Archive for Januar, 2017

Man liebt es oder man hasst es

Ich war die letzte und vorletzte Woche, abgesehen vom Wochenende, in Berlin. Glücklicherweise gehöre ich zu denen, die Berlin sehr mögen. Ich war dort auf einer Schulung, die eher im Randbereich stattfand, mein Hotel lag verkehrsgünstig in Friedrichshain. Ich war zwar jeden Morgen etwa 45 Minuten unterwegs, dafür könnte ich die Spätnachmittage und Abende für mich sinnvoll nutzen. Ich war zweimal schwimmen, einmal im Kino (das erste Mal in meinem Leben alleine!)  und konnte alte Schul- und StudienfreundInnen besuchen. Zweimal waren wir mit dem Kurs was trinken und den letzten Abend vor der Prüfung habe ich dann lernend im Hotel verbracht. Irgendwo zwischenrein konnte ich sogar noch die neuen Gilmore Girls Folgen quetschen.

Ich habe sehr genossen, Zeit für mich zu haben, allerdings habe ich festgestellt, dass ich nicht gut allein sein kann. Ich habe noch nie allein gewohnt und dass ich das letzte Mal länger als 15 Minuten alleine in der Wohnung war, ist wohl schon bald acht Jahre her. Von dem her war es ganz gut, dass ich in Berlin viel unternommen habe. Unnötigerweise hatte ich noch Häkelsachen und Bücher mitgenommen. Dazu bin ich dann gar nicht gekommen. Ich habe meine Jungs ganz schrecklich vermisst. Besonders schlimm immer nach dem Telefonieren. Einmal war ich am Telefon beim Abendessen dabei und einmal habe ich Sohn1 am Telefon beim Hausaufgaben machen zugehört.

Im Gespräch mit den anderen Kursteilnehmern habe ich immer wieder festgestellt, dass es eine gute Idee war, das Hotel zentraler zu wählen und die Fahrzeit in Kauf zu nehmen. Viele hatten ein Hotel nahe zum Kursort gewählt und die Abende vorm Fernseher im Hotel verbracht. Das Wochenende nutzten sie dann, um sich Berlin „anzuschauen“. Darüber muss ich ja immer grinsen. Wie schaut man sich denn Berlin an? Klar, man kann die Sehenswürdigkeiten abklappern, aber ist das Berlin? Einer meinte auch, wenn man die Sehenswürdigkeiten schon kenne, blieben ja nur noch die Museen. Ich bin da ganz anderer Meinung. Berlin muss man erleben! Und wenn man mit offenen Augen durch die Straßen geht, fällt einem so viel auf. Ich fand es sehr erstaunlich, wie stark das eigene Normbild von dem geprägt wird, was man täglich sieht. So ist mir in Berlin aufgefallen, dass man dort viel mehr Väter sieht, die im Alltag Dinge mit ihren Kindern tun. Morgens zum Kindergarten/Schule, nachmittags nach der Arbeit ins Schwimmbad. Und man sieht viel mehr Elternteile, die mit nur einem Kind unterwegs sind. In Schwaben auf dem Land ist ja das Normbild, dass die Mutter mit allen Kindern unterwegs ist. Väter mit Kindern im Schwimmbad sieht man eigentlich nur am Wochenende und selten ohne die Mutter dabei. Ich fragte mich auch, gibt es in Berlin mehr Familien mit nur einem Kind oder teilen sich die Eltern die Kinder mehr auf? Und dann beneidete ich die Berliner dafür, dass das so normal ist.
Das nächste was mir auch völlig entfallen war, ist das Leben in Wohnungen. Wir leben nun seit fünf Jahren in einem Haus. Eigentlich leben fast alle Familien, die ich kenne, in Häusern. Das Konzept, mit Kindern in Wohnungen zu leben und zwar für immer und nicht nur bis das Häusle fertig ist, hatte ich völlig vergessen. Jetzt ist mein Horizont wieder etwas breiter. 😉

Einer der anderen Kursteilnehmer schimpfte über alkoholisierte Personen (schon Mittags!!!) in der S-Bahn und das leerstehende Haus der Statistik direkt am Alexanderplatz. Ich konnte beides nicht verstehen. Ich bin jeden Tag mehrfach mit der S-Bahn gefahren und es waren eigentlich immer nur normale Menschen unterwegs. Vielleicht etwas bunt gemischter als hier im Süden, aber eigentlich nichts besonderes. Gut, Samstags morgens um sieben ist es dann eine seltsame Mischung aus denen, die schon, denen die noch unterwegs sind und den Obdachlosen, die die warme Bahn zum Schlafen nutzen. Nach dem Haus der Statistik musste ich schon gezielt schauen, da es mir gar nicht augefallen wäre. Das ist halt Berlin. Alt und neu nebeneinander. Das gehört so. Und man liebt es oder man hasst es. 

Media Monday #289

Und schon wieder ist Media Monday!

1. Wenn ich so auf meine Liste/meinen Stapel ungesehener Filme blicke, dann freue ich mich drauf, die alle mal anzuschauen, wenn Zeit ist. In diesem Jahr läuft es bisher ganz gut mit dem Filmeschauen. Ich hoffe es bleibt so.

2. Irgendein aktueller Film allerdings ist mir auf alle Fälle einen Kinobesuch wert, denn ich bin dienstlich in Berlin und versuche die Abende sinnvoll mit Dingen zu verbringen, für die mir sonst keine Zeit bleiben. Heute war Schwimmen dran. Ich hoffe, dass ich es auch mal ins Kino schaffe. (Im Weihnachtsurlaub war ich bereits zwei mal im Kino. Das könnte ein Kinorekordjahr werden!)

3. In Sachen Literatur habe ich mir derweil vorgenommen dieses Jahr 47 Bücher zu lesen. Das wären so viele wie im letzten Jahr. Glaube ich. Ich muss den Rückblick noch machen.

4. Vielleicht finde ich ja auch endlich die Zeit die „neuen“ Gilmore Girls Folgen anzuschauen.

5. Eine Werkschau von irgendjemandem habe ich im Moment nicht geplant.

6. Das abendliche Filmeschauen bereitet mir ja seit Kurzem enorme Freude, schließlich haben wir im neuen Jahr beinahe jeden abend was angeschaut. Ich führe dieses Jahr auch wieder eine Liste. Ich hoffe das hält auch nach dem Weihnachtsurlaub an und geht nicht wieder in der Alltagsmühle unter.

7. Zuletzt habe ich meinen Nachtschlaf geopfert, weil gerade als ich ins Bett wollte The Town anfing, und das war am nächsten morgen als die Kinder mich weckten schon ärgerlich, weil ich den Film bereits gekannt hatte. Allerdings konnte ich mich an nichts erinnern, außer, dass ich ihn toll fand. Und diesmal war er wieder toll! Ben Affleck ist also schuld, dass ich am Sonntag müde war.

Tagebuchbloggen 01/17

Auch im neuen Jahr fragt Frau Brüllen an jedem 5. was wir den ganzen Tag machen.  Mein 5. Januar kommt jetzt. 

Gegen sieben  steht Sohn1 auf. Ich höre auch Sohn2 schon reden. Sohn3 schläft noch und ich bleibe noch etwas liegen. Um kurz vor acht stehe ich auf. Sohn2 hat Kindergarten und ich muss sein Vesper machen.  Ich verschwinde für eine Katzenwäsche im Bad. Duschen will ich später. Dann verteile ich Wurstbrötchen an die Kinder und ziehe mich an. Draußen hat es ordentlich geschneit und ich schlage vor, die Kinder auf dem Schlitten zum Kindergarten zu ziehen. Muss ich immerhin das Auto nicht ausgraben. Ich treibe Sohn2 und Sohn3 an zum Anziehen und habe sie um viertel nach neun endlich in Schneehosen auf dem Schlitten sitzen. Ich schippe noch das nötigste von unserem Weg. Die Nachbarn haben schon geschippt. Dann ziehe ich die zwei Jungs tatsächlich bis zum Kindergarten. Es gibt durchgehend eine geschlossene Schneedecke. Ich liefere Sohn2 ab und ziehe Sohn3 wieder zurück. Viel leichter der Schlitten, wenn nur ein Kind drauf sitzt. Es fängt wieder an zu schneien. 

Zuhause angekommen hat Sohn3 genug vom Schnee. Sommerkind halt. Ich will noch schnell den Rest wegschicken. Sohn1 zieht sich an und stürmt raus. Er Schippe den Rest weg und die Einfahrt der Nachbarn frei. Danach muss ich erst mal was frühstücken. Das hatte ich vorher vergessen. Sohn3 leistet mir Gesellschaft. Er isst trockene Nudeln vom Vortag. DHL bringt ein Paket mit Kaffee, wir wecken D., der diese Ferien ausschlafen darf. Energie sammeln für die nächsten zwei Wochen, in denen ich weg bin. Ich reserviere Karten für Rogue One um 14 Uhr. 

Es ist halb zwölf . Ich schiebe eine Runde Sport ein und werde von Hermes unterbrochen. Ein Päckchen von Amazon. Ich hab nichts bestellt. Es ist ein Buch. Ich vermute, mein Vater hat es bestellt und habe Recht. 

Nach Sport und duschen ist es schon fast wieder Zeit Sohn2 abzuholen. D. macht Kaffee. Dann lege ich das Auto frei und hole noch vor 13 Uhr Sohn2 ab, was ihn sehr überrascht. Ich lade ihn zuhause aus und Sohn1 macht sich abmarschbereit. Ich stecke noch Popcorn in die Mikrowelle und hole eine Limonade aus dem Keller. 

Pünktlich holen wir unsere reservierten Karten ab und sitzen gespannt mit Popcorn und NicNacs im Kino. Ich liebe den Film! Sohn1 war er etwas zu lang, aber gegruselt hat er sich nicht. Da war StarWars VII schlimmer. 

Zuhause erwarten uns die anderen schon. Sie haben zuhause Wall-E geschaut und Mittagsschlaf gemacht. Damit alle noch eine Runde gelüftet werden, nehmen wir alle Jungs mit und laufen zum Einkaufen. Die Kinder wollen sich überteuerten blinkenden Spielzeug kaufen. Wir sagen nein und sind die blödesten Eltern von allen.  

D. kocht Woknudeln, da Sohn1 gerne mit Stäbchen essen will. Er nimmt dann aber doch lieber den Löffel. Dann scheuchen wir die Kinder ins Bett. Sohn3 hatte zuviel Mittagsschlaf und schläft erst gegen 22 Uhr. Ich schlafe gleich mit ein und wanke um 23:30 noch mal nach unten zum Umziehen. 

Weihnachtsurlaub in Bildern

Weihnachten. Sohn2 hat versucht allen vorhandenen Schmuck an den kleinen Baum zu hängen. 

Geschenke bespielen bis spät abends. 

Spieleabend mit den ältesten Freunden. 

Eiswiese zugefroren. Hier habe ich als Kind Schlittschuhlaufen gelernt. Jeder, der in die Schule kam, konnte Schlittschuhlaufen. Das war wie Fahrradfahren.

Eingefrorene Welt. 

Erster Schnee. 

Lego, Lego, Lego. 

Sohn2s neues Hobby: Fotos „verwitzigen“. 

Noch vier Tage, dann geht der Ernst des Lebens wieder los. Mit zwei Wochen auswärts. Ich grusele mich etwas.