Archive for Februar, 2011

Ich und bildblog

Ich bin heute als Hinweisgeber bei Bildblog erwähnt 🙂
Und das bin, ganz ohne Scheiß, ich!

Als Kinder waren wir manchmal nachmittags alleine zuhause. Da fanden wir es lustig Telefonstreiche zu machen. Wir haben einfach zufällig Nummer gewählt (manchmal haben wir die sogar ausgewürfelt), irgendwelchen Quatsch erzählt und wieder aufgelegt. Der Nachbarsjunge hat manchmal sogar längere Gespräche mit den Leuten geführt, Rollen gespielt und improvisiert. Und im Hintergrund immer eine Horde  gackernder Kinder. Wir hatten damals kein Telefon mit Lautsprecher. Ich weiß nicht mal, ob es das schon gab. So konnten die Zuschauer die Reaktionen der Angerufenen auch immer nur erahnen. Natürlich durften wir keine Telefonstreiche machen. Aber das war vor Rufnummerübermittlung, vor CLIP und vor Einzelverbindungsnachweisen. Wir waren also völlig auf der sicheren Seite. Die Kinder heutzutage haben es damit schon schwerer. Um Telefonstreiche zu machen, müssen sie erstmal lernen, wie man das Senden der Rufnummer unterdrückt. Als nächstes müssen sie wissen, wie man die Wahlwiederholungsliste löscht und dann noch hoffen, dass die Eltern den Einzelverbindungsnachweis nicht so genau anschauen.

Ähnlich wie Telefonstreiche sind ja Telefone in den Händen kleiner Kinder. Früher hatten die Telefone noch Wählscheiben. Für kleine Hände war es bestimmt schwieriger dort eine lange Nummer zu wählen, als es auf den heutigen Tastentelefonen ist. Klar haben kleine Kinder auch mal irgendwo angerufen, aber auch hier gab es keine Rufnummerübermittlung und keine Einzelverbindungsnachweise. Und das Kind hat bei Fremden angerufen. Bei den heutigen Telefonen und Handys ist man mit zwei Tastendrücken im Adressbuch und kann da jemand anrufen. Da ruft dann das Kind nicht morgens um sechs fremde Meschen an, was einem vielleicht kurz peinlich ist, sondern es ruft Menschen an, die man kennt. Freunde, die hinterher genau sehen können, wer einen um sechs Uhr aus dem Bett gescheucht hat. Unser Kleiner hat schon mehrmals die erste Nummer in meinen Adressbuch angerufen. Glücklicherweise noch nicht um sechs Uhr morgens, aber unglücklicherweise ist es eine Nummer im Ausland. Vorsichtshalber habe ich jetzt meine eigenen Nummer ganz vorne hin gespeichert, so dass er nun mit meiner Mailbox telefonieren kann (wovon er sehr begeistert ist). Und während ich mich noch fürchte, dass er doch wieder jemandem im Ausland anruft, fällt mir ein, dass er aufgrund seines Namens wohl auch mal an erster Stelle in den Adressbüchern seiner Freunde stehen wird. Dann wird er mal derjenige sein, der von den Kindern seiner Freunde angerufen wird. Und dann gleicht sich doch alles irgendwie wieder aus. Oder nicht?

Schnäppchen?

Ich bin seit einiger Zeit bei limango angemeldet. Das ist eine sogenannte Shopping-Community. Dort werden zeitlich begrenzt Marken zu Schnäppchenpreisen angeboten, kaufen kann nur, wer auch angemeldet ist. Jeden Tag gibt es neue Aktionen. Ich schaue immer mal wieder rein. Gekauft habe ich bisher fast nichts. Vermutlich liegt es daran, weil ich Sachen nicht kaufe, weil es sie gibt, sondern weil ich sie brauche. Dann ist es zwar schön, wenn es im Herbst reduzierte Laufräder gibt. Vielleicht bringt mich das dann auch kurz zum Nachdenken. Aber am Ende kaufe ich doch kein Laufrad, was ich nie gesehen oder geschoben habe, keine Erfahrungberichte gelesen habe und bei dem ich nicht weiß, welche Größe im Frühjahr passend wäre. Auch auf Markenkinderkleidung, die reduziert immer noch mehr kostet als die doppelte Menge bei H & M, kann ich verzichten. Marken kaufe ich lieber Second Hand. Trotzdem kann man bei limango manchmal Schnäppchen machen. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als ich dort den Kinderwagen gesehen habe, den wir seit über anderthalb Jahren durch die Gegend schieben, besser ausgestattet für die Hälfte des Preises den wir bezahlt haben und auch für die Hälfte des momentanen Marktpreises.

Für gestern abend war nun eine Afterworkaktion mit Elektrogeräten angekündigt. Da wir langfristig einen neuen Fernseher wollen, bzw. noch längerfristiger einen brauchen, dachten wir, wir schauen mal rein. Es war eine von diesen Aktionen, wo man vorher nicht erfährt, was genau verkauft wird. Es gab nur kleine Bildchen, auf denen man sehen konnte, dass Fernseher dabei sind, aber weder Modell noch Größe erkennen konnte. Wir saßen also pünktlich zu Aktionsbeginn am Computer. Der Preis des ersten Fernsehers lag bei 350 Euro. Zuviel um spontan „kaufen“ zu klicken, auch wenn die unverbindliche Preisempfehlung mit 579 Euro angegeben war. Nach einer Minute waren die Fernseher bereits ausverkauft. Ich hab dann das Modell gegoogelt  und den Fernseher bei unzähligen Onlineshops (u.a. auch amazon) für einen vergleichbaren Preis gefunden. So teuer wie die unverbindliche Preisempfehlung war er nirgends. Zum Spaß habe ich dann noch andere Artikel der Aktion gegoogelt. Mit dem gleichen Ergebnis. Ich war nicht enttäuscht, nichts gekauft zu haben, aber ich war etwas enttäuscht von limango. Gestern wurden einem dort vermeintliche Schnäppchen zu üblichen Marktpreisen verkauft. Heute morgen wollte ich in der Community einen Kommentar dazu abgeben. Da waren aber schon einige Kommentare. Von Bauernfängerei und Nepp war die Rede. Limango erklärte, sie würden nicht behaupten, dass sie Produkte am billigsten anbieten. Aber immerhin suggerieren sie durch die Angabe der unverbindlichen Preisempfehlungen ein Schnäppchen. Ich weiß auch nicht, wem man den Vorwurf machen muss. Limango kauft die Artikel beim Hersteller. Wenn der sie nicht billiger hergibt, können sie auch nicht billiger weiter gegeben werden. Der Hersteller macht sich hier die Shoppingplattform, die mit Schnäppchen wirbt, zunutze, um seine Artikel zum aktuellen Marktpreis zu verkaufen. Und durch begrenzte Zeit und begrenzte Anzahl der Artikel, bringt er die Käufer dazu, zu kaufen ohne sich zu informieren. Gestern hatte man von der Freischaltung des Angebots bis zum Ausverkauf des Artikels nur ein paar Minuten Zeit. Ein paar Minuten um zu entscheiden ob der Preis angemessen ist und der Fernseher das kann was man möchte. Der besagte Fernseher war z.B. nicht mal ein 100 Hz-Modell. Ich war von der Aktion enttäuscht und bin froh, dass ich nicht sofort „kaufen“ klicke, wenn irgendwo billiger drauf steht. Da verpasse ich in Zukunft mal lieber ein Schnäppchen, als auf solche Maschen reinzufallen.