Die Feiertage, bis auf den 6. Januar, liegen inzwischen hinter uns. Unser Heiligabend lief im Großen und Ganzen wie geplant. Den Weihnachtsbaum haben wir schon am Abend vorher aufgestellt, weil ich akute Paranoia hatte, dass irgendwas fehlt. Klappte aber problemlos. Der Kirchgang mit Krippenspiel war ganz nett. Das Kind, das zur Orgel vor dem Altar tanzte, war meins, und das, das am Krippenspieltisch was malen wollte, auch. Und das, das in die Gebetspause laut forderte „wieda Hause gehen“ auch. Alles der Schlökerich. Der schlief auf der fünfminütigen Autofahrt auch prompt ein, während ich mit dem Herr Gartenhein diskutierte, dass wir alle gleichzeitig ins Wohnzimmer gehen, weil ich es nicht nett finde, wenn der, der als erster die Schuhe aus hat (also er selbst), reinstürmt und den anderen dann erzählt, ob der Weihnachtsmann da war. Dann gab’s Geschenke und Pfannkuchen. Der Herr Gartenhein stritt ab, sich die bestellt zu haben und aß nur Würstchen. Machte aber nix. So gab’s spät Abends noch Nachtischpfannkuchen für uns. Dann schauten die Kinder Cars, ich brachte den Julijunge ins Bett und baute dann die neue Lego Feuerwehr auf. Der Herr Gartenhein hielt bis 23 Uhr durch und wollte dann doch ins Bett.
Am 25. packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zu meinen Eltern, wo erneut beschert wurde. Am frühen Abend traf ich noch kurz einen alten Freund, was aber viel zu kurz war, so dass ich die wichtigen Neuigkeiten erst über zwei Ecken und letztendlich über Whatsapp erhielt.
Am 26. war ich mit einer lieben Freundin zum Spazierengehen mit Babys verabredet. Geplant war, dass die Babys schlafen. Da ihres nicht wollte, gingen wir gleich zum Kaffeetrinken über und saßen Stunden im Cafe. Als wir dann nach draußen gingen und noch kurz weiter redeten, schliefen beide Babys ein, so dass aus dem „kurz“ eine weitere Stunde wurde. Abends gab’s dann das verschobene traditionelle Heiligabendracletteessen mit der Familie.
Am 27. lagen schon nach den Aufstehen zwanzig Zentimeter Schnee. Die Kinder stürzten sich gleich nach dem Frühstück in die Schneeberge. Wir mussten leider auch raus und schlitterten zum Autohaus, da das Auto ein kaputtes Licht vermeldet hatte. Für den Nachmittag hatten wir den Kindern Schwimmbad versprochen. Da der Schlökerich am Vortag plötzlich Fieber bekommen hatte, ging ich mit dem Herr Gartenhein alleine. Das ist inzwischen relativ entspannt, da er sich mit Schwimmflügeln sicher im Wasser bewegt und sowieso lieber alleine rutscht. Zuhause gab’s leckere Enchiladas.
Am 28. war ich für den späten Vormittag erneut mit Schulfreunden verabredet. Ich hatte das Treffen extra so gelegt, dass wir noch im Hellen nach Hause fahren können. Um vier hatten wir das Auto voll und rechneten mit einer entspannten Stunde Autobahnfahrt. Wegen der rapide gesunkenen Temperaturen, wollten die Eisplacken auf der Frontscheibe aber nicht wegtauen und der Scheibenwischer machte jedes mal ein furchtbares Kratzgeräusch. Also hielten wir noch mal an, um zu kratzen. Dabei wurden alle drei Kinder wach. Als wir weiterfuhren, wollte der Julijunge nicht mehr schlafen und schrie ganz außer sich. Bei der nächsten Gelegenheit hielten wir wieder an und ich stillte ihn. Kurz nachdem wir wieder auf der Straße waren, fuhren wir in einen Stau. Etwa 20 km weg von zuhause. Der Julijunge wollte im Stop and Go nicht mehr einschlafen und der nächste Parkplatz war noch drei Kilometer weit weg. D. holte ihn dann aus seinem Sitz und behielt ihn bis zum Parkplatz auf seinem Schoß. Als wir am Parkplatz ankamen, war es schon.stockfinster. Wir hatten alle nicht besonders gut, bzw. gar nicht Mittag gegessen und kramten nun alles aus, was wir finden konnten. Ein Liter Milch, drei Päckchen Biowurst und die Reste unserer bunten Teller. Vom roten Kreuz gab es noch einen Tee und eine Brühe dazu. Aus dem Radio und von der Polizei erfuhren wir, dass der Schönbuchtunnel gesperrt war und das auch noch bis zum Folgetag bleiben sollte. An der Ausfahrt Herrenberg, der nächsten Ausfahrt und noch sieben Kilometer entfernt, wurde der gesamte Verkehr ausgeleitet. Wir saßen noch eine Weile auf dem Parkplatz und beobachteten das Nichtfließen des Verkehrs. Letztendlich half alles nichts und wir mussten wieder rein in den Stau. Wir hatten die Sitzordung umorganisiert, so dass D. neben dem Julijunge sitzen konnte. Glücklicherweise schliefen die Kinder schnell ein. Gegen Mitternacht waren wir zuhause. Nach acht Stunden für 108 Kilometer. Mein Kupplungsbein fühlte sich an wie Pudding, draußen waren -13,5°C, aber glücklicherweise nur 25 Zentimeter Schnee, so dass ich tatsächlich einen annehmbaren Schneehaufen fand, um das Auto zu parken. Aus dieser Staufahrt haben wir so einiges gelernt. Auch vor vermeintlich kurzen Fahrten was essen, etwas zu trinken mitnehmen, volltanken und Windeln für die Kinder dabei haben. Für den Schlökerich hätten wir im Fall keine frische gehabt.
Tbc…