Um 6:35 werde ich wach. Ganz ohne Wecker und ganz ohne Kind, dass mich weckt. Ich bin nämlich dienstlich in Essen und liege ganz allein in einem Hotelbett. Ich drehe mich nochmal um und schlafe weiter, bis der Wecker eine Stunde später klingelt. Dann snooze ich mehrmals (welch ein Luxus) und schalte dann den Fernseher an. Auf Kanal 1 ist Sky Cinema, wo gerade ein Film anfängt. Ich überlege, ob ich laufen gehen soll, oder lieber noch mal meinen Vortrag anschaue. Ich verschiebe das Laufen auf morgen. Ich mache mich langsam fertig und gucke nebenher „Die Hoffnung stirbt zuerst“ und meinen Vortrag an. Um viertel nach neun ist der Film vorbei und ich bereit zum Frühstück. Um viertel vor zehn bin ich wieder im Zimmer und packe meinen Sachen für den Tag zusammen.

Um 10 Uhr fängt die Veranstaltung an. Der Vormittag ist mit Vorträgen und Fachgesprächen gefüllt. Zum Mittag gibt es sensationelle Kichererbsen-Spinat-Taler, die niemand sonst außer mir probieren will. Alles Banausen. Nach dem Essen bin ich mit meinem Vortrag an. Mit ein paar Zwischenfragen schaffe ich es tatsächlich die anvisierte Stunde zu füllen und bin ganz zufrieden. Gegen 18 Uhr sind die Vorträge mit einer halben Stunde Verspätung (an mir lag’s nicht, ich hab die Zeitvorgabe eingehalten!) dann vorbei. Mit drei potentiellen Projektpartnern schließt sich dann ein Gespräch an. Zwischendurch ruft D. an und informiert mich über die Lage zuhause. Wir sitzen noch bis zehn vor sieben bei der Projektbesprechung. Für sieben Uhr ist das Abendessen geplant. Ich will aber trotzdem noch mal kurz ins Hotel und mich umziehen.

Um zehn nach sieben bin ich dann im Restaurant, das glücklicherweise nicht weit weg ist. Die Vorspeise (Bruschetta) ist vielversprechend, das Hauptgericht dann nur so lala  (Gnocchi mit Mozarellafüllung und Tomaten-Basilikum-Soße (das einzige vegetarische Gericht, das zur Auswahl stand)). Nach der Vorspeise habe ich noch das Vergnügen mit dem Herr Gartenhein zu telefonieren, der mir freudig erzählt, dass es Suppe und Nudeln (heißt Nudeln mit Soße) gibt und eine Wurst und er mit seinem Bruder gespielt hat, ganz ohne Streiten. Ob ich das glauben soll?

Zum Nachtisch gibt es Himbeerkuchen, was zwar  lecker ist, aber ich finde Kuchen ist kein Nachtisch. Wir sitzen noch im Restaurant bis es um Mitternacht schließt. Viele sind schon nach und nach gegangen.  Im Hotel beschließe ich doch noch mal kurz meine emails abzurufen und vor allem im Internet anzuschauen, wo ich morgen früh (eigentlich schon heute, aber ich versuche die Uhrzeit zu ignorieren. Auf Sky Cinema kommt übrigens ein unglaublich schlechter Musicalfilm mit moderner Rockmusik) noch Laufen gehen will. Schließlich schleppe ich nicht die Laufsachen durch die halbe Republik um sie dann nicht zu nutzen. Jetzt werde ich gleich ins Bett gehen, damit es auch klappt mit der Morgenlaufrunde. Und das war er dann schon mein 5. Juni.