenehm leer war) und war beim zweiten Spiel schwimmen. Na gut, ein bisschen anders war’s dann doch, weil ich das Ende des ersten Spiels noch angeschaut habe und mir dann den Weg durch die feiernden Kroaten (von denen es unglaublich viele in Karlsruhe gibt) bahnen musste. Ich durfte auch beobachten, wie ein aufgebrachter, angetrunkener junger Mann wütend die hupenden Kroaten beschimpfte. Ob der sich wohl einen Kopf beim Feiern gemacht hätte, ob er irgendjemandes Gefühle verletzt, wenn das Spiel anders augegangen wäre? Aber die Polizei war nicht weit. Die sind gleich mal durch die kroatisch beflaggten Straßen Streife gefahren. Besser so.
Völlig befreit von Fußball radelten wir dann durch strömenden Regen ins Freibad. Das war richtig toll. Das Schwimmbecken war beinahe leer. Anfangs regnete es uns noch auf die Köpfe, aber dann hörte das auf, die Sonne kam raus und bescherte uns minutenlang einen sensationellen Regenbogen. Unglaublich intensiv hat der geleuchtet und begleitete uns über mehrere Bahnen. Ein einmaliger Moment, in dem die Welt rundherum still zu stehen scheint. Nur wir, das Wasser und der Regenbogen. Wer braucht da schon Fußball.
Auf dem Heimweg sollte ich noch „Abendessen“ für D. besorgen. Burger wollte er haben und so begab ich mich einen einen der Fast-Food-Tempel. Unglaublich überfordert waren die da. Das Burgerregal beinahe leer, 4 Leute, die schon bestellt haben, aber noch auf ihre Burger warten (eine davon ich), standen an der Theke rum, und eine Burgerbelegerin belegte im Schneckentempo Burger. Ein junger Mann tat das einzig richtige und suchte seine Burger nicht nach der Karte aus, sondern nahm einfach die restlichen drei, die noch im Regal lagen. Gar nicht so dumm. Er meinte zu mir, nach vier Bier sei es ihm sowieso egal was er esse. Auch damit hatte er irgendwie recht. Wieder was gelernt fürs nächste Mal.
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