Das Kind in mir
von alasKAgirlJan 17
Irgendwann als Kind, als ich gerade gerne was naschen wollte und mein Taschengeld schon wieder aufgebraucht war, fiel mir auf, dass die ganze Sache mit dem Geld doch völlig unnötig ist. Ich geb jemandem im Laden Geld für Süßigkeiten und der gibt das dann wieder jemand anderem um sich irgendwas davon kaufen. Ich träumte von Läden, wo man sich einfach nehmen kann, was man gerade möchte oder braucht. Dass das nur funktionieren kann, wenn auch jemand arbeitet, war mir damals schon klar. Also dachte ich mir, soll doch einfach jeder Erwachsene arbeiten gehen und im Gegenzug darf sich jeder nehmen was er braucht. Dieses Konzept trug ich meinem Vater vor, der nur meinte das sei ein sehr kommunistischer Gedanke. Nun bin ich älter und weiß, dass meine kindlichen Vorstellungen sehr utopisch waren. Aber irgendwo in mir lebt noch immer das kommunistische Kind und manchmal ruft es laut: „Unsere Zeit wird kommen, ihr werdet’s schon noch sehen. Irgendwann hat es sich auskonsumiert und endlich stehen wir über dem ganzen Mist.“ Besonders dann ruft es laut, wenn ich im Fernsehen hochverschuldete Menschen mit teurem Auto und Heimkinoanlage sagen höre, für weniger als 10 Euro die Stunde erheben sie nicht ihren Hintern aus dem Sessel, wenn gewissenlose Firmen (und welche Firma hat schon ein Gewissen) hemmungslos Menschen, Länder und unsere Erde ausbeuten. Ich kann es nicht verstehen, wenn jemand einen hochbezahlten Job einem hochinteressanten vorzieht, weiß nicht warum Menschen glauben sie brauchen mehr als ein (wenn überhaupt ein) Auto. Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt, heißt es. Aber sieht Britney Spears gerade ziemlich ruhig aus? Ich glaube, was wirklich beruhigt, ist Menschen an seiner Seite zu haben, die einen lieben und die mal liebt. Menschen, die einen nehmen wie man ist, die immer für einen da sind, komme was wolle. Dann braucht man keine große Wohnung, keinen riesigen Fernseher, keinen Urlaub in der Karibik, dann genügt es nämlich einfach zusammen zu sein. Und das kleine kommunistische Mädchen in mir freut sich, dass es nicht die materiellen Dinge sind, die es glücklich machen und Sicherheit geben.
6 Kommentare
Kommentar von isnochys am 17. Januar 2008 um 13:53
hast du gestern auch die Schuldnershow gesehen auf RTL?
ich hab mich ja so bepinkelt vor lachen..
Vesuchen die doch tatsächlich den fernseher zu verstecken*ggg*
Kommentar von AnJu am 17. Januar 2008 um 14:04
Ich hab nur Ausschnitte gesehen, also nur 10 Minuten oder so. Aber das hat schon gereicht.
Kommentar von tumulder am 17. Januar 2008 um 16:21
Lustig, wenn Menschen ihre Kaffeema…, äähh ihren Café-Automaten 72 Monate abstottern…
Kommentar von Stefko am 17. Januar 2008 um 16:26
Schöner Artikel. Aber das kommunistisch naive Kind in mir hat auch einen schönen Traum. Den, dass ein gewisser Spieler mit der Nummer 30 nicht schon nach EINER HALBEN Saison ans Abhauen und das große Geld denkt sondern sich mal klar macht, wo er herkommt, was er hier hat, was für eine Manschaft/Trainer/Fans und vor allem mit welchem Bankroteurs-Verein inkl. unfähigstem Trainer/Management er da liebäugelt.
Den Traum, das einer von diesen Herrschaften einmal das Herzblut und die Treue zeigt, wie wir Deppen von Fans, die wir Woche für Woche irgendwo auf einer Tribüne stehen und den Jungs zujubeln… 🙁
Kommentar von AnJu am 17. Januar 2008 um 16:42
Uuaarg, das hatte ich ja noch gar nicht gelesen. Scheiß-Söldner! Nach ner halben Saison! Und dann hockt er für viel Geld bei denen auf der Bank.
Kommentar von Anonymous am 17. Januar 2008 um 16:56
Wenn die Paprikawurst gehen möchte, soll sie doch. Ich bin mir sicher, Deutschlands bester Trainer wird ein neues Ass aus dem Ärmel zaubern. Und wenn sie fast alle gegangen sein werden, bleibt immerhin der treue Nackte Mann. 😀 Forza Karlsruh´