Es ist der 5. September, wir sind noch hart am Urlauben und Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben. Wir sind aktuell im Neretvadelta in Kroatien. Hier sind wir seit 5 Tagen. Davor waren wir vier Tage etwas weiter im Norden in einem tollen Ferienhaus in dem Bergen mit Pool. Das jetzige Ferienhaus ist nicht ganz so luxuriös, aber war dafür gnadenlos günstig. Der Ausblick ist auch nicht so schlecht und das Meer nur 500 m weit weg.
Ich stehe gegen 10 auf. Vorher habe ich schon die Hunde gegenüber bellen hören, also nehme ich an, die Bewohner des Nachbarhauses sind abgereist. Jetzt hört man Geräusche, die auf Putzen hindeuten. Ich kümmere mich erstmal um die Spülmaschine und die Töpfe von gestern. Dann lege ich unsere Schmutzwäsche in einen Bottich ein. Die Ferienwohnung hat zwar eine Waschmaschine, aber wenn man die verwendet, gibt es jedes Mal eine Überschwemmung im Bad und letztes Mal habe ich außerdem einen Stromschlag bekommen. Deshalb waschen wir die paar Sachen eben von Hand. Seit wir Mal mit zwei Kindern mit 15 kg Gepäck für alle verreist sind, packen wir immer nur wenig ein und nehmen Wohnungen mit Waschmaschine. Es hat nämlich auch echt was, wenn man nicht mit Koffern voll Schmutzwäsche Zuhause ankommt.
Anschließend kümmere ich mich ums Frühstück. Wir lassen es heute ruhig angehen. Es ist Sonntag und da sind ja überall mehr Menschen zu erwarten. Wir sitzen auf der Terrasse, die Kinder schauen einen Film an. Ich bringe meine Tagebuch-App auf den neuesten Stand. Seit ich nicht mehr S-Bahn fahre (wegen der Pandemie), habe ich keine Routine gefunden um regelmäßig zu schreiben und immer wieder vergesse ich es tagelang und muss dann nachtragen. Außerdem spülen wir die Wäsche aus und hängen sie auf. Bis heute Abend wird sie bei Wind und Sonne getrocknet sein.
Zwischendurch essen wir die Reste von gestern und fahren noch eine Runde einkaufen. Anschließend treiben wir die Kinder in die Badesachen und D. fährt uns zum Strand vor. Das sind eigentlich nur 800 m, aber an einer schmalen Straße ohne Gehweg, wo die Autos mit 70+ vorbeirauschen. Das ist mir nix mit den Kindern, obwohl nicht so oft Autos kommen. Es ist schon nach 17 Uhr und am Strand sind wir quasi alleine. Zwei andere Familien sitzen in einiger Entfernung. Ansonsten gehört der Strand uns. Es ist einer der wenigen Sandstrände, so dass man dort bequem sitzen kann und auf den Sonnenuntergang warten. Nach dem Urlaub haben wir bestimmt 200 Sonnenuntergangsfotos.
Die Kinder stürzen sich ins Meer, mir ist es heute ein bisschen frisch. Zwar immer noch über 25°C, aber der abendliche Wind weht schon. Außerdem hört man die Kinder viel weniger gut streiten, wenn man am Strand sitzt. (Keine Sorge, die Kinder können alle schwimmen und es geht hier so flach ins Wasser, dass man 15 m vom Ufer noch immer nur bis zu den Knien im Wasser steht. Und wir waren letztes Jahr auf Fuerteventura und dort waren die Kinder auch bei 2 m Wellen im Wasser. Wie im Horrorfilm, wenn man nicht so richtig hinschaut, kann man es aushalten.) Später gehe ich dann doch noch rein. D. kommt dazu und macht mit den Kindern eine Matschschlacht.
Als die Sonne untergegangen ist, fahren wir zurück zur Wohnung, duschen und alle den Sand ab und D. fängt an zu kochen. Ich falte noch die Wäsche. Bis auf ein Shirt ist alles trocken. Sohn2 will noch eine Runde Schiffe versenken spielen. Ich verliere gnadenlos! Dann Abendessen, Kinder ins Bett scheuchen, lesen und Fernsehen. Morgen machen wir einen Tagesausflug. Ich bin gespannt.