Archive for Juli, 2010

Wettermacher

Kachelmann ist also ein Wettermoderator.  Das sagt zumindest das Internet. moderare heißt (laut wikipedia, ich hatte ja nie Latein) mäßigen, steuern, lenken. Soll das also heißen, der Kachelmann macht nicht nur die Ansage der Wettervorhersage, sondern er lenkt das Wetter? Na dann weiß ich ja jetzt, bei wem ich mich über den Regen beschweren kann.

Urlaubsreif

Ich schaue gerade aus meinem Bürofenster (im 7.Stock) und stelle mir vor, dass hinter den Hannibal-Hochhäusern im Nebel das Meer ist. Ich glaube das bedeutet ich bin urlaubsreif. Immerhin mache ich jetzt erstmal eine Woche Urlaub. Zwar nicht am Meer, aber in good old DS. Wie erholsam das wird mit 11 Personen (vier davon Kinder) in einem Haus, wird man sehen…

Erklärungen

Und ich hab mich gewundert, warum die Blumen in meinem Blumenkasten in der Mitte so plattgedrückt sind…

Fliegen fangen

Es ist Sommer. Sobald man irgendwo Obst liegen hat, sind sie da, die Fruchtfliegen. Weil die irgendwie nervig sind, hätte man sie gerne weg. Dafür hatten wir schon Fliegenfallen, die man ans Fenster klebt. Der Erfolg war eher mäßig. Jetzt haben wir beim nahegelegenen Discounter eine Fruchtfliegenfalle erstanden. Dabei handelt es sich lediglich um ein Fläschchen mit einer Flüssigkeit, die nach Essig riecht, und einem darüber befestigten Klebepapier. Das Klebepapier ist rundgebogen und auf der nichtklebrigen Aussenseite ist nettes Obst aufgemalt. Nach zwei Tagen kann man die angeklebten/eingefangen Fruchtfliegen noch immer problemlos an zwei Händen abzählen. Drumherum fliegen munter die Kollegen der Angeklebten. Also nicht so richtig effektiv die Falle. In einem über Nacht stehengelassenen halben Glas Orangensaft befinden sich deutlich mehr tote Fliegen. Das meiner Meinung nach beste Mittel gegen Fruchtfliegen ist ein Staubsauger. Man saugt sie einfach überall dort ab, wo sie sitzen. Sogar aus der Luft kann man sie saugen. Das Gute daran ist, dass die Fliegen sofort weg sind und man nicht stundenlang (vergeblich) wartet, dass sie sich auf eine Falle setzen oder im O-Saft ersaufen. Und man spart Geld für teure Fallen, einen Staubsager hat man ja sowieso.

Wenn man in den Medien einen Bericht zu einem Thema mit dem man sich zufällig auskennt sieht oder liest, stellt man oft fest, dass einiges nur halbrichtig bis hin zu grottenfalsch dargestellt wird. So ging es mir letzten Donnerstag bei einem Kontraste-Beitrag über Atomkraft. Es geht um den Betrieb von vier Siedewasserreaktoren in Deutschland. Ein baugleicher Reaktor in Österreich wurde nie in Betrieb genommen. Im Beitrag wird suggeriert, dies wäre aufgrund von Sicherheitsmängeln der Fall gewesen. Tatsächlich wurde die Inbetriebnahme durch einen Volksentscheid verhindert, der, wenn man wikipedia glauben darf, mehr von der politischen Situation im Land als von Sicherheitsbedenken beeinflusst war. Der Bericht bedient sich Bildzeitungsterminologie, spricht von Billigreaktoren, was ich für einen serösen Beitrag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht angebracht finde. Prof. Kromp von der Universität Wien, den ich nicht kenne und über dessen Kompetenzen ich mir deshalb kein Urteil erlauben mag, erläutert einen möglichen Störfall eines Siedewasserreaktors, der, träte er so auf, zum Super-GAU führen würde. Es geht dabei um eine Schweißverbindung, die am unteren Ende des Reaktordruckbehälter sitzt. Im Reaktordruckbehälter befinden sich die Brennstäbe, dass die Sicherheit des Behälters gewährleistet sein muss, steht also außer Frage. Die regelmäßigen Überprüfungen werden vom TÜV durchgeführt. Der Bericht geht nun auf die Verflechtungen der TÜV Süd AG mit den Betreibern der Kraftwerke ein und unterstellt unterschwellig der TÜV würde die Prüfungen nicht sorgfältig genug durchführen, bzw. Mängel verschweigen, da er ja sein Geld mit der Überwachung der Kraftwerke verdient und demzufolge kein Interesse am Abschalten eines Kraftwerks hat. Ich weiß nicht inwieweit der TÜV von den Betreibern beeinflusst wird, ich bin aber sicher, dass auch der TÜV kein Interesse an einem GAU hat und deshalb gehe ich nicht davon aus, dass sicherheitsrelevante Mängel verschwiegen werden. Außerdem kriegt die zuständige Behörde alle Daten und auch die Prüfberichte des TÜV vorgelegt. Eine Mauschelei zwischen TÜV und Betreiber ist hier also schwierig. Dass das Umweltministerium sich einen TÜV-Mitarbeiter zum Interview mitnimmt, stellt der Beitrag als Bevormundung dar. Man muss aber dazu sagen, dass die Prüfung von sicherheitrelevanten Bereichen im Kernkraftwerk nun nicht so trivial ist, dass sich jeder Pressemitarbeiter des Umweltministeriums damit auskennt. Warum soll er also nicht jemand mitnehmen, der sich damit auskennt? Dass das Interview abgebrochen wurde, zeigt lediglich die Medienunerfahrenheit der Interviewten. Wie wenig einfach die Schweißnahtprüfung ist, zeigt sich dann zum Ende des Berichtes. Zumindest so kompliziert, dass sich keiner der drei Autoren die Mühe gemacht hat, sich damit auseinanderzusetzen. Es wird darauf hingewiesen, dass der TÜV die Schweißnaht nur alle vier Jahre und auch nur von außen prüft. Ja, das ist so. Die Prüfung erfolgt allerdings genau nach dem Regelwerk des Kerntechnischen Ausschusses (KTA), der sich je zu gleichen Teilen aus Betreibern, Herstellern, Behörden, Gutachtern (und es gibt noch andere als den TÜV) und sonstigen zusammensetzt. Es ist also keineswegs eine Entscheidung des TÜV, die Prüfungen alle vier Jahre durchzuführen, sondern eine gemeinsame Entscheidung aller Mitglieder des KTA. Wie die Schweißnahtprüfung vorzunehmen ist, kann außerdem jeder auf der Homepage des KTA im Regelwerk nachlesen. Eine Schweißnaht von außen mit Ultraschall zu prüfen erlaubt  eine 100%ige Prüfung der Naht. Es ist in der Regel nicht notwenig zusätzlich von innen zu prüfen, was im Beitrag gesagt wurde. Genau aus diesem Grund verwendet man Ultraschallverfahren in kerntechnischen Anlagen.
Man kann ja zur Kernenergie stehen wie man will. Ich bin selbst kein Befürworter der Laufzeitverlängerungen. Trotzdem mag ich solche mediale Panikmache nicht. Eine aufgebauschte Geschichte, ohne viel Detailwissen, nichts anderes war der Beitrag. Dabei gibt es zum Thema Kernenergie genug andere Themen, die diskussionswürdig sind, z.B. die Endlagerung, unser Müll in Russland und der Uranabbau in Australien. Auch wundert man sich, dass hier quasi über nichts berichtet wird, die Medien sich 2001, als wir nur knapp am GAU vorbeischrammten, weitestgehend (vom Spiegel abgesehen) nicht darum gekümmnert haben. Die in diesem Beitrag genannte Schweißnaht hatte mit dem Störfall in Brunsbüttel übrigens nichts zu tun.

Die Welt von oben

Am Freitag war perfektes Flugwetter. Klarer Himmel, so dass man mit Fensterplatz die Welt von oben betrachten konnte. Von S ging’s erstmal nach Amsterdam. Kurz nach dem Start konnte ich von oben auf unser Wohngebiet schauen und vor der Landung in Amsterdam habe ich festgestellt, dass Holland von oben aussieht, als wären die Häuser im Wasser gebaut. Wenn man bei google schaut, erhält man nur einen schwachen Eindruck davon, aber man sieht es auch. Praktisch überall ist Wasser. Wenn man dann da drüber fliegt und überall die Sonne glitzert, dann muss man doch an Matschorgien im Sandkasten denken. Es sieht nämlich so aus, als hätte jemand in eine große Pfütze einen Haufen Sand geworfen und überall dort, wo der Sand aus dem Wasser ragt, hat man dann Häuschen drauf gebaut. Die holländischen Dörfer sehen auch ganz anders aus als die deutschen. Viel symmetrischer, weil es nicht so viel Hügel gibt, denen man sich anpassen muss. In Amsterdam hatte ich dann ein bisschen Zeit, weil mein Anschlussflug erst gegen Mittag ging. Also bin ich in die Stadt reingefahren. Wie es aussieht, sind die Holländer eher Langschläfer. Amsterdam war gerade erst am Aufwachen. Der Müll lag überall noch an den Straßen und wurde gerade abgeholt, an den Geschäften wurden die Fenster geputzt und auf den Straßen war nicht allzu viel los. Dass es schon halb zehn war, konnte man da kaum glauben. Um zehn haben dann zumindest einige Geschäfte geöffnet. Andere haben sich noch bis elf Zeit gelassen. Ich bin einfach nur ein bisschen durch die Stadt gelaufen und hab die Stimmung eingeatmet. Ich war erst einmal in Amsterdam und das ist auch schon wieder einige Jahre her. Das war im Februar und es hat fast die ganze Zeit wie aus Kübeln gegossen. Trotzdem fand ich die Stadt schon damals ziemlich schön. Bei Sonnenschein und 28°C hat sich das Bild dann bestätigt.
Gegen Mittag ging’s dann weiter nach Lissabon. Spanien und Portugal von oben sehen aus, als hätte jemand mit einem hellen Buntstift die Bergkämme nachgezeichnet, weil da überall Wege entlang führen. Richtig spektakulär ist der Landeanflug auf Lissabon. Über dem Meer haben wir noch eine Schleife gedreht, um dann über die Stadt zum Flughafen zu kommen. Da der ziemlich nahe an den Häusern liegt, hat man schon das Gefühl, man fliege den Leuten durch ihre Wohnzimmer. Die Häuser sind dann schon so nah, dass man sich fragt, ob man gleich in einem Hinterhof landet. Dann taucht aber doch noch die Landebahn auf. Meine Nebensitzerin, eine Holländerin, die in Lissabon lebt, meinte, sie fände den Landeanflug jedesmal wieder spannend, weil die Stadt so nah ist. Sollte man mal gemacht haben.

Kurz da und wieder weg

Ruhig ist es hier. Die Tage sind einfach zu kurz im Moment. Arbeit, Kind bespaßen, Sprachkurs, Krankengymnastik, Fußball, Wäsche, Bewerbungen schreiben, Klamotten besorgen, Reise planen. Das waren so die Dinge, mit denen ich mich die letzten Tage intensiv beschäftigt habe. Fürs Bloggen blieb da wenig Zeit.

Ab morgen bin ich dann erst mal kurz hier. Ich freu mich aufs Meer, obwohl mit 18°C Wassertemperatur dann doch etwas kühl ist. Ich freu mich vor allem auch darauf meine Freunde zu treffen. Ein bisschen seltsam ist allerdings die Vorstellung den Kleinen drei Tage nicht zu sehen. Morgen, wenn ich gehe, schläft er noch und am Sonntag, wenn ich wieder komme, schläft er schon. Was mich etws beruhigt ist das Wissen, dass die Trennung für die Mütter meist schlimmer ist als für das Kind. Der Kleine macht sich ein schönes Wochenende mit Papa, Omi und Opa.

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