Bildungsfernsehen
von alasKAgirlOkt 19
Ich hab mal wieder ferngesehen. Und dabei bin ich wieder auf Abgründe gestoßen. Freitag abend war’s „Wer wird Millionär“. Da saß eine durchaus nicht unintelligente Frau auf dem Stuhl. Mathestudentin war sie und beim beantworten der Fragen stellte sie sich nicht so dumm an. Irgendwann fragte dann der Jauch, was sie denn mit dem Geld machen wolle. Erst erzählte sie was von einer Haushaltshilfe für ihre Eltern um dann mit der Peinlichkeit rauszurücken. Ein bisschen Geld wolle sie für maßgefertigte Manolo Blahniks ausgeben. Argh. Da wollte ich am liebsten in die Sofalehne beißen. Aus zwei Gründen: 1. ist es grauenvoll, dass eine nicht dumme Frau auf die PR von „Sex und die Stadt“ reinfällt und 2. sollte sich jede schämen, die im Fernsehen erzählt, sie möchte sich für unnötig viel Geld Schuhe kaufen, und dass dann mit einem hach-ich-bin-halt-ne-Frau-Grinsen erklärt. Das ist nämlich das Ergebnis von zuviel Mario Barth. Frauen denken, sie müssten sich für Schuhe interessieren und ein ganzes Zimmer voll davon haben. Da muss ich Euch mal ein Geheimnis verraten: kein Mann wird bei der Silberhochzeit erzählen, dass das erste, was ihm an seiner Frau aufgefallen ist, diese „süßen“ Schuhe gewesen seien. Schuhe sind scheißegal und dienen in erster Linie dazu, das man sich beim Laufen nicht wehtut und nicht an den Füßen friert. Erstaunlicherweise erfüllen leider viele Damenschuhe das erste Kriterium nicht. Liebe Frauen, ihr dürft gerne Schuhe mögen und auch gerne Schränke davon haben, aber ihr sollt nicht durch die Welt laufen und tun, als sei das normal.
Gestern habe ich dann das Turmspringen gesehen. Dass die Moderatoren außer labern nicht viel können, ist ja nichts neues. Da meint erst die dumme Sonya, dass es ja sehr kompliziert für das Team sei, dass schließlich beim Synchronspringen gewonnen hat, synchron zu springen, weil sie ja so unterschiedlich schwer seien. Und dann hat der zweite Moderator (ich weiß nicht mal wie der Kasper heißt) auch noch gemeint, es sei ein physikalisches Phänomen, dass die viel leichtere Wolke viel schneller unten war. Oh Leute, also ich hab in der Mittelstufe irgendwann gelernt, dass der freie Fall von der Masse unabhängig ist. Bei Pro7 scheint es aber zum Grundwissen der Moderatoren zu gehören, dass schwere Dinge schneller nach unten fallen. Ob sie diese Erkenntnisse bei ihren zahllosen unsinnigen Galilieo Extrem Sendungen gewonnen haben?
7 Kommentare
Kommentar von tumulder am 19. Oktober 2008 um 14:10
Damit Du Deine Freizeit nicht mit so schrecklichen Manolo Blahnik Trullen und Pro7 Sendezeitverbrennern verbringen mußt schenke ich Dir mal einen Artikel aus dem wunderbaren Magazin brand eins zum Thema Bildung. brand eins ist sogar so freundlich alle Artikel ins Online Archiv zu stellen.
Die Stunde der Idioten
Kommentar von tumulder am 19. Oktober 2008 um 14:22
Ein Blick auf die populäre Medienkultur zeigt, dass das von gestern ist. Heute lernt das Privatfernseh-Prekariat beim „Perfekten Promi Dinner“ noch nicht einmal, wozu ein Besteck nützlich sein könnte. Und Applaus ist allen sicher, die ihre Beschränktheit öffentlich zelebrieren.
Als Appetizer;)
Kommentar von NN am 19. Oktober 2008 um 17:48
Wieso guckst Du Dir das an und weshalb verbrauchst Du Zeit und Energie, das zu kommentieren. Wir wissen doch, daß wir die besseren Menschen sind !
Kommentar von AnJu am 19. Oktober 2008 um 19:26
Angucken tu ich das ja nicht, das läuft halt nebenher. Angeguckt haben wir dann Sport auf ZDF.
Kommentar von isnochys am 19. Oktober 2008 um 21:04
T. liest gerade Generation Doof
Das Buch ist einfach nur treffend:))
Kommentar von Georg am 20. Oktober 2008 um 08:20
Man muß der Frau bei WWM aber auch ein wenig zur Seite springen, weil sie eine Schuhgröße von 43 hat, und einfach mal nicht in der Männerabteilung kaufen wollte. OK, Blahniks müssen es natürlich troztdem nicht gerade sein.
Kommentar von Frau aus Lö am 20. Oktober 2008 um 18:47
Also Anju: es gibt auch Frauen, die Mario Barth nicht leiden können und trotzdem ein Regal mit viel zu vielen Schuhen haben. Und ja, nicht alle davon sind bequem. Die Kunst ist es ja, immer genau die richtigen herauszusuchen! Bei Manolos setzt allerdings auch bei mir der gesunde Menschenverstand ein. Schuhe dürfen zwar Geld kosten, aber nicht unsinnig viel. Noch frevelhafter fand ich bei der WWM-Kandidatin die Aussage, sie wolle Manolos mit ca. 5 – 6cm Absatzhöhe. Entweder man kann auf HighHeels laufen, weil es einem statisch noch möglich ist, oder nicht. Aber Manolos mit 5cm Absätzen in 43…da hört´s dann doch auf!