Februar und die guten Vorsätze zum mehr Bloggen sind irgendwo verpufft. Eigentlich wollte ich noch unser Filmjahr 2019 verbloggen und mindestens zwei Media Mondays liegen halbfertig im Entwürfeordner. Aber immerhin schaffe ich es, zum heute bei Frau Brüllens #WmDedgT mitzumachen.
Mein Wecker klingelt, wie jeden Wochentag, um 5:45 Uhr. Ich bin überrascht, dass Sohn3 nicht neben mir liegt. Der kommt sonst jede Nacht irgendwann rüber. Diesmal kommt er erst um zehn vor sechs und liegt mit mir noch bis 6:15 Uhr („Noch fünf Minuten, Mama, ja?“) im Bett. Dann stehen wir auf. Sohn3 nimmt sich die Switch, was eigentlich verboten ist vor dem Kindergarten, aber vor 6:45 Uhr bin ich noch zu keinem Streit fähig. Also ignoriere ich das und gehe in die Küche. Brotdosen für zwei Kinder, Frühstück (Banane und Mango mit Joghurt), Mittagessen (Tortellini von gestern) und Obst für mich. Zwischendurch Sohn2 anwecken und zehn Minuten später aus dem Bett schmeißen. Für ihn muss ich noch einen Kakao machen. Was anderes kriegt man morgens so früh in unsere Kinder nicht rein. Da wir noch immer keine Biotrinkschokolade gefunden haben, die sich in kalter Milch löst, heißt das, ich muss eine kleine Menge Milch in der Mikrowelle erwärmen, Pulver einrühren und mit kalter Milch auffüllen. Dauert auch nur zwei Minuten, aber zwei Minuten sind am Ende manchmal entscheident. Sohn1 ist seit Sonntag krank und bleibt Zuhause. Ich schreibe seiner Lehrerin eine Mail und frage, was er verpasst hat und ob wir was abholen sollen. An einer Schule ohne Hausaufgaben liegen nämlich auch alle Bücher und Hefte in der Schule. Sie verspricht was zusammen zu packen und seinem Freund mitzugeben. Um 7:22 Uhr verlassen die gesunden Kinder das Haus, um 7:24 Uhr renne ich zum Bus. Sohn3 läuft seit einiger Zeit mit seinen Freunden und ohne Elternbegleitung zum Kindergarten und wieder zurück.
Bus und Bahn sind fast pünktlich. Um 8:15 Uhr bin ich im Büro. Als erstes trinke ich einen Kaffee und esse mein Frühstück beim Lesen der E-Mails. Meine To-Do-Liste ist übervoll und es kommen auch immer noch neue Sachen dazu. Zu tun ist also genug. Ich kümmere mich um anstehende Dienstreisen und eine neue BahnCard, unterschreibe Formulare für meine Mitarbeiter und überarbeite einen Bericht, der mit Anmerkungen vom Projektleiter zurück kam.
Um viertel vor zwölf gehe ich zum Sport in der Mittagspause. Eigentlich gehe ich sonst Dienstags, aber gestern war ich über Mittag in einer Besprechung. Da ging das nicht. Also eben heute. 45 Minuten dauert der Kurs. Zurück im Büro mache ich mein Essen warm. Eine Mail von Sohn1s Coach (in der Schule haben alle Schüler einen Lehrer als Coach, den sie regelmäßig treffen) kommt an. Er schickt Terminvorschläge für das Halbjahresgespräch. Ich checke meinen Kalender. So viele der Termine passen gar nicht, weil ich in den nächsten Wochen viel unterwegs bin oder schon Termine habe, wo ich nur schlecht früher gehen kann. Vormittags gibt es kaum Termine. Da könnte D. gehen, solange die anderen in Kindergarten und Schule sind. Also nehme ich einen um 7:30.
Sohn1 schickt mehrere Sprachnachrichten, um mich an seinem Leiden teilhaben zu lassen. Immerhin hat er wieder Energie zum Jammern, d.h. er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Sohn2 schickt ebenfalls Bilder und Nachrichten, über Papas Handy, weil er noch kein eigenes hat. Ich mag das, wenn die Kinder sich tagsüber so bei mir melden.
Als nächstes muss ich mich um Aufgaben kümmern, die mit der Organisation einer internationalen Konferenz zu tun haben. Aktuell muss ich Leute (Reviewer) finden, die die eingereichten Beiträge überprüfen. Das ist gar nicht so einfach, weil die meisten Leute wenig Zeit haben für sowas und wir (also, das Organisationsteam) deshalb hauptsächlich Leute ansprechen, die wir kennen. Da sagt es sich dann schlechter nein. Allerdings haben wir Probleme mit den neuen webtool und dem registrieren neuer Reviewer. Deshalb ruft mich einer der Mitorganisatoren an. Wir können nicht alles lösen, aber das wird schon noch. Sonst schreib ich morgen mal dem Support.
Ich bin überrascht, als ich feststelle, dass schon halb fünf ist. Erstens steht die Sonne noch so hoch und zweitens scheint sie mal ungestört. Deshalb ist es um halb fünf noch ungewohnt hell. Also muss ich mich jetzt mit den Dingen, die ich fertig haben wollte, beeilen. Für die Korrekturen im Bericht muss ich Dinge in meinem Mitschrieb und in dicken Stapeln Papier nachschauen. Das dauert.
Um 17:05 gehe ich. Die S-Bahn ist zwar fast pünktlich, fährt aber soviel Verspätung ein, dass sie den Regionalzug überholen lassen muss. Das bedeutet für mich, dass ich zwei Haltestellen früher aussteigen und einen anderen Bus nehmen muss, weil ich meinen regulären Bus nicht mehr kriege. Im Bus treffe ich die Mutter eines Freundes von Sohn1. Sie ist sehr nett und ebenfalls immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Ich treffe sie öfter mal.
Zuhause kriege ich einen Kaffee. Dann scheuche ich Sohn2 an seine Hausaufgaben. Die hat er mal wieder den ganzen Tag aufgeschoben. Mich nervt das sehr. Er verbringt fünf mal soviel Zeit damit, alles vor sich herzuschieben, als es dann dauert. Schwierig findet er das nämlich alles nicht. Wir fangen mit Lesen an. Da soll er mehr üben und wir lesen jetzt immer zusammen Sachbücher. Das interessiert ihn mehr als Geschichten. Heute geht es um Vulkane.
Sohn1 jammert ein bisschen über sein Kranksein. Sein Freund bringt einen Ordner mit Material vorbei. Der Gemüsemann klingelt und bringt jede Menge Brötchen mit. Anschließend macht D. Abendessen. Die leckerste Pizza! Nach dem Essen gehen die Kinder ins Bett. Sie sind alle müde. Ich lese in meinem aktuellen Buch, bis Sohn3 eingeschlafen ist.
Wir Erwachsenen schauen gerade „Looking for Alaska“ an. Dafür musste ich extra einen Probemonat bei noch einem Streamingdienst anfangen, weil das nur dort läuft. Wir sind jetzt halb durch und ich fürchte, der Teil, wo es traurig wird, kommt demnächst. D. weiß noch nicht so, was er von der Serie halten soll, aber er kennt ja auch das Buch nicht. Nach zwei Folgen steht noch das Einräumen der Spülmaschine und das Wegpacken der restlichen Pizza für morgen auf dem Plan. Um kurz nach Mitternacht liegen wir dann auch im Bett.