Ich mag den Herbst nicht. Auch nicht den „goldenen“. Klar finde ich es manchmal ganz schön, wenn die Blätter in der Sonne bunt leuchten, aber das täuscht nicht drüber weg, dass es kalt ist und dass es nur ein kurzes Aufleuchten ist, ein Abschied, bevor der graue Winter kommt. In Karlsruhe gibt es einen traumhaften Frühling, einen grandiosen Sommer und meistens auch einen goldenen Herbst, aber die Winter, die sind echt grauenvoll. Es ist kalt und grau. Und manchmal regnet es noch dazu. Am schlimmsten ist es, wenn es schneit. Dann steht die Stadt Kopf, weil niemand Winterreifen oder eine Schneeschaufel hat. Und Räumfahrzeuge haben die wohl auch nur eins bei der Stadt. Und wenn dann nach nem halben Tag alles zu Matsch geschmolzen ist, friert es in der nächsten Nacht an und bleibt für die nächsten Wochen als Eisplatten auf Straßen oder Gehwegen liegen. Und die ganze Zeit über zeigt sich die Sonne nicht. Manchmal wochenlang. Das Einzige was hilft, das zu überstehen, ist die Erinnerung an den letzten Frühling, als mit den ersten Sonnenstrahlen plötzlich auch Energie und Ideen wieder zurückkehrten.