War das ein Fußballsonntag! Wie schon beschrieben, haben wir uns heute als erstes das Pokalspiel Spvgg Ansbach – KSC im Vogelbräu in Durlach angeschaut. Das war allerdings wenig spektakulär. Der KSC hat gewonnen. Beim 0:4 haben wir dann unseren Standort ins Turmbergstadion zum ASV Durlach verlegt, die gegen Arminia Bielefeld antreten durften. Wir wollten natürlich für Durlach jubeln. Wie kann man gegen eine Mannschaft sein, die am Fuße des Turmbergs spielt und die badischen Farben auf der Brust trägt? Und Bielefeld, das gibt’s ja außerdem gar nicht. Als wir zu Fuß ankamen, waren schon 20 Minuten gespielt. Wir kamen gerade pünktlich zum Elfmeter, den die Durlacher dummerweise versemmelten. Was wir dann im Anschluss zu sehen bekamen, war durchaus ansehnlicher Fußball und ein Spiel, dass beinahe jede Dramatik hatte, die man sich nur wünschen konnte. Man konnte nicht wirklich sehen, dass da mehrere Spielklassen zwischen den Vereinen lagen. Die Bielefelder stolperten übers Feld, dass die „1. Liga, keiner weiß warum“-Gesänge auf jeden Fall berechtigt waren. Die Durlacher gaben sich Mühe, rannten und spielten mit einer Leidenschaft, die im Profifußball oftmals fehlt. Leider nutzten die Bielefelder ihre einzige Chance in der ersten Halbzeit um in Führung zu gehen. Das zweite Tor war aus unserer Sicht (und natürlich durch die ASV-Brille) klar Abseits. Dann gab’s nochmal Elfmeter für Durlach, der diesmal auch ins Tor ging. Nun folgte eine spannende Schlussviertelstunde, wo Durlach alles gab, nochmal die Latte traf und schließlich ein Bielefelder vom Platz gestellt wurde. Ich sag doch, das Spiel hatte fast alles, was man sich nur wünschen kann: 2 Elfmeter, eine gelb-rote Karte, dramatische Lattentreffer, ein verletzter Torwart, eine Rauchbombe im Gästeblock. Gefehlt hat leider nur der Ausgleich, die Verlängerung und das Elfmeterschießen. Die Durlacher ließen sich nach dem ersten Schock dann doch noch feiern. Was am Ende den Unterschied ausgemacht hat, war einfach das häufigere Training, der Bielefelder, was man auch deutlich am Bierbäuchlein des Durlacher Torwarts (im Bild mit freiem Oberkörper) sehen kann.
Insgesamt wars wirklich ein tolles Spiel. Auch die Atmosphäre in einem Oberligastadion hatte was. Keine abgetrennten Blocks und die Ordner waren auch nicht wirklich böse. Ein junger Mann kam mit zwei Bierbechern in der Hand zum Eingang. Die hat er dann dem Ordner mal eben in die Hand gedrückt, um seine Eintrittskarte rauszukramen. Sowas gibt’s nicht im Profifußball. Echt schade, dass Durlach nicht weitergekommen ist. Ich wäre in der nächsten Runde auf jeden Fall wieder dabeigewesen.