Vegetarisch essen
von alasKAgirlAug 9
Inzwischen dürfte es nun fast ein Jahr sein, dass wir (fast) vegetarisch verbringen. Die Gründe für mich lagen vor allem in der industriellen Fleischproduktion, D. ging es vor allem um das Töten der Tiere. Anfangs haben wir nur noch Biofleisch (oder in Ermangelung davon auch das „10cent für die Erzeuger“-Fleisch) gegessen und es dann fast ganz aufgegeben. Nur fast, da die Kinder Fleisch und Wurst kriegen und wir die Reste essen, wenn etwas übrig bleibt. Eine Kollegin fragte mich erstaunt, was wir denn dann essen. Nur Gemüse? Das sei ja langweilig. Ich finde gar nicht langweilig was wir essen:
Klar essen wir viel Gemüse. Im Moment gibt es viel Zucchini, im Herbst gab es viel Kürbis und im Winter öfters Kohl (u.a. auch ein sehr leckeres Blumenkohl-Romanesco-Curry). Als ich allein zuhause war, habe ich frische Maiskolben gegessen. Ich liebe das. Ich esse außerdem roh Karotten, Kohlrabi, Tomaten und Paprika in rauen Mengen. Ich liebe vor allem Kürbis, aber auch Hülsenfrüchte wie Linsen (alle Farben) und Kichererbsen. Wir essen außerdem viele Pilze. Früher habe ich keine Pilze gemocht, jetzt esse ich sie sehr gerne. Neben Champignons kommen auch Pfifferlinge, Kräuterseitlinge, Shiitake-Pilze und was es eben grade gibt in die Pfanne. D. kocht die allerbesten Nudel- und Pastasoßen, wunderbare gebratene asiatische Nudeln, Kürbisgemüse, Langos, vegetarische Pizza vom Pizzastein, usw. Ich finde gar nicht langweilig, was wir essen und vermisse Fleisch nicht.
Fleischersatzprodukte
Ich brauche eigentlich keine Produkte, die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen, weil mir das Fleisch im Speiseplan nicht fehlt. Trotzdem haben wir einiges ausprobiert. Schließlich können die Produkte den Speiseplan erweitern.
Anfangs haben wir mit Tofu rumprobiert, als Würstchen oder im Block. Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt. Mir schmeckt es nicht. Einzig das Räuchertofu um Eintopf fand ich ganz ok. Ganz egal wie man Tofu zubereitet, es schmeckt immer noch nach Tofu.
Eine Alternative zum Tofu ist Seitan, das aus Weizeneiweiß hergestellt wird. Hier gibt es eine Reihe von Produkten von der Firma Wheaty. Da haben wir schon verschiedene ausprobiert. D. ist ganz begeistert von der Chorizo, die bei uns leider schwer zu bekommen ist. Die Virginia Steaks hatten wir neulich auch. Die waren ganz gut, obwohl ich finde, dass Seitan immer einen leichten Pappnachgeschmack hat.
Relativ neu auf dem Markt in Deutschland ist Quorn. Quorn besteht aus Mykoprotein, was ein weniger eklig klingender Name für Schimmelpilzeiweiß ist. Trotz der Schimmelpilzherkunft, hat uns die Quornbratwurst gut geschmeckt. Klar ist es anders als ein Wurst aus Fleisch, aber es ist wirklich lecker (aber auch nicht ganz billig).
Mein persönlicher Favorit unter den Fleischersatzprodukten ist jedoch Valess. Hergestellt wird es aus Milch. Bisher hatten wir nur die Bratwurst, aber die fand ich wirklich richtig lecker. Der Schlökerich hat sie sich auch begeistert reingestopft. Lediglich dem Herr Gartenhein schmeckte sie nicht, weil sie „aus Teig ist“. Der hat gleich gemerkt, dass das kein Fleisch ist.
Fleischalternativen
Neben den Fleischersatzprodukten gibt es noch Alternativen zum Fleisch auf Gemüse- oder Getreidebasis. Ich persönlich bin für Bratlinge jeder Art zu haben. Ob fertig, halbfertig oder selbst gemacht. Bei den fertigen sind besonders die Bällis von Soto zu nennen. Man kann sie kalt oder warm essen. Andere Produkte aus der Fingerfood-Serie haben wir nicht probiert, aber schon zuhause im Kühlschrank. Von Alnatura gibt es verschiedene Bratlingmischungen. Die sind in trockener Form und werden mit Wasser angerührt. Die Gemüseburger von Alnatura haben uns allen sehr geschmeckt. Ähnliche Mischungen gibt es auch für Falafel. Selbstmachen kann man mit mehr oder weniger Aufwand alles, was man möchte. Meine Mutter macht ganz hervorragende Möhren-Puffer mit Nüssen und Käse und D. die leckersten Grieß-Nockerln.
Convenience
Auch wenn’s mal schnell gehen soll, findet man als Vegetarier eine große Auswahl an Produkten im normalen Supermarkt oder Discounter. Ich esse gerne Gemüsestäbchen (wie Fischstäbchen, nur mit Gemüse). Mozzarellasticks erfreuen die ganze Familie, Chili-Cheese-Nuggets eher nur die, die gerne scharf essen. Pommes gehen auch immer. Tiefkühlpizza gibt es viele ohne Fleisch und sogar vegetarischen Flammkuchen kann man finden.
aufs Brot
Wurstbrot war noch nie mein Ding. Käse esse ich sehr gerne. Auf meinem Brot für die Arbeit ist oft Brotaufstrich, weil das am schnellsten geht. Wir probieren gerne Frischkäse in neuen Sorten. Aktuell stehen Brunch Indianer Curry und Brunch Thai Sweet Chili (das isst der Schlökerich sogar mit dem Löffel!) hoch im Kurs. Auch immer beliebt ist der Honig-Senf-Feige-Aufstrich von Rewe aus dem Kühlregal und der Ratatouille-Aufstrich von Alnatura. Kichererbse-Curry von Alnatura schmeckt nur mir, aber den kriege ich auch alleine problemlos leer.
auf den Grill
Wir grillen nicht mehr zuhause, aber hin und wieder grillt man ja in Gesellschaft. Dann grillen wir Gemüse oder vegetarische Würstchen (s. Fleischersatzprodukte). Die Kinder kriegen richtige Wurst. Ich habe schon Zucchini, Aubergine, Kürbis, Tomaten und Mais gegrillt. Schafskäse schmeckt auch lecker, den Halloumi Grillkäse habe ich noch nicht probiert. Ich bin beim Grillen bisher immer satt geworden.
Also, vegetarisch ist ganz einfach und schmeckt sehr lecker!
2 Kommentare
Kommentar von Anne am 9. August 2013 um 11:22
Ja!
(zum Artikel und zum letzten Satz)
Kommentar von Frau Kreis am 23. August 2013 um 23:01
Ja! Kann ich nur unterschreiben. Vegetarisch und „nur Gemüse“ ist absolut nicht langweilig, sondern ziemlich bunt und abwechslungsreich. Ich mag in dem Kontext diese Grafik: http://www.onegreenplanet.org/news/what-do-vegans-eat/ (auch wenn wir nicht vegan leben)