Heutzutage haben Kinder meistens wahnsinnig viel Zeug. Ich sehe auch bei uns, dass wir bei den Kindern die „Brauchen wir das wirklich?“-Frage zugunsten von „Oh, er würde sich so freuen!“ zurückstellen. Dabei ist das oft unnötig. Wenn das Kind gerne auf einem Pfannenwender Gitarre spielt, heißt das nicht, dass es eine Plastikgitarre braucht und darauf lieber spielen würde. Und wenn mir im Chinaramschladen das tausendste Auto mit der dringenden Aufforderung „Brauchen das!“ unter die Nase gehalten wird, fällt mir auch manchmal schwer nein zu sagen. Wir haben uns allerdings entschieden lieber weniger und hochwertiger zu kaufen. Lieber Lego oder Playmobil als Chinaplastik, lieber zwei Siku-Autos statt dem Zehnerpack Billigautos, lieber zwei Schleichtiere als einen ganzen Stall voll billiger Chinaplastiktiere. Was aber nicht heißt, dass bei uns im Kinderzimmer nicht auch schon viel Zeug steht. Bei uns gibt es auch genug Verwandtschaft, die gerne schenkt. Und auch wir schenken immer mal wieder was einfach so, ohne Geburtstag oder Weihnachten. In letzter Zeit habe ich aber immer öfter gesehen, dass von Eltern zusätzliche Geschenkanlässe geschaffen werden. Zu Ostern oder Nikolaus haben schon in meiner Kindheit viele Kinder Geschenke bekommen. Jetzt gibt es aber auch Geschenke zur Geburt eines Geschwisterchens, wenn Windel, Schnuller oder Milchflasche abgegeben wird oder wenn unangenehme Termine überstanden wurden. Damit kann ich mich so gar nicht anfreunden. Mir widerstrebt meine Kinder daran zu gewöhnen, dass jede Leistung materiell belohnt wird. Was ist aus dem guten alten Lob und einer Umarmung geworden? Warum reicht es nicht zu sagen „Das hast Du toll gemacht!“, warum muss immer gleich ein Spielzeug als Belohnung her? Im späteren Leben werden die Kinder oft die Erfahrung machen, dass es nicht mal jedes Mal eine Belohnung gibt, wenn sie etwas überstanden haben. Vor allem aber, sollen meine Kinder nicht lernen, Dinge nur deshalb zu tun, weil es eine Belohnung gibt. Lieber sollen sie lernen, für Leistungen selbst auf sich stolz zu sein. Viele dieser Geschenkanlässe leuchten mir auch gar nicht ein. Warum soll das neue Geschwisterchen Geschenke bringen? Hoffen die Eltern, dass es weniger Eifersucht gibt und dass das neue Geschwisterchen geliebt wird, weil es so ein tolles Geschenk gebracht hat? Dabei lernt man doch schon im Kindergarten, dass man sich Freundschaft nicht kaufen kann. Oder soll das große Geschwister, wenn es traurig ist, dass die Mama keine Zeit hat, dann in seinem Zimmer das Spielzeug knuddeln gehen? Ich glaube auch nicht, dass dem Kind das Einschlafen ohne Schnuller leichter fällt, nur weil die Nuckifee dafür ein Geschenk dagelassen hat. Vielmehr glaube ich, dass die Geschenke dafür da sind, dass die Eltern sich besser fühlen. Wer will schon sein Kind leidend wissen, sei es aufgrund weniger Exklusivzeit wegen eines Geschwisterchens oder weil man sein Kind nicht noch mit Schnuller einschulen will. Eigentlich sollte man es ja besser wissen und nicht glauben, dass Geschenke da helfen, aber es ist eben so einfach ein langersehntes Spielzeug zu kaufen. (Ihr dürft mich auch gerne naiv nennen, weil ich es lieber ohne Bestechung Geschenke probieren möchte.)
Archive for Mai, 2012
Blog Dein Wissen! Woche #1: Schlafverhalten
Author: alasKAgirlMai 5
Mama Miez hat zur Aktion „Blog Dein Wissen“ aufgerufen (man kann auch was gewinnen). Das Thema der ersten Woche ist das Schlafverhalten der Kinder im ersten Lebensjahr. Hier sind meine Erfahrungen:
Tagschlaf: Der Kleine hat im ersten Lebensjahr, abgesehen von nachts, kaum geschlafen. Auch in den ersten Wochen ist er nur manchmal nach dem Stillen nochmal für maximal eine Stunde eingeschlafen. Mehr als drei Stunden Schlaf am Tag kamen da nicht zusammen. Geschlafen hat er so fast ausschließlich mit Körperkontakt. Hat man versucht ihn im Laufstall abzulegen, war er binnen Minuten wieder wach. Im Kinderwagen ist er zwar meistens nach einer Weile Geschrei eingeschlafen, aber sofort wieder aufgewacht, wenn der Wagen angehalten hat. Das hat dazu geführt, dass wir ausgedehnte Spaziergänge (einmal sogar 13 km) gemacht haben, damit das Kind schläft. Mit etwa sechs Monaten hatte er den Tagschlaf dann auf einen Mittagsschlaf von etwa einer Stunde reduziert. Hierzu musste man ihn allerdings auch zwingen, in dem man sich dazu gelegt und ihn, der gezappelt und geschrien hat, festgehalten hat, bis er sich beruhigt hatte. Anfangs musste man daneben liegen bleiben, später konnte man aufstehen, sobald er eingeschlafen war. Als er noch älter wurde, ist er dann schließlich alleine in seinem Bett eingeschlafen. Mit einem knappen Jahr hat er sogar schon ein paar Tage komplett ohne Mittagsschlaf verbracht, weil er sich einfach geweigert hat. Aber keine Sorge, irgendwann war der Mittagsschlaf dann kein Problem mehr und ist auch mit knapp drei Jahren noch nicht abgeschafft.
Nachtschlaf: Der Kleine hat anfangs auf meinem Bauch mit in unserem Bett geschlafen. Natürlich hat man sich auch einen Kopf gemacht, schließlich erzählen die Ratgeber, dass das Kind im eigenen Bett schlafen soll. Der Kleine hatte mit etwa vier Wochen abends nach dem Stillen eine längere Schlafphase von fünf bis sechs Stunden. Die hat er auch bald in seinem eigenen Bett verbracht, während ich meistens noch wach war. Nach dem nächtlichen Stillen ist er dann meistens neben mir liegengeblieben. Aber etwa mit drei Monaten war es auch kein Problem mehr, ihn nach dem Stillen zurück in sein Bett zu legen. 1,40 m Bett und zwei Erwachsene plus Baby sind einfach keine gute Kombination. Als er sieben Monate alt war und ich wieder arbeiten gegangen bin, habe ich nur noch abends und nachts gestillt. Als wir dann das Abendstillen durch eine Flasche ersetzt haben, hat er meistens durchgeschlafen. Die Flasche hat er erst in unserem Bett liegend, später dann in seinem eigenen getrunken. Manchmal wurde er nachts noch wach und hat seinen Schnuller gesucht, aber die im Dunkeln leuchtenden Schnuller haben dann dazu geführt, dass er die auch meistens selbst gefunden hat. Der Umzug ins eigene Zimmer fand dann mit gut einem Jahr statt und war völlig problemlos.
Der Bruder hat zumindest nachts ein ähnliches Schlafverhalten wie der Kleine. Er schläft abends beim Stillen in unserem Bett ein, wo er liegenbleibt, bis ich ins Bett gehe. Dann lege ich ihn rüber, wobei er manchmal wach wird. Wenn er wach wird, wird er nochmal gestillt und dann ist erstmal etwa drei Stunden Ruhe. Anfangs ist er nach dem Stillen auf oder neben mir liegengeblieben. Inzwischen lässt er sich meistens wieder in sein Bett legen und verbringt nur manchmal noch ein oder zwei Stunden neben mir. Tagsüber schläft er viel mehr als der Kleine in dem Alter. Ablegen lässt er sich dafür aber auch sehr schlecht. Er schläft also auf mir oder in der Manduca. Den Kinderwagen haben wir erst einmal benutzt und er fand ihn nur so semigut. Mal sehen wie sich das entwickelt. Im Moment trage ich noch gerne.