Freitag war’s soweit und Angelo Kelly war in Karlsruhe. Stulle und ich waren eine halbe Stunde vor Beginn da und haben erstmal einen Cocktail an der Bar vorne am Eingang getrunken, bevor wir uns in die Meute stürzen wollten. Das Publikum bestand zu 95% aus Frauen. Die paar Männer, die anwesend waren, gehörten entweder zum Personal oder hatten netterweise ihre Kelly-verrückten Freudinnen begleitet.
Das Konzert war überraschend gut. Angelo hat viel erzählt zu jedem Song, auch lustige Geschichten von der Kelly Family. Singen kann er ja sowieso. Seine Frau durfte auch für ein paar Songs mit auf die Bühne und 8 Töne am Klavier spielen. Amüsant fand ich die Mädels im Publikum. Ein Zwillingspärchen war extra aus München angereist. Die eine Seite der Empore hatte ich gut im Blick und dachte, dass die erste Reihe genauso aussieht wie man sich die erste Reihe eines Kelly-Konzertes vorstellt. Unscheinbare und/oder übergewichtige kleine Mädchen begleitet von ihren dauergewellten Müttern, die mit glänzenden Augen jeden Angelo-Song mitsingen können, aber passen müssen, wenn er Leaving on a Jet Plane singt. Für die hat sich Angelo nach dem Konzert dann noch bestimmt anderthalb Stunden Zeit genommen für Fotos und Autogramme. Wir haben das Treiben nur von weitem beobachtet und machten uns mehr Gedanken um den mitgereisten Tontechniker. Der kam Stulle nämlich bekannt vor. Also hat sie ihn einfach mit dem dümmsten Spruch angelabert: „He, Du kommst mir so bekannt vor.“ Den Spruch hielt er wohl auch für ne dumme Anmache und wollte sich schnell wieder verziehen. Dann stellte sich allerdings heraus, dass sie sich tatsächlich aus Potsdam kennen. Puh, jetzt behält er uns nicht als dumme Mädels mit dummen Anmachsprüchen in Erinnerung.
War jedenfalls ein netter Abend und wir waren am Ende die letzten, die nach Hause gegangen sind.