Unterschichtenfernsehen war gestern mal wieder richtig lustig, aber seht selbst!

„Das is schon nicht mehr asi, das is schon nicht mehr Schlampe, das ist schon richtig Drecksau extrem.“

Man meint es geht nicht mehr schlimmer und dann schafft es das Unterschichtenfernsehen doch wieder sich selbst zu unterbieten. Da zeigt der selbsternannte Klimaschutzsender einen völlig unlustigen dicken übergewichtigen unglaublich fetten und großen Kerl, der auf der Suche nach dem größten Schokoweihnachtsmann ist. Nachdem er erst einen 1kg-Weihnachtsmann gegossen und zur Hälfte verdrückt hat, wird ein etwa ein Meter großer Weihnachtsmann hergestellt. Das ganze dauert sechs Stunden und kostet viel Arbeit und am Ende isst er davon gerade mal den Kopf. Als Höhepunkt wird dann der hässliche dicke Kerl auch noch selbst in Schokolade gegossen. Was hätte man mit der Schokolade Kinder glücklich machen können. Zum einen kann ich mir besseres vorstellen als einem dicken Mann beim sich selbst vollstopfen zuzuschauen, zum anderen finde ich es Verschwendung, nein Genusslästerung sowas Gutes wie Schokolade so gedankenlos zu verschlingen. Da muss doch jeder Bissen genossen werden!

Da! Ich hab’s schon immer gesagt! Ich fand Leonardo di Caprio schon toll, da hat den noch keiner gekannt. Mit meiner Nachbarin hab‘ ich auf dem Sofa gesessen und „Unser lautes Heim“ geschaut, nur wegen des hübschen blonden Jungen.

Man lebt in einer Stadt, man fühlt sich wohl und lernt sie zu schätzen. Die vielen Orte, die man mit Erlebnissen verbindet, mit guten und mit schlechten. Aber wieviel ist eine Stadt dann wert?
Meine Stadt ist heute 32000 Euro wert gewesen bei Günther Jauch. Die Frage war, was die Fächerstadt ist 🙂

Nachdem ich gestern den ganzen Tag mit Betoningenieuren verbringen durfte, habe ich wenigstens einen Prospekt über die neue Gotthardbahn mitgenommen um das geologische Profil in meinem Büro aufzuhängen. Man könnte meinen, dass hier meine eigentliche Ausbildung wieder durchkommt, aber ich hänge es nur auf, wegen der hübschen Namen. Da gibt es nämlich das Öfital, das Etzlital und den Chrüzlistock zu sehen. Kein anderes Volk wählt so liebevolle Namen für seine Berge und Täler, wie die Schweizer. Ich kann mich jedenfalls daran erfreuen. Aber bei sowas kommen auch immer leichte Heimatgefühle hoch. Wenn man so nahe der Schweizer Grenze aufgewachsen ist und im heimischen Dialekt den Tonfall der Schweizer wiedererkennt, kommt bei jedem Schweizer Wort Freude auf. Mein Kollege, der neulich mit Schweizer Kollegen unterwegs war, fragte mich dann, was es mit diesen „gsi“ auf sich hat und was das heißt. Mit meinen unzureichenden Grammatikkentnissen habe ich ihm dann erklärt, dass es sich dabei um das Perfekt des Verbes „si“ handelt, was ihn nur weiter verwirrte 🙂
Jaja, diese Schweizer haben schon eine nette Sprache. „5 gegen 5“ auf dem Schweizer Fernsehen schaue ich nämlich gerne an, wenn ich zuhause bin. In der deutschen Version finde ich’s total langweilig. Früher habe ich auch immer „Blockbuster“ angeschaut, die schweizer Version der Quizshow „Supergrips“. Vielleicht erinnert sich ja noch einer daran. Die war wirklich nett und auf Schwiitzerdütsch sogar noch besser.

Hab gestern in Schlag den Raab gezappt und bin hängenblieben. Warum? Weil Stefan Raab unfähig war Lebensmittel am Geruch zu erkennen. Das war so lustig, wie er fünfzehnmal erwähnt hat, dass das so schwer sei und bevor man lacht, solle man das erstmal zuhause probieren. Und dann kam der andere. Der hat die ersten drei Sachen sofort erkannt und hatte damit dann schon das Spiel gewonnen. Und danach bin ich dort hängengeblieben. Stefan Raabs Siegeswillen mitspielen zu sehen ist einfach faszinierend. Nie im Leben hab‘ ich jemanden so verbissen Memory spielen sehen… Trotzdem hat der Andere gewonnen und obwohl der wohl ein Schwabe war, hab‘ ich’s ihm gegönnt.

Mal im Ernst, warum haben die privaten Fernsehsender eigentlich unterschiedliche Namen? Die haben doch sowieso ein identisches Programm. Auf jedem Sender kann man irgendwelchen Frauen beim Umgestalten von Wohnungen oder Häusern zuschauen, wobei ich da die dicke Tine noch eindeutig am grauenhaftesten finde. Mein Albtraum: Tine gestaltet unsere Wohnung um, alles ist lindgrün oder brombeerfarben, jedes Möbelstück ist von IKEA und es gibt jede Menge Stauraum. Stauraum, wie ich dieses Wort hasse. Vor den zahlreichen Umgestaltungssendungen war das doch eher ein Randgruppenwort, aber inzwischen wirft schon jede 80-jährige damit um sich. Oder Mosaikfliesen! Da kacheln die ein Bad in lindgrünen Mosaikfliesen. Spätestens in 10 Jahren kommen sie dann wieder und zeigen das Bad als Beispiel für Geschmacklosigkeit.
Und auch auf jedem Sender gibt es jetzt eine Sendung, bei der man drei junge Menschen dabei beobachten kann, wie sie um einen Job kämpfen. Das funktioniert überall so identisch, dass ich nicht mal weiß auf welchen Sendern das läuft und wie die Sendungen heißen. Aber es läuft ständig!
Gestern abend musste ich dann noch feststellen, dass jetzt auch auf mehreren Sendern dumme Promis gegen Fünftklässler im Wissensquiz antreten. Wer da wohl gewinnt…
Ich bin so verwirrt, dass ich in Zukunft nur noch sagen werde: „Ich hab neulich was im Unterschichtenfernsehen gesehen…“ statt irgendeinen Sendernamen zu erwähnen.

Warum poste ich das? Das kommt bei My So-Called Life vor.

Ja, ich schau gerne Unterschichtenfernsehen. Am liebsten Frauentausch auf RTLII. Da kann man getrost Folgen verpassen und viel zu spät einschalten. Das Wesentliche kriegt man doch immer mit. Leute, die ihre seltsamen Lebensweisen im Fernsehen präsentieren. Gestern z.B. habe ich gelernt, dass es die Töchter vor frühzeitigen Schwangerschaften bewahrt, wenn in der Wohnung Fotos der (dicken) halbnackten Mutter mit Dildos hängen und dass es ein gute Vorbereitung auf handfeste Auseinandersetzungen mit benachbarten Ausländer ist, wenn die 8-jährigen Jungs Wrestling (freigegeben ab 12) auf der Playstation spielen. Auch lustig war, dass der Tauschmutter die Aufgabe gestellt wurde, den Ehemann der anderen tätowieren zu lassen. Da schleppt sie ihn ins Tattoo-Studio und er hat ein paar Minuten sich zu entscheiden, ob und was er sich tätowieren lassen will. Junge, das geht nie wieder ab!!! Da sollte man vielleicht länger als fünf Minuten drüber nachdenken.

In der Werbepause habe ich dann auf Pro7 Das Model und der Freak angeschaut. Wo kriegen die nur die sogenannten Freaks her? Der eine war ein ganz netter Kerl, ein durchschnittlicher Heavy Metal Fan mit langen Haaren und Festival-T-Shirt. Der war lediglich ein bisschen schüchtern. Ist ja auch schön, wenn sie ihm das austreiben und ein bisschen Selbstvertrauen aufbauen, aber warum müssen sie den armen Kerl umstylen und zu ’nem Durchschnitttyp machen? Was denken die, wie lange das gedauert hat, die Haare wachsen zu lassen und die verpassen dem ’nen „flippigen“ Kurzhaarschnitt. Ok, der zweite „Freak“ hatte einen etwas seltsamen Bart und war noch schüchterner als der erste, aber wie kommen die drauf, die „Freaks“ zu nennen? Unglaublich diese Sendung!

Die beste Serie aller Zeiten gibt’s tatsächlich ab 13.9. in Deutschland zu kaufen! Jippieh, muss ich sofort bei Amazon vorbestellen.
Wer’s mit eigenen Augen sehen will: bitteschön!
Und nen Vorgeschmack gibt’s hier!