Unser gemütliches Beisammensein an Silvester, wurde dann doch eher zu einer Party. Unsere Vorbereitungen waren auch schon beinahe beendet, als der erste Gast gegen 19:30 Uhr in unserer Tür stand. D. hatte leckere Sachen gekocht und ich hatte Kartoffelbrot gebacken und Dip gemacht. Die Getränke standen auf dem Balkon und es konnte losgehen. Im Zuge der Partyvorbereitungen haben wir auch wieder ein Stück mehr unsere Wohnung eingerichtet. Ich habe Hochzeitsfotos (oh gäbe das Spießerpunkte, wenn es unsere altbewehrte Punkteliste noch gäbe) und unserer Dartscheibe aufgehängt. Die redet deutsch, die Dartscheibe. Also kein altbekanntes „Next Player, Player One“. D. hat noch die japanische Kriegsflagge im Wohnzimmer die russische an der Garderobe und die neuseeländische über der Küchentür befestigt. Also sind es nun ein paar kahle Flecken an der Wand weniger. Partydeko gab’s auch noch: Luftballons, Girlanden und Luftschlangen.
Die Party teilte sich erst in zwei Lager, im Wohnzimmer meine Freunde und im Balkonzimmer D.s Freunde, und mischte sich erst im neuen Jahr ein bisschen. Im Wohnzimmer veranstaltete ich einen Streifzug durch meine musikalische Vergangenheit. Goethes Erben kam nicht so gut an, umso besser dafür Subway to Sally. Wir haben so laut „Blut, Blut, Räuber saufen Blut, Raub und Mord und Überfall sind gut!“ gesungen, dass schon erstaunte Menschen aus dem Flur irritiert durch die Tür schauten. Pünktlich zu Mitternacht sprangen wir Hand in Hand vom Sofa und hörten dazu Electric Blue. Die Jungs sind dann rausgegangen zum Böllern, wir haben vom Balkon das Feuerwerk über KA angeschaut. Nach Mitternacht kamen dann noch mehr Leute, also Freunde, die noch Freunde mitgebracht hatten. Einer hat beim Gehen dann gemeint unsere Party sei „speziell“, was auch immer das zu bedeuten hat. Ich fand unsere Party eigentlich nur gut, im Wohnzimmer wurde getanzt, vor der Tür sich geprügelt. Was will man mehr. Spät nachts klingelte noch eine Abendgymnasiumsfreundin von D., die sich erstaunlicherweise die ganze Zeit an alkoholfreiem Sekt erfreute, während ich immer betrunkener wurde. Der letzte Wodka-O war dann auch zuviel und ich musste mich total betrunken ins Bett verabschieden.
Das Resümee der Party: Nichts ist kaputt gegangen, nur ein Bierfleck ist auf dem Teppich (mir war vorher nicht bewusst, dass auch Bier Flecken macht) und rote Wachsspritzer sind an der Wand (hab ich schon fast alles wieder abgekratzt). Es ist nicht viel Essen übrig geblieben. Das Bier ist fast leer (7 Flaschen Heidelberger sind übrig), die Bionade dafür beinahe unangetastet (nicht, dass ich das schlimm fände). Unsere Schnapsbar ist noch immer gut gefüllt und die nächste Party kann kommen. D. hat auch eben die Gläser gespült und somit sind die Partyreste nun fast beseitigt.