Bitteres
von alasKAgirlOkt 9
Es gibt schon manchmal seltsame Trends. Im Moment ist ja dunkle Schokolade ein Renner. Da wird man schon komisch angeschaut, wenn man lieber die Vollmilch-Varianten isst. Ich muss zugeben, dass ich Schokolade mit über 80 % Kakao wieder interessant finde und auch mal ganz gerne esse, aber wirklich viel mit Schokolade hat das nicht mehr zu tun. Ganz furchtbar finde ich zartbittere Schokolade. Also früher hieß das „zartbitter“, jetzt heißt das „edelbitter“ oder „zartherb“. Jedenfalls finde ich die Mischung aus süß und bitter zum Kotzen. Da machen die in die gute Schokolade so viel bitteres rein, dass es nicht mehr schön süß schmeckt, aber sowenig, dass es nicht richtig nach Kakao schmeckt. Echt pervers. Früher fristete die zarbittere Schokolade auch eher ein Außenseiterdasein und wurde hauptsächlich zum Schmelzen oder Backen verwendet. Ich kenn zumindest niemanden, der sich vor 10 Jahren zartbittere Schokolade zum Essen gekauft hätte. Heute ist bitter so hip, dass man sogar Osterhasen und Nikoläuse draus macht. Eine Horrorvision für jedes Kind. Aber es wird noch schlimmer. Jetzt springen andere Süßigkeitenhersteller auf den bitteren Zug auf und hüllen altbekannte Schlemmereien statt in Vollmilch in bittere Schokolade. Choco Crossies zum Beispiel. Wer will den sowas essen? Da werden die anderen guten Zutaten verdorben, nur weil jemand meint es sei jetzt besser das in bittere Schokolade zu verpacken. Ich vermute ja, das kommt alles daher, dass irgendwelche schlauen Ernährungsberater im Fernsehen erklärt haben, dass bittere Schokolade weniger ungesund sei, weil da weniger Zucker drin ist. Bei den Choco Crossies steht’s aber sogar außen auf der Packung. Die Vollmilchversion hat 100 kcal pro 4 Stück, die zartbittere Version 95 kcal. Und das ist doch nun wirklich kein Grund die bitteren zu essen, wenn man für 5 kcal mehr auch schon die guten haben kann. Und wenn’s nur die Choco Crossies wären. Jetzt gibt es irgendeine dunkle Version von Ferrero Rocher. Dazu fällt mir dann gar nichts mehr ein. Wenn das so weiter geht muss ich doch noch in die Schweiz auswandern. Die wissen nämlich, wie man Schokolade macht.
5 Kommentare
Kommentar von Yjgalla am 9. Oktober 2008 um 13:22
Wir durften uns mal im Schokoladenmuseum drüber aufklären lassen, dass „edel-irgendwas“ bei Schokolade bedeutet, dass die mit Edel-Kakao gemacht ist, was eine andere Sorte ist.
Und ich hatte die dort auch so verstanden, dass eben der Kakao das Bittere an der Sache ist. Süß wird Schokolade durch einen höheren Anteil Zucker. Der Führer im Museum fand das aber ganz verwerflich. Dem zu sagen, dass ich am liebsten Milchschokolade mag und auch gerne weiße, in der gar kein Kakao ist, hätte ich mich dann nicht mehr getraut.
Kommentar von AnJu am 9. Oktober 2008 um 14:05
Das „edel“ eine eigene Sorte ist, wusste ich natürlich nicht.
War das in Köln im Schokoladenmuseum?
Kommentar von tumulder am 9. Oktober 2008 um 15:23
Ich esse am liebsten *Vorsicht Virale Werbung* die Lindor von Lindt & Sprüngli, nicht allzu oft, da die schweineteuer ist. Aber diese Mischung aus Weihnachtskalenderschokolade und Toffee ist einfach unschlagbar. Und was sehe ich letztens im Supermarktregal. Die gibt es jetzt auch in Dunkel! Und da gibt es doch tatsächlich Menschen, die behaupten die schmecke besser weil sie nicht so süß ist!
Kommentar von Yjgalla am 9. Oktober 2008 um 15:37
Ja, in Köln. Ist ganz interessant. Den Schokoladenbrunnen, von dem alle erzählen, fand ich aber nicht so toll.
Kommentar von AnJu am 9. Oktober 2008 um 15:58
Leute, denen Schokolade zu süß ist, die sollen doch lieber weiter Selleriestangen kauen.
@Yjgalla: Da war ich auch mal. Ist aber schon ne Weile her. Den Schokoladenbrunnen fand ich auch enttäuschend. Da steht dann so eine Frau und gibt einen einen Keks, den sie vorher in den Brunnen taucht. Und wenn man sich dann zum zweiten Mal anstellt (aus Frust, weil man sich nicht mit dem Mund unter die Schokospender hängen darf, wie man es sich beim Name „Schokoladenbrunnen“ ausgemalt hatte) dann schaut sie schon komisch.