Ich habe mich entschlossen an dieser Stelle hin und wieder über Menschen zu schreiben, die ich bemerkenswert finde, positiv oder negativ. Dabei kann es sich sowohl um Menschen aus meinem Umfeld aber auch um Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens handeln. Der erste, der hier erwähnt werden soll, ist Douglas Adams. Da Douglas Adams durch den Hitchhiker’s guide to the galaxy wohl hinreichend bekannt ist, ist es müßig hier seine Daten und sein Schaffen aufzulisten. Worum es hier gehen soll, ist wie er mein Leben berührt hat und warum ich ihn so bemerkenswert finde.
Etwa mit 14 hatte ich die Jugendbuchabteilung unsere Stadtbibliothek einmal durch und war auf der Suche nach neuen Büchern. Die Roman-Abteilung war mir irgendwie suspekt und so landete ich beim schmalen SciFi / Fantasy-Regal. Zuerst nur auf Fantasy fixiert, las ich mich durch David Eddings und Barbara Hambly, beides Glücksgriffe. Als das erschöpft war, nahm ich einfach das erste Buch, was im Regal stand und da das Regal wie gesagt nur sehr schmal war, war das Adams, D. und ich hatte die ersten beiden Anhalter-Bücher in der Hand. Etwa drei Jahre später kam dann ein Freund von mir damit an und ich kam so endlich in den Genuss aller fünf Bücher. Es waren diese schönen Ausgaben von zweitausendeins, wo jedes Buch in einer anderen Farbe gedruckt ist. Einfach jeder wollte die damals lesen und Wartezeiten von einigen Wochen auf den nächsten Band waren an der Tagesordnung. Adams begleitete uns fortan ständig.

Im Studium bin ich Adams dann ein bisschen leid geworden. In den Naturwissenschaften hat einfach jeder die Bücher gelesen und irgendwann geht es einem dann auf die Nerven. Trotzdem habe ich aber auch seine Dirk Gently Romane gelesen. Wirklich berührt hat mich allerdings erst wieder sein letztes Buch Salmon of doubt, in dem sein letzter unvollendeter Roman neben älteren Texten, Reden und Interviews abgedruckt ist. Bei der Lektüre des ersten Textes im Buch, blieb mir fast die Spucke weg. Jemand der mit 12 Jahren in der Lage ist so zu formulieren, der hat wohl keine Wahl als Schriftsteller zu werden. Und das ist er ja auch erfolgreich geworden. Aber wichtiger als seine Fähigkeiten als Autor, denn gute Autoren gibt es viele, ist seine Leidenschaft und sein Engagement. Durch die Lektüre von Salmon of doubt wurde mir klar, dass sein persönlich wichtigstes Werk Last change to see ist. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise zu den bedrohten Tierarten der Welt. Es ist ein Vergnügen das Buch zu lesen, doch bleibt einem manchmal angesichts des Ernstes das Lachen im Hals stecken. Douglas benutzt auch hier seine unvergleichliche Fähigkeit bildhafte Vergleiche aus dem Alltag für jegliches Phänomen zu finden. Doch auch über das Buch hinaus hat sich Adams für den Artenschutz stark gemacht und bestieg z.B. in einem Rhinozeros-Kostüm den Kilimandscharo. Eine absurde Aktion genau passend zu Adams, der sich nicht damit zufrieden geben wollte, dass die Menschen nur noch dumm konsumieren. Ein Beispiel:

There’s always a moment when you start to fall out of love, whether it’s with a person or an idea or a cause, even if it’s one you only narrate to yourself years after the event: a tiny thing, a wrong word, a false note, which means that things can never be quite the same again. For me it was hearing a stand-up comedian make the following observation. “These scientists eh? They’re so stupid! You know those black box flight recorders they put on aeroplanes? And you know they’re meant to be indestructible? It’s always the thing that doesn’t get smashed? So why don’t they make the planes out of the same stuff?” The audience roared with laughter at how stupid scientists were, how they couldn’t think their way out of a paper bag, but I sat feeling uncomfortable. Was I just being pedantic to feel that the joke didn’t really work because flight recorders are made out titanium and that if you made planes out of titanium rather than aluminium they’d be far too heavy to get off the ground in the first place?

Ähnliche Gedanken habe ich auch, wenn ich Comedians im Unterschichten-Fernsehen sehe. Wirklich clevere Comedy ist dort schwer zu finden.

Aber um hier langsam mal zum Ende zu kommen: Douglas Adams war ein großartiger Schriftsteller, ein leidenschaftlicher Kämpfer für seine Ideale, der nie die Freude am Leben verlor. Die besten sterben jung, wie es heißt.

Zum Abschluss noch eins meiner liebsten Zitate für alle diejenigen, die nie zufrieden sind.

I may not have gone where I intended to go, but I think I have ended up where I needed to be.