Meine Güte, schon wieder ist der 5., war doch grade erst! Frau Brüllen fragt, wie schon lange an jedem 5., was wir den ganzen Tag so machen.
Der Wecker klingelt um 5:45 Uhr. Ich snooze ein paar Mal. Ist heute einfach zu früh. Erster Schultag nach Ferien, erster Arbeitstag nach vier freien Tagen, die ich angeschlagen mit wenig tun verbracht habe. Heute dann wieder Alltag. Als erstes Aufbackbrötchen in den Ofen, dann duschen. Während die Brötchen abkühlen, schneide ich Obst und Gemüse für vier Brotdosen. Am Ende kommen noch die abgekühlten und belegten/bestrichenen Brötchen dazu. Erst als alles fertig ist, fällt mir ein, dass ich die Samosas aus dem Kühlschrank mitnehmen wollte. Zu spät. Sohn1 und Sohn3 sind mit mir aufgestanden, Sohn2 wecke ich um sieben. Sohn1 und Sohn2 essen Brötchen, Sohn3 die vorgestern gebackenen Kekse. Ich gehe um 7:15 Uhr und lasse die Jungs mit der Anweisung sich anzuziehen zurück. Ab hier übernimmt D. die Morgenschicht. Ich gehe zum Bus. Eine Kollegin steht überraschend an meiner Bushaltestelle. Wir wechseln ein paar Worte. Im Bus schreibe ich auf, was die letzten Tage so gewesen ist. Seit ein paar Monaten verwende ich eine Tagebuch-App. Bus und S-Bahn sind einigermaßen pünktlich. Auf dem Weg von der S-Bahn zum Büro spiele ich Pokémon Go und kaufe beim Minisupermarkt auf dem Campus noch eine Milch.
Um zwanzig nach acht bin ich im Büro. Ein Kollege hat auch eine Milch mitgebracht. Dann reicht sie immerhin eine Weile. Kurze Kollegengespräche an der Kaffeemaschine. Zwei neue Kolleginnen aus anderen Abteilungen werden herumgeführt und vorgestellt. Anschließend kümmere ich mich um die heutige Teambesprechung. Tagesordnung hatte ich mir noch keine überlegt, aber das geht auch jetzt noch. Ich bastel noch eine kleine Präsentation und schicke ein Update mit geändertem Besprechungsraum an alle. Um zehn fangen wir an. Ich gebe ein paar Infos zu Projekten und Investitionen weiter, dann besprechen wir, was für ein bald anstehendes Audit noch zu tun ist und was bereits erledigt ist. Leider sind hauptsächlich meine Aufgaben noch unerledigt. Nach einer guten Stunde sind wir durch. Ich esse eine Mandarine und beantworte aufgelaufene Anrufe.
Um viertel vor zwölf gehen ich und eine Kollegin los zum Yogilates in der Mittagspause. Ich merke, dass ich noch nicht so richtig fit bin, aber es geht einigermaßen. Um 13 Uhr sind wir zurück im Büro. Ich hole meinen Rechner und was zu schreiben und gehe für eine Telefonkonferenz in den Rückzugsraum (bei uns eigentlich nur Panic Room genannt). Bis ich das Einwählen kapiert habe, bin ich schon ein paar Minuten zu spät. Ist aber nicht so schlimm. Wir telekonferieren eine Stunde und es werden weitere Aufgaben verteilt. Der Termin für die nächste Telko wird für Februar festgesetzt. Ich bin tatsächlich die einzige, die für den Tag schon einen anderen Termin im Kalender hat.
Um 14 Uhr kann ich dann endlich mein Vesper essen. Ich fange an mich durch die Auditunterlagen zu arbeiten und es bleiben noch Fragen. Eine Mitarbeiterin ruft mit Neuigkeiten an, die ich gleich mit den anderen, die es betrifft bespreche.
Um 16 Uhr fällt mir ein, dass ich Punkt 1 auf meiner ToDo-Liste konsequent ignoriert habe und jetzt noch 45 Minuten Zeit habe, um aus nix eine Präsentation zu machen. Ich schaffe es in 47 Minuten und muss nur ein bisschen zur S-Bahn joggen. In der S-Bahn lese ich.
Zuhause lässt sich D. von Sohn3 beim Memory abzocken. Sohn2 schaut zu. Sohn1 berichtet, dass er Besuch hatte. Ich lasse mich beim Kaffee dann auch von Sohn3 beim Memory abzocken. Sohn1 hört Musik und Sohn2 holt sich seine Dosis Minecraft. Ich gehe mit Sohn1 nach oben, spiele aber nur halbaktiv mit. Er baut Höhlen, verkauft mir Sachen, erschreckt mich mit einer Halloweenmaske und findet eine alte Barbie unter dem Bett. Die muss er baden, sagt er. „Aber nicht hier oben!“ bemerke ich, weil hier oben unter dem Waschbecken Holzboden ist und Barbie baden vermutlich nicht ohne Boden wässern geht. Erstaunlicherweise lenkt er sofort ein und will nach unten gehen. Ich sehe noch rechtzeitig, dass er das Mundwasser seines Bruders in der Hand hat und weise drauf hin, dass die Barbie darin nicht baden soll. Wieder lenkt er gleich ein und geht dann die Barbie baden.
Gegen 19:30 gibt es Abendessen. Nudeln mit Hühnchen für die Kinder und Tortilla für uns. Sehr lecker. Anschließend Hausaufgabenkontrolle. Sohn1 hat wunderbar mit 100.000er Zahlen gerechnet. Nur leider alle Plusaufgaben mit Minus. Also korrigiert er. Sohn2 liest Minisätze vor. Dann Abendroutine. Um 20:45 liegen die Kinder im Bett. Sohn3 erzählt noch eine Weile, weil er heute Nachmittag eingeschlafen ist. Er war letzte Woche vom gleichen Virus wie ich befallen und ist wohl auch noch nicht 100 % fit.
Im Montagskino kommt ein Krimi. Naja, da kann ich ja dann mal vor Mitternacht ins Bett.