Achtung, ich fange an über Bäuche nachzudenken.
Gestern im Schwimmbad ist mir wieder eingefallen, dass wir als Jugendliche mal ein paar Tage am Bodensee gezeltet haben. Beim Baden im See haben wir uns über Bäuche unterhalten. Viele Frauen haben nämlich B-Bäuche, wohingegen die meisten Männer D-Bäuche haben. Bei den B-Bauch-Frauen besteht der Bauch aus zwei Speckringen, die am Bauchnabel voneinander getrennt sind und deshalb aussehen wie ein B. D-Bäuche sind dagegen durchgehend ohne Einschnitt in der Bauchmitte. B-Bäuche sind allerdings viel gemeiner. Nämlich schon ein kleiner B-Bauch sieht immer scheiße aus, weil der obere Ring über den Hosenbund quillt. Das sieht immer nach reingequetscht aus, auch wenn das gar nicht der Fall ist. Kleine D-Bäuche sind da viel einfacher zu kaschieren, weil der Hosenbund einfach auf dem Bauch sitzt und man auf den ersten Blick nichts quellen sieht. Schwangerenbäuche sind erst mal b-Bäuche, weil man ja erstmal nur unten am Bauch dick wird. Irgendwann werden sie dann zu D-Bäuchen, die man dann auch eindeutig als Babybauch erkennt. Mein Bauch, den ich schon beeindruckend finde, der ist noch an der Grenze zwischen B- und D-Bauch und deshalb ist es wohl für die meisten noch nicht offensichtlich, dass ich mir den nicht mit viel Mühe angefuttert habe. Im Zug steht noch niemand für mich auf, aber in den letzten Tagen ernte ich öfters verwunderte Blicke von Kollegen aus anderen Abteilungen, die nicht über meinen Zustand informiert sind. Da merke ich, wie sie auf meinen Bauch schauen und sich überlegen, ob sie es wohl wagen sollten, mich darauf anzusprechen. Bisher scheint die Angst, kopfüber im Fettnapf zu landen und die Antwort „Nee, ich hab in letzter Zeit nur etwas mehr gegessen.“ zu erhalten, größer. Mal abwarten, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt. Ich spiele schon mit dem Gedanken, zum Scherz die oben genannte Antwort zu geben. Wäre aber schon fies, oder? Nun warte ich weiter auf meinen D-Bauch und versuche schwangerer auszusehen, damit die Leute im Zug und in der S-Bahn mehr Mitleid mit mir haben.