Die letzten Wochen waren irgendwie doch anstrengend. Seit Ende Oktober hatte ich fast im Zweiwochenrhythmus irgendwelche Auswärtstermine. Entweder waren die mit einer Auswärtsübernachtung verbunden oder mit Aufstehen vor fünf Uhr morgens, manchmal auch mit beidem. Dazu kamen dann noch die regelmäßigen Arzttermine, die Arbeits- und Freizeit rauben, Weihnachtsfeiern und der Geburtsvorbereitungskurs. Bei der Arbeit liegt auch nicht gerade wenig, was noch vor meinem Mutterschutz erledigt sein möchte. Halbjahres-, Jahres- und Abschlussberichte (so ein Mist, als würde da nicht überall das Gleiche drinstehen) und dann auch noch ein Student, der seine Arbeit betreut haben möchte und sich dabei einen Tick zu studentisch verhält. Achja, und dann war da ja noch der Umzug. Glücklicherweise habe ich einen fleißigen Mann, der, während ich nur dick und müde rumsitze, alle Regale aufgebaut, Kisten an ihren Bestimmungsort getragen, sämtliche Küchenkisten ausgepackt, alleine die Möbel im Schlafzimmer gerückt, das Babyzimmer bewohnbar gemacht, den Schornsteinfeger bestellt und empfangen, Beerensträucher besorgt und eingepflanzt hat und durch perfekte Bedienung unseres Holzofens immer ein warmes Haus schafft. Und das alles schafft er mit dem kleinen Mann dabei, der abwechselnd Apfel, Nisse (Nüsse), Noknok (Joghurt), Wuass (Wurst), Beeze (Brezel) und Schlako (Schokolade) verlangt, grundsätzlich mit den Werkzeugen spielen will, die gefährlich sind oder die man gerade braucht und zwischendurch berichtet, dass seine „Winne stink“ oder er „nochma Biena“ spielen will. Nicht zu vergessen die alterstypischen Wut- und Tränenausbrüche aus unerfindlichen Gründen. Obwohl ich also viel rumsitze und meistens auch dran denke, dass ich zwei Minuten mehr für die Wege zur S-Bahn einplanen sollte, weil ich doch nicht mehr ganz so schnell zu Fuß unterwegs bin, sehne ich mich gerade nach Ruhe und nach Zuhause sein. Der Kleine schläft zur Zeit morgens so lange, dass ich schon aus dem Haus bin, wenn er wach wird. Wenn ich dann auch noch zwei Tage aus irgendwelchen Gründen abends später komme, habe ich am Wochenende das Bedürfnis auch mal was Schönes mit ihm zu machen. Und so kam es, dass wir dieses Jahr doch noch was gebacken haben. Eigentlich war die Weihnachtsbäckerei in diesem Jahr gestrichen worden. Aber da die Küche schon in so hervorragendem Zustand ist und wir seit neuestem sogar ein Wellholz besitzen, wollte ich dem Kleinen mal zeigen, dass man damit auch anderes als Pizza backen kann. Unsere schlecht ausgerüstete Backküche gab sogar alles her, um ganz einfache Nussplätzchen zu backen. Zwei Bleche hat der Kleine begeistert ausgestochen, den Rest hab ich dann alleine gemacht. Ging schnell, wir hatten Spaß und die Kekse sind so unglaublich lecker. Mein Traum wäre jetzt noch eine Schokoverzierung, aber dafür hatten wir nichts da. Aber auch so sind die Kekse sehr gut. Schmecken sehr ähnlich wie die Nussstängeli von Migros (falls die jemand kennt) nur nicht so hart. Bin mal gespannt, wie lange die reichen. Ich vermute nicht allzu lange. Diese Woche ist schon Weihnachten. Um meine verbleibenden Arbeitstage bis zum Mutterschutz abzuzählen, braucht man bald keine zwei Hände mehr. Ich freu mich drauf.