Wissenschaftlerinnenkrabbelgruppe
von alasKAgirlOkt 19
Heute nachmittag trifft sich zum ersten Mal eine von mir initiierte Krabbelgruppe. Naja, eigentlich treffen wir uns nicht zum Krabbeln, aber das Ergebnis ist das gleiche. Ich bin seit ein paar Jahren Mitglied im Mentoring-Programm zur Frauenförderung an der Uni. Vor einiger Zeit habe ich einen Workshop zum Thema „Kind und Karriere“ mitgemacht. Damals war ich gerade schwanger, wie auch einige der anderen Teilnehmerinnen. Andere hatten bereits kleine Kinder. Vor zwei Monaten habe ich die anderen Mädels aus dem Workshop angeschrieben, ob wir uns nicht nochmal treffen möchten. Schließlich sind wir inzwischen fast alle praktisch mit dem Thema „Kind und Karriere“ beschäftigt. Es haben sich gleich eine Menge Mädels gemeldet und wenn alle kommen, die eigentlich Zeit hätten, dann treffen wir uns heute zu siebt. Mit Kindern. Ich hatte das Gefühl, dass einige der Anderen wirklich froh darüber waren. Es ist doch so, dass die meisten Mütter, die man auf Spielplätzen und in Krabbelgruppen trifft, andere Probleme haben, als Mütter, die in der Wissenschaft arbeiten. Einerseits hat man Vorteile an der Uni. Teilzeitstellen und flexible Arbeitszeiten sind meistens kein Problem. Allerdings ist man auch eher mal dienstlich den ganzen Tag oder sogar mehrere unterwegs. Projekttreffen und Fachtagungen sind eben nicht für Teilzeitwissenschaftler. Ich bin jedenfalls gespannt was die anderen heute erzählen, wie sich die Kinder verstehen und vielleicht entwickelt sich ja was regelmäßiges daraus.
3 Kommentare
Kommentar von Iris Wurth am 19. Oktober 2010 um 19:17
Ich arbeite an einer Reportage mit dem Arbeitstitel „Ausgebremst – warum Frauen noch lange nicht gleichberechtigt sind“.
Die oben beschriebene Eigeninititative gefällt mir sehr gut.
Sie bestätigt mir: wenn man als Mutter ein interessantes Leben behalten will,
das geistig anregend ist, muss man SEHR KREATIv sein und Eigeninititative
entwickeln.
Auf dem Jobmarkt gibt es aber immer noch sehr viele Vorurteile und vor allem kinderlose Kolleginnen wollen einen „rausdrängen“. Das ist meine Erfahrung, aber vielleicht ist das ja nur im Journalismus so.
Kommentar von AnJu am 20. Oktober 2010 um 08:49
Kinderlose Kolleginnen gibt es in den Natur-/Ingenieurwissenschaften meistens keine. Dafür muss man sich eben blöde Sprüche von männlichen Kollegen anhören. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nach einem halben Jahr wiederkommen werde. Mein Vorgesetzter meinte dann irgendwann: „Du kommst doch eh nicht im Januar wieder. Du bleibst doch das ganze erste Jahr zuhause!“ Nur weil seine Frau das so gemacht hat. Hat mich geärgert. Zum Glück habe ich inwzwischen einen anderen Vorgesetzten.
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