Nach der Horrorautofahrt waren wir erstmal alle etwas platt. Als erstes versuchten wir unser Haus wieder auf wohnliche Temperaturen zu bringen. Bei unserer Ankunft war das Wohnzimmer auf unter 15°C ausgekühlt. Dank Holzofen hatten wir aber schon bald wieder über 20°C. Wir verbrachten den nächsten Tag mit Ankommen, Einkaufen, Aufräumen und den neuen Weihnachtsgeschenken. Am 30. bekamen wir lieben Verwandtschaftsbesuch. Ich buk eine Linzer Torte, sie brachten eine Linzertorte mit. Zum Glück hält sich die gut und wir essen sie sehr gerne. In der Wohnung hätte es noch ein paar Ecken zu putzen gegeben, aber ich bin dann lieber mit den Kindern einen Schneemann bauen gegangen. Dann haben wir uns den Schlitten geschnappt und sind um die Ecke gegangen und das erste Mal Schlitten gefahren. Wer weiß schon, wie lange das Schneevergnügen anhält.
Am Vormittag des 30. ist außerdem bei uns gegenüber eine Müllabfuhr die Böschung herabgestürzt und lag auf dem Dach auf einem Acker. Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als ich es gesehen habe, weil ich an die Müllmänner dachte und befürchtete, dass es schlimme Verletzungen gegeben hatte. Zum Glück sind die Müllmänner aber soweit wohlauf. Die Bergung der Müllabfuhr gestaltete sich dann schwierig. Den ganzen Tag waren Feuerwehr und Polizei vor Ort, aber bis am Abend änderte sich nichts an der Situation. Ich vermutete die Feuerwehr war selbst ratlos, was zu tun sei. Aber vermutlich haben sie schon irgendwas gemacht. Schon am Morgen war ein Abschleppwagen eingetroffen, der da nun auch auf seine Bestimmung wartete. Am Abend kamen dann große Greiffahrzeuge und zerrten den Müllwagen zentimeterweise von der Böschung weg. Er lag dann näher an der nächsten Straße, aber immer noch auf dem Dach. Das Aufrichten haben sie wohl irgendwann nachts geschafft. Um 1 Uhr lag er noch auf dem Dach, um 7 Uhr war außer einer riesigen matschigen Schleifspur im Schnee und Raupenspuren nix mehr zu sehen. Jedenfalls war das Fahrzeug den ganzen Tag die Sensation und das Spaziergangsziel des ganzen Ortes.
Silvester startete dann wieder ruhig. Wir spielten diverse Runden „Schnappt Hubi!“. Das Spiel kann ich nur jedem empfehlen, der Kinder hat, die nicht verlieren können. Gewinnen kann man hier nur zu zweit und verlieren ist vermutlich gar nicht möglich. Erstaunlicherweise macht das Spiel trotzdem Spaß. Und das, obwohl ich es gefühlte 300 Mal gespielt habe in der letzen Woche. Die Öffnungszeiten des Supermarkts gegenüber hatten wir leider falsch im Kopf, so dass wir das Einkaufen verpassten. War aber nicht so schlimm, wir hatten genug zu Essen im Haus. Am späten Nachmittag wollten die Kinder noch mal in den Schnee. Erst wollten sie den Schneemann reparieren, der taubedingt schon sein Gesicht verloren hatte. Dann wollten sie doch lieber noch mal Schlitten fahren. Also nahm ich Kinder und Schlitten und ab zum Schlittenberg um die Ecke. Der Herr Gartenhein fuhr auf dem Schlitten, der Schlökerich kullerte sich laut gackernd den Berg runter und der Julijunge schlief in der Manduca. Als es dunkel wurde, brachte der Mann unser einziges Feuerwerk: fünf Riesenwunderkerzen. Die brannten die Kinder ab. Das war sehr schön. Dann gab es Abendessen (Nudeln) und die Kinder gingen ins Bett. Wir versprachen dem Herr Gartenhein ihn zum Feuerwerk zu wecken, aber er wurde mal wieder nicht wirklich wach. Darüber gab es dann im neuen Jahr gleich Tränen. Wir Erwachsenen „vergnügten“ uns mit dem Silvesterfernsehprogramm und blieben schließlich bei einem Muse-Konzert hängen. Um Mitternacht gab es Sekt und wir schauten aus der Tür dem Feuerwerk zu. Kurz nach Mitternacht war der Julijunge wach und hatte Hunger. Eigentlich ein ganz normaler Abend.
Neujahr begann wieder ruhig mit unzähligen Runden Schnappt Hubi und Ratatouille. Am Nachmittag wagten wir uns noch in die Indoorspielplatzhölle, wo es aber zwei Stunden vor Schluss schon gar nicht mehr voll war.
So verbrachten wir die Feiertage. Wir hatten es ruhig und haben doch einiges erlebt. Die Kinder haben sich ein ferientaugliches Schlafverhalten angewöhnt. Selten weckt mich jemand vor halb acht und neulich schliefen sogar alle bis fast halb neun. Der Wahnsinn! Das erstaunlichste ist aber, dass nun die Ferien schon wieder vorbei sind und ich das „OMG – es sind Ferien! Was machen wir nur den ganzen Tag!“-Gefühl diesmal gar nicht hatte. Es gab immer irgendwas zu tun und zu spielen.