Archive for März, 2008

Tage wie dieser

Manchmal gibt es solche Tage, an denen die persönliche Toleranzgrenze irgendwo auf Höhe der Schuhsohlen liegt. Da geht einem einfach alles auf den Geist. So ein Tag war Mittwoch. Müde aufgestanden (obwohl am Abend vorher ungewöhnlich früh auf dem Sofa eingeschlafen) und auf die ersten Idioten treffe ich gleich morgens im Zug. Statt sich hinzusetzen oder wenigstens einen Schritt zum Sitz rein zu machen, bleibt der Kerl, der vor mir eingestiegen ist, halb im Gang stehen um sich mit ausladenden Bewegungen seinen Mantel auszuziehen und trifft dabei mit seiner Hand natürlich mein Gesicht. Ein erstauntes „Oh, entschuldigung“ und ein gebrummeltes „nix passiert“, dem in Gedanken ein „Depp, Du bist nicht allein auf der Welt!“ hinzugefügt wird, und ich darf endlich vorbei und mich hinsetzen. Da Pendlerzüge immer voll sind, kriege ich auch schon bald einen Nebensitzer, der mich beim Hinsetzen, Zurechtruckeln im Sitz, Jackeausziehn, im Rucksack kramen permanent leicht anrempelt. Ich ärgere mich, weil mich das Gerempel vom Schlafen abhält und frage mich, warum manche Menschen nicht in der Lage sind, mit dem Platz, den ein Sitz im IC bietet, auszukommen. Ich kann da doch auch sitzen ohne ständig meinen Nebensitzer anzurempeln. Beim Aussteigen wirft er noch aus Versehen seinen Pulli von der Gepäckablage auf mich runter. Irgendwann ist die Fahrt dann auch überstanden und ich darf mich im Büro weiterärgern. Wir haben da nämlich einen neuen Kollegen, der immer wieder von seiner alten Firma erzählt. Die muss so toll gewesen sein, dass ich mich echt frage, warum er jetzt eigentlich bei uns ist. Egal welches Thema man anschneidet, nach spätestens fünf Minuten hält er einen Monolog über die Software, die er in seiner alten Firma benutzt hat, über die Qualität und den Preis des Mittagessens in seiner alten Kantine oder über die Farbe der Eingangstüren. Inzwischen ist es bei mir soweit, dass ich auf die gute alte Technik zurückgreife, die Männer anwenden, wenn ihre Frauen nicht mehr aufhören wollen zu reden. Sobald ein Satz mit „Bei uns“ anfängt, höre ich nur noch angenehmes Rauschen und versuche an den passenden Stellen „echt?“ oder „krass!“ einzuwerfen. Ist es nicht seltsam, dass es Menschen gibt, die einem den Quellekatalog vorlesen könnten und man würde gebannt lauschen oder sich vor Lachen auf dem Boden rollen, und andere Menschen, einem selbst dann, wenn sie lustige Anekdoten erzählen, gerade mal ein müdes Lächeln auf die Lippen locken können? Jedenfalls genau dieser neue Mitarbeiter kommt nach einem langen Arbeitstag in mein Büro um tschüß zu sagen. Ich wollte eigentlich nur noch schnell ne Bestellung fertig machen und dann auch gehen. Aber da fängt er auch schon an zu reden und hält mir einen zehnminütigen Vortrag über die EDV-Abteilung in seiner alten Firma. Ich sitz nur da und denke ich spinne. Meine Nettigkeiten für den Tag sind schon aufgebraucht und so schaffe ich nur noch gebrummelte „mhs“ einzuwerfen. Er merkt aber nicht, dass es mich nicht interessiert und redet weiter. Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt weiß, dass die EDV nur eine Treppe runterlaufen musste und trotzdem alles immer ewig gedauert hat, meine Bestellung aber immernoch hier liegt. Zum krönenden Abschluss ist die Zugfahrt dann ein einziges Deja-vu: beim einsteigen haut mir einer beim Mantelausziehen seine Hand ins Gesicht, mein Nebensitzer rempelt mich mehrmals an und wirft kurz vorm Aussteigen seinen Geldbeutel aus der Gepäckablage auf mich. Noch dazu kommt, dass ein Handy eines Reisenden (Pendler wissen, dass man auf der Strecke sowieso nicht telefonieren kann) ständig klingelt. „Didüdidüdü“. Er geht ran und wir fahren in einen Tunnel. Wir fahren aus dem Tunnel raus und sein Handy düdelt erneut. Er geht ran und wir fahren in einen Tunnel. Wir fahren aus dem Tunnel raus und schon wieder düdelts. Das Handy ist ein Uralt-Nokia ohne polyphone Klingeltöne, also ein richtig penetrantes Gepiepse. Das hat er auch noch auf saulaut gestellt. Ich sitze da und frage mich, warum er nicht mal auf die Idee kommt, die restlichen Passagiere im Wagen könnten sich gestört fühlen. Also mir wär’s nach dem ersten Klingeln schon peinlich gewesen und ich hätte den Ton ausgestellt. Und so komme ich dann total genervt nach Hause, dass mich D. gleich ins Schwimmbad schickt, weil mich Schwimmen entspannt. Erstaunlicherweise funktionierts, obwohl die imwegrumschwimmende Altherrenriege wieder da ist. Und so geht auch solch ein Tag zu Ende.

Antwort

Die Bahn hat auf meine mail geantwortet. Entschuldigt haben sie sich, was auch sonst. Außerdem war das hier zu lesen:

Wir stimmen Ihnen zu, dass Sie gerade bei Unregelmäßigkeiten zu Recht kurzfristige und zuverlässige Informationen erwarten können. Im Internet unter www.bahn.de – Menüpunkt „Planen&Buchen“ – stellen wir alle uns verfügbaren und aktuellen Verkehrsinformationen bereit. Die Informationen basieren auf unserem Reisenden-Informationssystem (RIS), das den Standort der Züge per Satellitenfunk beziehungsweise Mobilfunktechnik erfasst und die Fahrplanabweichungen zeitgleich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort bereitstellt.
Manchmal wird die Übertragung der Daten gestört – tut uns leid.

Soso, haben die Satelliten auch gestreikt, oder wie?
Immerhin zählen sie mich als BahnCard-Inhaber zu ihren Stammkunden und haben mir als Entschuldigung 750 Bahn.bonus-Punkte gutgeschrieben. Ist ja nicht so, dass ich davon sowieso schon über 5000 habe…

Ein Filmrätsel anderer Art

Hier gibt’s gab’s ein Stückchen Filmmusik zu hören. Wer weiß zu welchem Film die Musik gehört?
Probek und David haben kurz hintereinander das Lux Aeterna aus dem Requiem for a dream-Soundtrack erkannt.
Hier nun ein Teil des Songs mit ein paar Bildern aus dem Film.

Jetzt reicht’s!

Also, bis ich mich mal wirklich über die Bahn aufrege, muss schon einiges passieren. Und das ist es heute und aus diesem Grund, habe ich gerade folgendes an die Bahn gemailt, was ich Euch nicht vorenthalten will.

Sehr geehrte Deutsche Bahn,

ich muss mich doch sehr wundern, wie man als Kunde bei Ihnen behandelt wird. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Sie nicht in der Lage waren, nach den angekündigten und dann doch ausgefallenen Streiks Ihren regulären Fahrplan einzuhalten, was ich allerdings nicht verstehe, ist, dass man als Kunde keine verlässlichen Informationen bekommt. So stand ich heute morgen am Hauptbahnhof Karlsruhe (nachdem die letzte Information aus dem Internet war, dass nicht gestreikt wird, es aber örtlich zu Verzögerungen kommen kann) und stellte fest, dass keiner der beiden ICs (IC 2367 und IC 2063) um sieben Uhr fährt. Die Anzeigetafel teilte mir netterweise mit, dass der EC 61 um 8:06 Uhr planmäßig verkehren würde. Ein paar Minuten später wurde dann angeschrieben, er würde ausfallen, woraufhin ich schon fast wieder den Heimweg angetreten hatte. Allerdings stellte sich nach weiteren zwanzig Minuten, die ich mangels Sitzgelegenheit am kalten Gleis 9 verbrachte, heraus, dass der Zug doch fährt.
Viel schlimmer, und das ist auch der Grund, warum ich schreibe, war es allerdings eben. Etwa um 17 Uhr öffnete ich auf Ihrer Homepage den aktuellen Abfahrtsplan ab Hauptbahnhof Stuttgart. Zu meiner Freude stand dort, der IC um 18:01 (IC 2064) pünktlich. So entschloss ich mich meine Arbeit liegen zu lassen und diesen Zug zu nehmen, statt von vorneherein für den TGV (TGV 9570) zu planen. Am Hauptbahnhof stand dann allerdings angeschrieben, der Zug falle aus. Das möchte ich jetzt von Ihnen gerne erklärt haben. Warum sind Sie nicht in der Lage die Informationen auf Ihrer Homepage aktuell zu halten? Und erzählen Sie mir bitte nicht, es wäre nicht 50 Minuten vorher schon klar gewesen, dass der Zug ausfällt. Also verbringe ich nun eine Stunde meiner Zeit am Hauptbahnhof in Stuttgart. In der DB-Lounge ist natürlich kein Platz frei, weil ja beinahe alle Karlsruhe-Stuttgart-Pendler BahnComfort-Status besitzen, und vom Boden der Bahnhofshalle, wo ich übrigens sehr gern und niemandem im Weg saß, wurde ich gerade weggejagt. Stattdessen darf ich jetzt im bullenwarmen, nach Schweiß, Alkohol und Urin stinkenden Warteraum auf versifften und verrosteten Metallstühlen rumlungern, bis vielleicht mal ein Zug fährt. Auf Anzeigetafeln und Informationen im Internet kann man sich ja offensichtlich nicht verlassen.
Ihre schlechten Informationen haben mich also heute zwei Stunden meiner Arbeits- und Lebenszeit gekostet. Soll ich Ihnen vielleicht mal meinen Stundensatz nennen?
Ich finde, wenn man über 2000 Euro im Jahr für Ihren Laden ausgibt, dann kann man doch eine anständige Informationspolitik erwarten. Aber da steckt wohl leider noch der Staatsmuff in Ihrem Unternehmen. Und da fange sogar ich an mir zu überlegen, ob nicht der tägliche Stau auf der A8 diesem Mist vorzuziehen ist. Aber wahrscheinlich ist es besser, wenn ich anfange Ihnen für solche Aktionen Rechnungen zu schreiben. Ich meine damit nicht die üblichen Verspätungen, die kann ich tolerieren. Ich meine damit Situationen, wo ich mich auf Ihre Informationen hin zum Bahnhof begebe, nur um dann dort für eine (oder noch mehr) Stunden festzusitzen. Ich kann mit meiner spärlichen Zeit nämlich durchaus besseres anfangen.
Alles in allem kann ich der GDL nur Beifall klatschen! Sie hat es geschafft ohne Streik den Bahnverkehr lahm zu legen und den gesamten Unmut auf die Bahn gelenkt. Vielleicht wird der Bahn nun endlich mal bewusst, dass eine anständige Arbeitsleistung auch anständig bezahlt gehört und hört auf den Tarifstreit auf Kundenschultern auszutragen, die letztendlich für viel Geld nur noch miserable Leistung geboten bekommen.

Ganz nebenbei, was ich schon lange mal loswerden wollte, Ihre Züge zwischen Karlsruhe und Stuttgart sind sowohl morgens als auch abends permanent so voll, dass man nur mit Mühe noch einen Sitzplatz bekommt, wenn man bereits sieben Minuten vor Abfahrt einsteigt. Aber ich nehme nicht an, dass der Hinweis darauf etwas an der Situation ändern wird. Was sich schließlich ändern wird, ist, dass einige Leute, die für über 2000 Euro im Jahr auch gerne mal sitzen würden (Reservieren hilft hier auch nichts, weil einfach nicht genügend Sitzplätze für alle da sind), wieder auf ihr Auto umsteigen und so die Züge leerer werden.

Mit Grüßen,

A. J.

Was ist eigentlich los

beim onlinetvrecorder. Heute logg ich mich ein und da wird mir mitgeteilt, dass mein GWP-Stand -232 Punkte sei. Das kann doch nicht sein, das waren doch letzte Woche noch viel mehr, denke ich. Genaugenommen waren 459 Punkte mehr. Die sind „vorübergehend ausgesetzt“ worden, weil die Leute von OTR sich gedacht haben, dass es eigentlich blöd war, dass sie mir (und vielen anderen) die mal dafür geschenkt haben, dass ich schon so lange (seit fast zwei Jahren) dabei bin und den ganzen Mist (defekte Files, kaputte Aufnahmen) am Anfang mit erlebt habe. Es werden zuwenig Banner geklickt und zu wenig Geld gesammelt. Dumm, dass mit der Aktion genau die Leute bestraft werden, die schon lange zufrieden den Service nutzen. Den Leuten, die sich anmelden und dann files laden bis sie unendlich im Minus sind mit den Punkten und dann einfach nen neuen Account machen, denen ist das doch egal. Mich hingegen hat’s schon gestört, da ich um meinen Premium-Status gebangt habe. So gesehen ist das Konzept aufgegangen, ich habe nämlich meinen account gleich mit ein paar Euros aufgeladen. Aber nett fand ich das nicht!

Namenserklärung

Das musste ich mir gleich mal bei isnochys klauen.


Artificial Networked Judo Unit

Get Your Cyborg Name

Information für die Suchenden

Immer wieder schauen Menschen (ich nehme an weibliche) hier vorbei, die auf der Suche nach „Maik Franz Freundin“ sind. So, hier als Info für Euch alle: Gestern war Maik Franz bei Sport im Dritten und wurde von seiner Freundin begleitet. Er hat also eine. Damit sei das geklärt.

FRS #837

Gestern abend habe ich beim Verschwender Hostel 2 erraten.
Um 14 Uhr 14:30 Uhr Mit Verspätung, JETZT wird es hier mit einem neuen Rätsel weitergehen.


Johannes hat Sommer vorm Balkon erkannt. In den Kommentaren steht dann wo’s weitergeht.

Pelle

Das hier ist für D., weil er es das ganze Wochenende immer und immer wieder sehen wollte. Ist aber auch lustig.

(PelleLink)

Kein Zug

Ich verstehe die Bahn nicht. Da sind die Streiks für heute abgesagt und trotzdem fahren die nach Notfallfahrplan. Meine beiden Züge heute morgen sind ausgefallen. Ich war kurz davor einfach wieder nach Hause zu gehen. Der eine Stunde später ist dann allerdings gefahren und so war ich jetzt nur 15 Minuten zu spät bei der Arbeit. Aber warum fahren denn die Züge nicht, wenn nicht gestreikt wird? Was ist dann das Problem? Die Züge sind da und die Zugführer auch, warum fahren die dann nicht?