Und plötzlich ist Barbie die Gute
von alasKAgirlFeb 7
Meine Jungs haben eine riesige Freude daran, im real in der Spielzeugabteilung abzuhängen. Da man den Schlökerich bei sowas immer noch ein bisschen im Auge behalten muss, hänge ich auch bei jedem real-Besuch länger als mir lieb ist in der Spielzeugabteilung rum. Und da hab ich mir mal eingehend das Barbie-Regal angeschaut. Mit Barbie konnte ich als Kind nicht wirklich etwas anfangen. An- und ausziehen und Haare kämmen, war immer nur sehr kurz spannend und für Rollenspiele war mir die Barbie zu erwachsen. Da konnte ich mich nicht damit identifizieren. Meine Freundin und ich haben deshalb mal versucht unsere Barbies zu Männern umzugestalten. Wir haben erst die Haare kurz geschnitten und dann versucht die Brüste zu entfernen. Mit einer Kinderschere kriegt man aber von dem Hartplastikkörper nix ab. Als wir das festgestellt hatten, waren die Haare aber schon ab und die Barbies sahen doof aus. Dann haben wir eben die schrecklichen Stöckelschuhfüße abgeschnitten. Und das war meine Barbiegeschichte. Dem Barbieregal stehe ich also grundsätzlich skeptisch gegenüber. Inzwischen stehen da ja nicht nur Barbies, sondern auch Disney-Prinzessinenfiguren, Monster High und Ever After High Puppen (im Kindergarten kennt man die letzen beiden als Monsterbarbies). Was dann im Vergleich als erstes auffällt: Barbie hat zwar keine Durchschnittsfrauenfigur, aber immerhin noch stimmige Proportionen. Die Disneyprinzessinnen haben durchweg riesige Augen (ungefähr doppelt so groß wie die Barbieaugen) und je neuer der Film ist, umso dünnere Handgelenke. Die bedienen damit ganz prima das Kindchenschema. Am schlimmsten finde ich aber die Monsterbarbies. Deren Augen sind etwa dreimal so groß wie die Barbieaugen. Auch sind die Köpfe grotesk groß im Vergleich zum Körper. Klar, sind ja auch Monster, die müssen ja nicht menschlich aussehen, kann man argumentieren. Allerdings sehen sie abgesehen davon doch ziemlich menschlich aus, genaugenommen wir runtergehungerte Mädchen, wo die Köpfe und Augen riesig wirken in den eingefallenen Gesichtern und auf den dünnen Körpern. Wer also Barbie schlimm findet, weil Mädchen sich daran orientieren, der sollte sich vor den Monsterbarbies wirklich gruseln. Und wenn man sich das ganze Grauen im Spielzeugregal so anschaut, findet man Barbie (oder Steffi Love), die wenigstens aussieht als hätte sie ein Müsli zum Frühstück und einen Salat zum Mittag gehabt, plötzlich richtig positiv, trotz des ganzen Rosas.
7 Kommentare
Kommentar von Frau Kreis am 9. Februar 2014 um 22:08
*kicher* – ich habe als Kind meiner einzigen Barbie ebenfalls die Haare abgeschnitten (fescher Kurzhaarschnitt) und ihr bei dem Versuch, sie auf ein nicht barbienormgerechtes Spielzeugpferd zu setzen, beide Kniegelenke gebrochen. Meine Zeit mit Barbie dauerte ca. einen Monat. Die Barbie, die die Schwiegermutter dem großen Tochterkind schenkte, wurde mitsamt Barbie-Fiat ziemlich genau nach einem Monat in den Keller verbannt (Barbie konnte sich aufgrund ihrer komischen Figur nicht anschnallen, und die langen Beine verhinderten das Bedienen des Gaspedals – dem Kinde waren diese fahrtechnischen Mängel nicht geheuer …). Die Monsterbarbies schaue ich mir demnächst mal im Spielzeugregal an, wenn ich was zum Gruseln suche …
Kommentar von alasKAgirl am 10. Februar 2014 um 12:46
Schön, dass ich nicht die einzige bin, die ihre Barbie verstümmelt hat 😉
Kommentar von isnochys am 11. Februar 2014 um 09:14
http://imgur.com/MMdocdc
😉
Kommentar von alasKAgirl am 12. Februar 2014 um 09:21
🙂
Kommentar von nikita am 15. Februar 2014 um 09:49
Du hattest im Kindergarten so eine Riesenbabypuppe mit weichem Bauch und Plastikarmen/Kopf/Beinen…ich fand die so toll….und wollte auch gerne eine haben. Zum Entsetzen meiner Mutter, die mir pädagogisch wertvoll selber Puppen nähte, ohne Klimperaugen*seufz*
Und ich weiß noch, dass wir mit den Dreamlandponys oder wie diese rosa- und hellblauen Plastikungeheuer mit langer kämmbarer Mähne hießen, spielten….achja. Long ago. Zu unserer Ehrenrettung sei gesagt, dass wir unheimlich viel Zeit draußen im Freien verbrachten mit selbsterdachten spielen, Hütten unter Sträuchern, auf den Feldern und Wiesen…..
Kommentar von alasKAgirl am 17. Februar 2014 um 15:53
Deine Mutter hat Dir selbst Puppen genäht? Krass, das wusste ich gar nicht. Mit meiner Babypuppe spielt jetzt unser kleiner Sohn. Klimperaugen waren in den 80ern schon pädagogisch unwertvoll? Heute kann man schon froh sein, wenn die Puppen außer Augenklimpern nichts machen.
Dafür hattet ihr das tolle Holzobst- und gemüse mit Klett, dass man dann „schneiden“ konnte. Und den riesigen Bär! Gibt es den noch?
Kommentar von nikita am 19. Februar 2014 um 18:28
Amo! Der Bär….nee wurde aber erst kürzlich entsorgt, als meine Eltern entrümpelt haben. Ohja, das Klettgemüse und -Obst 🙂 witzig, an was man sich so erinnert. Ich hab euch ums Hochbett beneidet! Aber was andere haben ist ja immer begehrt.