Wenn man schwanger ist, wird man gerade zu Beginn der Schwangerschaft oft gefragt, ob man denn lieber einen Junge oder ein Mädchen haben möchte. Die häufigste Antwort darauf ist dann, dass es egal wäre und „hauptsache gesund!“ Einerseits mag das stimmen, da niemand sich ein krankes oder behindertes Kind wünscht. Andererseits hat man darauf genauso wenig Einfluss wie auf das Geschlecht des Kindes. Warum ist es heutzutage politisch korrekt zu sagen, das Geschlecht wäre einem egal, nicht aber der Gesundheitszustand? Genauso, wie man sagen kann, man hätte gerne ein gesundes Kind kann man doch auch sagen, man hätte gerne ein Kind mit bestimmtem Geschlecht. Letzendlich ist es völlig egal, weil es ein Umtausch- oder Rückgaberecht bei Nichtgefallen nicht gibt. Auch keine postnatalen Abtreibungen. (Und wer will schon sein Kind umtauschen, schließlich ist es doch das hünscheste, klügste und liebste auf der Welt!) Aber trotzdem sollte man doch sagen dürfen, was man sich wünscht, oder nicht? Auch wenn es kein brennender Wunsch ist. Die Zeiten, wo man einen Stammhalter gebären musste, sind schließlich vorbei und die Gründe für bestimmte Präferenzen sehr individuell (Klamotten weiter verwenden, Mädchen sind einfacher, Mädchen sind zickiger, Jungs haben mehr Probleme in der Schule,…). Und ich glaube, wenn man tatsächlich entscheiden könnte, würden trotzdem viele darauf verzichten.