Ein bisschen schwäbisch kam ich mir schon vor, als ich vorgestern unser Müllproblem der Hausverwaltung gemeldet habe. Ich schrieb, dass die Tonnen nicht reichen, da die Hausbewohner sehr schlecht den Müll trennen und in den Tonnen von Schuhen, über Regalbretter bis hin zu leeren Flaschen einfach alles drin ist. Das liest sich jetzt so als würde ich ständig den Müll der Nachbarn begutachten. Also genauso schlimm wie die Leute, die Staubflusen im Flur deponieren, um zu überprüfen ob die Nachbarn auch die Kehrwoche machen. So richtig schwäbisch eben. Tatsächlich ist es aber so, dass man zwangsläufig den Inhalt der Mülltonnen sieht, wenn man mal wieder mit einer stinkenden Windeltüte ratlos vor den Müllbergen steht. Da fragt man sich nämlich wirklich, warum die Leute nicht wenigstens Papier und Pappe in die dafür vorgesehenen Tonnen werfen. Und Glas im Restmüll finde ich auch nicht besonders toll. Vielleicht bin nur ich so erzogen worden, aber Glas gehört in den Container. Glas kann man nämlich tatsächlich gut recyclen. Ich verlange ja von niemandem sich dem Wertstoffhofsystem zu ergeben und unter Aufsicht Plastikfolien nach Größe voneinander zu trenne, die hinterher dann doch verbrannt werden. Aber wenn sogar wir es zu Fuß schaffen unsere leeren Babygläschen und Katzenfutterdosen regelmäßig zu den Glas- und Weißblechcontainern zu tragen (die übrigens wirklich nicht weit weg sind), dann kann es doch für die vielen Autobesitzer nicht so schwer sein. Wenn Papier, Glas, Blech, Altkleider und Sperrmüll nicht mehr im Restmüll landen, dann reichen die Tonnen nämlich. Auch wenn alles Plastik drin landet.