Gestern war ich mal wieder mit meinen Jungs unterwegs. Eine liebe Freundin, die vor einiger Zeit weggezogen ist, hatte zu einem Geburtstagspicknick in Karlsruhe eingeladen. Da ich sie vor einem Jahr zuletzt gesehen hatte, wollte ich da auf jeden Fall hin. D. wollte lieber seine hartnäckige Bronchitis zuhause pflegen. Der Wetterbericht war so lala (18°C, bedeckt, Regenwahrscheinlichkeit 30%). Um sieben waren alle Kinder und ich wach. Immer wieder erstaunlich, wie schnell man von „was mach ich denn jetzt die zwei Stunden bis zur Abfahrt?“ zu „Eigentlich wollte ich vor zwanzig Minuten losgefahren sein“ kommt. Muffins hatte ich am Vorabend gebacken und so musste ich eigentlich nur noch etwas Gemüse schnippeln, Erdbeeren waschen und alles, zusammen mit je einer Garnitur Wechselklamotten für die Jungs, Windeln und Babynahrung, transportfähig einpacken. Und natürlich die üblichen Morgenroutinen: Shred, duschen, Kinder anziehen, Kindern zu essen geben, usw. (mich wundert gar nicht mehr, dass die zwei Stunden so schnell rumgingen!). Schließlich saßen wir im Auto und waren, nach einem kurzen Zwischenstopp beim Bäcker, unterwegs. Beinahe ohne Stau erreichten wir unser Ziel und hatten die Picknicktruppe bald gefunden. Der Herr Gartenhein und der Schlökerich verschwanden mit den anderen Kindern auf dem Spielplatz und kamen nur hin und wieder zum Essen und trinken auf die Decke. Der Julijunge krabbelte auf der Decke und im Gras rum und vertilgte eine Schale Erdbeeren beinahe alleine. Ein kurzes Nickerchen schob er auch noch dazwischen. Ich konnte entspannt auf der Decke mit den alten Freundinnen plaudern und den prallen Sonnenschein (ist wohl sehr schwierig mit den Wettervorhersagen) genießen. Das Geburtstagskind verabschiedete sich gegen halb drei, weil ein Zug erreicht werden musste. Wir blieben noch eine Weile sitzen, packten langsam zusammen und sammelten die Kinder auf dem Spielplatz ein. Ich ging mit den Kindern zum Auto, lud einen Großteil des Gepäcks ein um anschließend die nächste Eisdiele zu suchen. Ich zeigte den Jungs, wo ich studiert habe und fand es mal wieder sehr seltsam, dass den Jungs, die Stadt, die mir so vertraut ist, fremd ist. Nach dem Eis gingen wir zurück zum Auto und machten uns auf den Heimweg. Die zwei großen Jungs waren müde und schliefen sofort ein, der Julijunge klatschte mir noch eine Weile Beifall und machte dann auch noch ein Nickerchen. Auf der Autobahn war der Wochenendrückreiseverkehr sehr deutlich und es staute sich immer wieder mal ein bisschen. Zuhause schauten die Kinder die Zweitligazusammenfassung („Mama, die freuen sich, weil sie hochgegangen sind!“ Aufstieg auf Kindermund) an, um dann irgendwann klammheimlich auf den KiKa umzuschalten. Nach dem Abendessen scheuchten wir dann drei müde Kinder ins Bett. Und heute war erstaunlicherweise keins davon vor sieben Uhr wach. Ich habe den Tag sehr genossen. Ich bin sehr froh, dass die Jungs solche Ausflüge gerne mit mir machen. Sie stören sich nicht an geänderten Tagesabläufen und ihnen fremden Menschen, sondern können das genauso genießen wie ich. Und wenn am Ende der einzige Kritikpunkt des Tages ist, dass der Ausflug vorbei ist, dann war wohl alles gut. Ich bin gern mit meinen Jungs unterwegs!